Bürgermeister von Baltimore, Brandon Scott, will Ausgangssperren einführen.Bild: AP / Julio Cortez
USA
Nachdem am Osterwochenende in der US-amerikanischen Stadt Baltimore schwere Kämpfe zwischen Jugendlichen ausgebrochen waren, will der Bürgermeister der Stadt nun harte Konsequenzen ziehen. Im Inner Harbour sollen sich am Sonntagabend rund 200 Jugendliche geprügelt haben.
Als die Polizei versuchte, die Kämpfe aufzulösen, fielen wohl Schüsse. Wie der Polizeipräsident von Baltimore, Michael Harrison, erklärte, sind zwei Jugendliche verletzt worden. Ein 14-Jähriger und ein 16-Jähriger. Beide sollen in Krankenhäuser eingeliefert worden sein. Einer von ihnen sei in einem kritischen, aber stabilen Zustand, der andere sei stabil, heißt es in Medienberichten.
Bürgermeister Brandon Scott reagierte auf die Auseinandersetzung mit einer radikalen Ankündigung. Die Jugendlichen von Baltimore dürften sich deshalb in diesem Sommer zurück in die Corona-Zeit versetzt fühlen.
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Baltimore: Bürgermeister Scott plant Ausgangssperren im Sommer
Der Bürgermeister plant ein begrenztes Ausgehverbot für Jugendliche in den kommenden Sommermonaten. So sollen unter 14-Jährige ab 21 Uhr nicht mehr draußen unterwegs sein dürfen und unter 17-Jährige müssen ab 22 Uhr zu Hause sein. Das berichtete der Sender WJZ-TV.
Scott kündigte an, er wolle zu den "alten Zeiten" zurückkehren. Noch Ende der 1990er Jahre galten in vielen US-Städten nach Einbruch der Dunkelheit Ausgangssperren für Jugendliche. Mancherorts war es den Heranwachsenden sogar am Tag während der Schulzeit verboten, frei herumzulaufen. Das berichtete die "Taz" 1999.
Die Zeitung verwies außerdem auf viele Jugendliche, die damals im Gefängnis saßen. Und das aus den absurdesten Gründen: Schule schwänzen, Ausgehverbote missachten, den Nachbarn mit Telefonanrufen nerven, listet die Zeitung auf.
Zu diesen Zeiten will Scott wohl nicht zurück. Worum es dem Demokraten gehe, sei nicht nur, "sie von der Straße zu bekommen, sondern auch, sie zu unterstützen und herauszufinden, was mit ihnen und ihren Familien los ist." Der Bürgermeister habe zu viele kleine Kinder zu später Stunde zu weit weg von ihrem Zuhause gesehen, meint er.
Ihm sei wichtig, dass junge Menschen den Inner Harbour auf sichere Weise genießen können – "wir werden nicht zulassen, dass junge Leute erschossen werden, wenn sie allein hier draußen sind", erklärte er bei der Pressekonferenz.
Für den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) muss letzte Woche im Bundestag wohl eine große Enttäuschung gewesen sein. Er hatte sich auf eine Debatte mit seinem Erzfeind und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) eingestellt. Dieser fehlte aber spontan aufgrund eines Defekts an einem Regierungsflugzeug und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) musste für ihn einspringen.