Wladimir Putin hat ein vermeintliches Friedensangebot an die Ukraine gemacht.Bild: AP / Alexander Zemlianichenko
International
In der Schweiz sind an diesem Wochenende Vetreter:innen von über 92 Staaten zu einem Friedensgipfel zusammengekommen, um über Wege zur Beendigung des Ukrainekrieges zu beraten. Mit ernsthaften Friedensverhandlungen hatte das Treffen in den Alpen aber wenig zu tun, denn die entscheidende, angreifende Kriegspartei Russland fehlte.
Dennoch ließ es sich Russlands Präsident Wladimir Putin nicht nehmen, im Vorfeld der Konferenz mit einem vermeintlichen Friedensangebot aufzuwarten. Die ukrainischen Truppen müssten vollständig aus den Regionen Donezk, Lugansk, Cherson und Saporischschja abgezogen werden. Außerdem müsse das Land auf einen Nato-Beitritt verzichten.
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Sobald Kiew diese Bedingungen erfüllte, werde Russland "sofort, buchstäblich in derselben Minute, das Feuer einstellen und Gespräche aufnehmen", behauptete Putin.
Präsident Wolodymyr Selenskyj wies den Plan als "Ultimatum" zurück und griff zu einem historischen Vergleich: "Hitler hat das Gleiche gemacht, als er sagte: Gebt mir einen Teil der Tschechoslowakei und wir beenden das Ganze. Aber nein, das sind Lügen."
Das russische Exilmedium "Meduza" wies darauf hin, dass die Forderungen Russlands nicht der militärischen Realität in den umkämpften Regionen entsprechen. Die oppositionellen Journalist:innen haben ausgerechnet, wie lange die russischen Streitkräfte bei den derzeitigen Gebietsgewinnen bräuchten, um Putins Plan in die Tat umzusetzen.
Viola Amherd, Olaf Scholz und Wolodymyr Selenskyj beim Friedensgipfel in der Schweiz.Bild: KEYSTONE/EDA/POOL / Alessandro Della Valle
Ukraine-Krieg: Besetzung der Gebiete würde 14 Jahre dauern
Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine befindet sich mittlerweile schon im dritten Jahr. Die Gefechte im Osten fordern täglich unzählige Opfer auf beiden Seiten. Russland überzieht das Land regelmäßig mit Luftangriffen, von Lwiw im Westen über die Hauptstadt Kiew und Charkiw im Osten.
An der Frontlinie im Osten der Ukraine gibt es für Russland nur geringe Geländegewinne. Laut "Meduza" konnten die russischen Streitkräfte bis zum 11. Juni im Vergleich zum Jahresbeginn nur 753 Quadratkilometer einnehmen. Das entspricht 4,8 Quadratkilometern am Tag.
Unter der Annahme, dass die Gebietsgewinne im gleichen Tempo weitergehen, würde Russland für eine Besetzung der von Putin beanspruchten Regionen über 14 Jahre brauchen. Derzeit kontrolliere Russland einschließlich der Wasserfläche etwa 80 Prozent des Territoriums der Regionen Donezk, Lugansk, Cherson und Saporischschja.
"Meduza" betont, dass insbesondere eine vollständige Eroberung Chersons in der derzeitigen Lage unwahrscheinlich sei. Um das zu erreichen, müsse die russische Armee den Fluss Dnjepr überqueren. Dies sei nur möglich, wenn es grundsätzlich keine ukrainische Verteidigung auf dem rechten Ufer gibt – wie es im Frühjahr 2022 der Fall war.
Die ukrainischen Streitkräfte seien zwar durch fehlende Waffenlieferungen und Probleme bei der Personalrekrutierung in der Krise, es gebe aber keine Anzeichen für einen Zusammenbruch der Verteidigung. Eine Verschiebung der Kräfteverhältnisse hält "Meduza" ohne eine russische Generalmobilmachung für unwahrscheinlich.
Die Grünen, die haben laut konservativen und rechten Kräften immer Schuld an allem. Oder der "woke Wahnsinn". Was für viele Revisionisten eigentlich dasselbe ist. Und was machen die Woken laut rechter und konservativer Ecke? Natürlich alles wegcanceln aka zensieren, was nicht in ihre "Ideologie" passe. Die böse "Cancel Culture" ist längst ein Kampfbegriff der Rechten geworden.