
Bild: Patrick Semansky/AP
USA
30.09.2019, 02:1130.09.2019, 06:51
In seiner wohl schwersten Krise als US-Präsident geht Donald Trump in die Offensive: Er will dem anonymen
Hinweisgeber in der Ukraine-Affäre gegenübertreten – das erklärte der Republikaner am Sonntag auf Twitter.
- "Wie jeder Amerikaner verdiene ich es, meinen Beschuldiger zu treffen", schrieb Trump am Sonntag (Ortszeit) in einer Serie von Tweets. Der Whistleblower habe eine "perfekte Unterhaltung" mit dem Präsidenten der Ukraine auf "völlig ungenaue und betrügerische Weise" dargestellt und zudem "Informationen aus zweiter & dritter Hand" präsentiert.
- Auch wolle er die Person treffen, die in "hohem Maße falsche Informationen" an den Whistleblower weitergegeben habe. "Hat diese Person den US-Präsidenten ausspioniert? Große Konsequenzen!", drohte Trump.
Gegen Trump sind unter anderem Vorwürfe des Machtmissbrauchs
lautgeworden. Die Demokraten im US-Repräsentantenhaus haben
Untersuchungen für ein mögliches Amtsenthebungsverfahren eingeleitet.
Auslöser war ein Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr
Selenskyj Ende Juli, in dem Trump seinen Amtskollegen zu Ermittlungen
ermuntert, die seinem politischen Rivalen Joe Biden schaden könnten.
Dabei geht es um frühere Geschäfte von Bidens Sohn Hunter Biden in
der Ukraine und angebliche Bemühungen, ihn vor der ukrainischen
Justiz zu schützen.
Die Affäre ins Rollen gebracht hat ein Geheimdienstmitarbeiter, der
bei einem internen Kontrollgremium eine Beschwerde eingereicht hatte.
Die Beschwerde wurde vom Generalinspekteur der US-Geheimdienste als
glaubwürdig eingestuft.
Trump jedoch zweifelt die Glaubwürdigkeit des
Whistleblowers offen an. Dieser hatte angegeben, bei den meisten von
ihm beanstandeten Vorgängen kein direkter Zeuge gewesen zu sein und
sich auf übereinstimmende und glaubwürdige Informationen
verschiedener Regierungsmitarbeiter zu berufen. Seine Identität ist
nicht bekannt.
(pb/dpa)
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine fordert nicht nur stets neue Waffensysteme und Tonnen an Munition auf beiden Seiten – auch zahlreiche Soldat:innen sind in den vergangenen 18 Monaten getötet worden. Offizielle Zahlen gibt es dazu weder von der Ukraine, noch von russischer Seite. Trotzdem ist klar: Beide Seiten haben Verluste zu beklagen.