Die Fotos eines von russischen Raketen zerstörten Kinderkrankenhaus in Kiew gehen um die Welt. Es ist das mutmaßlich nächste Kriegsverbrechen Russlands. Der Kreml weist jedoch die Schuld von sich.
Bei dem russischen Luftangriff verloren 27 Menschen ihr Leben, auch Kinder. Ferner wurden nach ukrainischen Angaben mindestens 117 Menschen verletzt. Nun sollen mehrere Menschen erkrankt sein, die nach dem Anschlag auf das Okhmatdyt-Kinderkrankenhaus vor Ort waren. Das behauptet eine freiwillige Helferin. Der Grund: eine Wasserflasche.
"Einige F***er, ich kann es nicht anders sagen, haben eine Flasche Wasser vergiftet...", schimpft die freiwillige Helferin Kateryna Terekhova in einem Video auf Social Media. Sie behauptet, im Krankenhaus sei "vergiftetes Wasser in einer Auchan-Flasche" zurückgelassen worden.
"Viele Menschen aus Kiew brachten viel Wasser nach Okhmatdyt... Als wir gerade gehen wollten, kam die Polizei auf uns zu. Wir erwähnten, dass wir etwas Wasser für sie auf den Tisch gestellt hatten. Wenige Augenblicke später rief uns die Polizei an und fragte: 'Was für ein Wasser haben Sie denn da gelassen? Sie können jetzt mein Gesicht sehen. Es ist rot. Wir haben alle eine chemische Vergiftung'", erklärt Terekhova in ihrem Video.
Laut ihr wurden diejenigen, die das Wasser tranken oder sich das Gesicht damit wuschen, krank. An der Wasserflasche wurde später offenbar auffällige Veränderungen festgestellt.
Später stellt sich angeblich heraus, dass das Etikett der verdächtigen Wasserflasche ein anderes Farbmuster aufweist als das der originalen Flaschen, die es im Laden zu kaufen gibt.
Auch "Kyiv Post" greift die Spekulationen um die vergiftete Wasserflasche auf. Es heißt, dass zum Zeitpunkt der Erstellung des Berichts der Vorwurf nicht bestätigt werden kann, da die auf der Auchan-Website gezeigte Flasche genauso aussehe wie die auf dem Foto und den Videos.
Terekhova behauptet weiter im Video, dass die "zwei Polizisten" von Sanitäter:innen behandelt werden mussten. Am nächsten Tag teilt die freiwillige Helferin auf Instagram mit, dass sie zu Hause einen intravenösen Tropf mit Antitoxinen und Sorptionsmitteln erhält und plant, sich testen zu lassen, um das angebliche Gift zu identifizieren.
Laut der "Kyiv Post" schaltet sich die Kiewer Polizei ein, um den Vorfall zu untersuchen. Ob die Vergiftungserscheinungen tatsächlich von der ausgeteilten Wasserflasche stammt oder von anderen Gründen herrührt, wird demnach nachgegangen.
So könnte das Wasser lange in der Sonne gestanden haben und sich verschlechtert haben. Auch steigen viele toxische Stoffe in die Luft nach solch einem Raketentreffer.
Dem Bericht zufolge gibt es derzeit keine Massenmeldungen über Wasservergiftungen in der Nähe des Raketenangriffs auf das Kinderkrankenhaus.