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USA: Trump-Rivale überrascht mit Besuch in der Ukraine – und kritisiert Biden

13.06.2023, USA, Miami: Donald Trump, ehemaliger Präsident der USA, gestikuliert, bevor er sein Privatflugzeug am Miami International Airport besteigt. Foto: Alex Brandon/AP +++ dpa-Bildfunk +++
Der Wahlkampf in den USA ist in vollem Gange: Nun besucht Trumps Rivale die Ukraine und stellt sich gegen die Meinung vieler Republikaner – vor allem aus dem Maga-Lager.Bild: AP / Alex Brandon
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USA: Trump-Rivale überrascht mit Besuch in der Ukraine – und kritisiert Biden

30.06.2023, 13:08
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Es ist wohl beinahe ein historischer Besuch: Der erste republikanische Präsidentschaftskandidat besucht die Ukraine und reicht dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die Hand.

Brisant: Schließlich kommt seitens der Republikaner reichlich Kritik an der kostspieligen Unterstützung für die Ukraine. Vor allem das Maga-Lager um Ex-Präsident Donald Trump kritisiert immer wieder scharf die Ausgaben der Biden-Regierung für die Ukraine. Hin und wieder sickert Sympathie für den russischen Präsidenten Wladimir Putin durch.

Und doch reist nun ein ehemals enger Verbündeter Trumps und Maga-Anhänger ins Kriegsgebiet und lässt sich mit Selenskyj ablichten.

Trumps ehemaliger Vize-Präsident besucht Selenskyj

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Mike Pence spricht sich offen für die Ukraine aus. Mit seinem Besuch stellt sich der frühere US-Vizepräsident klar an die Seite des angegriffenen Landes. Damit macht er auch seine Position für die bevorstehenden Vorwahlen der US-Republikaner deutlich.

Sein Herausforderer Floridas Gouverneurs Ron DeSantis verfolgt hier eine andere Agenda. Demnach sieht der Republikaner den Krieg in der Ukraine nicht als ein wesentliches nationales Interesse der USA an. Auch spricht er sich gegen die Entsendung von Kampfjets und Langstreckenraketen aus.

Zu Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine zeigte sich Trump auf der Seite von Putin. Später empfahl er aber auch, es über Russland Bomben regnen zu lassen. Immer wieder betont Trump, er würde den Krieg innerhalb 24 Stunden beenden. Auf die Frage, ob er die Bereitstellung von US-Militärhilfe für die Ukraine unterstützt, gibt er nur vage Antworten.

Umso direkter zeigt nun sein Kontrahent Pence seine Position.

Selenskyj, Butscha und Irpin: Volles Programm beim Besuch in der Ukraine

"Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Amerika auf der Weltbühne weiterhin führt. Dass wir uns der nackten Aggression, die wir hier gesehen haben, entgegenstellen", sagt der 64-Jährige in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit einer NBC-Journalistin. Nach Angaben des US-Senders wurde das Gespräch in dem Ort Moschtschun unweit von Kiew aufgenommen.

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"Der Krieg hier in der Ukraine ist nicht unser Krieg, aber Freiheit ist unser Kampf", sagte Pence. Die Unterstützung der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland liege im nationalen Interesse der USA.

Pence kam in Kiew auch mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj zusammen. "Die Unterstützung der USA für unseren Freiheitskampf ist lebenswichtig", sagt Selenskyj. Pence besucht außerdem die Vororte Butscha und Irpin.

Dabei lässt er sich aber nicht die Gelegenheit entgehen, gegen die Biden-Regierung zu schießen.

News Bilder des Tages President of Ukraine Volodymyr Zelenskyy meets with former Vice President of the United States, Mike Pence, in Kyiv, on Thursday, June 29, 2023. Pence told Zelensky that the Unit ...
Bild: imago images / Ukrainian Presidential Press Office

Biden-Regierung sei zu langsam mit ihrer militärischen Unterstützung

Während viele seiner Parteikollegen die Militärunterstützung für die Ukraine kritisch sehen, kann es anscheinend für Pence nicht schnell genug gehen.

"Ich unterstütze zwar nachdrücklich das amerikanische Engagement in der Ukraine, aber ich habe heute erneut die Enttäuschung darüber vernommen, wie langsam die Regierung Biden diese militärische Unterstützung leistet", schreibt er auf Twitter. Laut ihm sollten die USA als mächtigste Nation der Welt die Ukraine mit dem versorgen, was sie zum Sieg braucht.

Eine Meinung, mit der Pence in den sozialen Medien nicht nur gefeiert wird. "Verräter", "Nie wieder Pence" – lauten nur einige Reaktionen, die sich in den Kommentaren ansammeln. Seine republikanischen Parteikolleg:innen lassen den Besuch bisher unkommentiert.

Pence war von 2017 bis 2021 Stellvertreter von Ex-Präsident Trump im Weißen Haus. Im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur fordert er seinen früheren Chef nun heraus – beide wollen für die Republikaner bei der Präsidentschaftswahl im November kommendes Jahr antreten. Trump liegt in den Umfragen weit vor Pence.

(Mit Material der dpa)

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