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Putin-Angebot: Gebietseinnahme in der Ukraine würde 14 Jahre dauern

Russian President Vladimir Putin speaks during a meeting at the Russian Foreign Ministry in Moscow, Russia, Friday, June 14, 2024. (AP Photo/Alexander Zemlianichenko)
Wladimir Putin hat ein vermeintliches Friedensangebot an die Ukraine gemacht.Bild: AP / Alexander Zemlianichenko
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Putin verkalkuliert sich: Einnahme der Ukraine würde 14 Jahre dauern

16.06.2024, 21:46
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In der Schweiz sind an diesem Wochenende Vetreter:innen von über 92 Staaten zu einem Friedensgipfel zusammengekommen, um über Wege zur Beendigung des Ukrainekrieges zu beraten. Mit ernsthaften Friedensverhandlungen hatte das Treffen in den Alpen aber wenig zu tun, denn die entscheidende, angreifende Kriegspartei Russland fehlte.

Dennoch ließ es sich Russlands Präsident Wladimir Putin nicht nehmen, im Vorfeld der Konferenz mit einem vermeintlichen Friedensangebot aufzuwarten. Die ukrainischen Truppen müssten vollständig aus den Regionen Donezk, Lugansk, Cherson und Saporischschja abgezogen werden. Außerdem müsse das Land auf einen Nato-Beitritt verzichten.

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Sobald Kiew diese Bedingungen erfüllte, werde Russland "sofort, buchstäblich in derselben Minute, das Feuer einstellen und Gespräche aufnehmen", behauptete Putin.

Präsident Wolodymyr Selenskyj wies den Plan als "Ultimatum" zurück und griff zu einem historischen Vergleich: "Hitler hat das Gleiche gemacht, als er sagte: Gebt mir einen Teil der Tschechoslowakei und wir beenden das Ganze. Aber nein, das sind Lügen."

Das russische Exilmedium "Meduza" wies darauf hin, dass die Forderungen Russlands nicht der militärischen Realität in den umkämpften Regionen entsprechen. Die oppositionellen Journalist:innen haben ausgerechnet, wie lange die russischen Streitkräfte bei den derzeitigen Gebietsgewinnen bräuchten, um Putins Plan in die Tat umzusetzen.

15.06.2024, Schweiz, Stansstad: Die Schweizer Bundespr�sidentin Viola Amherd (l-r) steht mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Wolodymyr Selenskyj, Pr�sident der Ukraine, w�hrend des Gipfels zum Fri ...
Viola Amherd, Olaf Scholz und Wolodymyr Selenskyj beim Friedensgipfel in der Schweiz.Bild: KEYSTONE/EDA/POOL / Alessandro Della Valle

Ukraine-Krieg: Besetzung der Gebiete würde 14 Jahre dauern

Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine befindet sich mittlerweile schon im dritten Jahr. Die Gefechte im Osten fordern täglich unzählige Opfer auf beiden Seiten. Russland überzieht das Land regelmäßig mit Luftangriffen, von Lwiw im Westen über die Hauptstadt Kiew und Charkiw im Osten.

An der Frontlinie im Osten der Ukraine gibt es für Russland nur geringe Geländegewinne. Laut "Meduza" konnten die russischen Streitkräfte bis zum 11. Juni im Vergleich zum Jahresbeginn nur 753 Quadratkilometer einnehmen. Das entspricht 4,8 Quadratkilometern am Tag.

Unter der Annahme, dass die Gebietsgewinne im gleichen Tempo weitergehen, würde Russland für eine Besetzung der von Putin beanspruchten Regionen über 14 Jahre brauchen. Derzeit kontrolliere Russland einschließlich der Wasserfläche etwa 80 Prozent des Territoriums der Regionen Donezk, Lugansk, Cherson und Saporischschja.

"Meduza" betont, dass insbesondere eine vollständige Eroberung Chersons in der derzeitigen Lage unwahrscheinlich sei. Um das zu erreichen, müsse die russische Armee den Fluss Dnjepr überqueren. Dies sei nur möglich, wenn es grundsätzlich keine ukrainische Verteidigung auf dem rechten Ufer gibt – wie es im Frühjahr 2022 der Fall war.

Die ukrainischen Streitkräfte seien zwar durch fehlende Waffenlieferungen und Probleme bei der Personalrekrutierung in der Krise, es gebe aber keine Anzeichen für einen Zusammenbruch der Verteidigung. Eine Verschiebung der Kräfteverhältnisse hält "Meduza" ohne eine russische Generalmobilmachung für unwahrscheinlich.

Israel kündigt nach iranischem Raketenangriff Vergeltung an – Sorge vor Eskalation wächst

Nach dem iranischen Raketenangriff auf sein Land hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu Vergeltung angekündigt. "Der Iran hat heute Abend einen großen Fehler gemacht – und er wird dafür bezahlen", sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros. Wann ein Vergeltungsschlag auf den Iran erfolgen könnte, blieb zunächst offen. Bereits in der Nacht zum Mittwoch griff Israel im Kampf gegen die proiranische Hisbollah-Miliz aber erneut die libanesische Hauptstadt Beirut an. Der Iran selbst warnte Israel indes vor einem Vergeltungsschlag und drohte seinerseits eine heftige weitere Reaktion an. Angesichts der eskalierenden Lage in Nahost soll der UN-Sicherheitsrat am Mittwoch zu einer Dringlichkeitssitzung zusammenkommen.

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