Die neusten Umfrageergebnisse dürften Donald Trump freuen.Bild: AP / Matthew Putney
International
Aufgeben kommt für ihn offenbar nicht infrage: Donald Trump will wieder Präsident werden. Er tritt nach seiner Niederlage gegen Joe Biden 2020 offenbar noch einmal gegen den Demokraten an. Biden hingegen nennt als Hauptgrund für seine Kandidatur bei den Präsidentschaftswahlen 2024 vor allem Donald Trump.
Denn: Er sieht sich in der Verantwortung, die Demokratie in den USA zu retten. Die aktuellen Umfrage-Ergebnisse aber sind eine Klatsche für den amtierenden Präsidenten.
2020 setzte sich Joe Biden knapp gegen Donald Trump durch.Bild: AP Pool / Morry Gash
USA: Trump liegt in wichtigen Staaten laut Umfragen vor Biden
Der frühere Präsident Donald Trump hat in zwei wichtigen umkämpften Staaten die Oberhand über Biden. Laut neuer CNN-Umfragen hat die breite Mehrheit in den Staaten Michigan und Georgia negative Ansichten über Biden. Befragt wurden sie etwa zur Arbeitsleistung und den politischen Positionen des amtierenden Präsidenten.
Georgia ist für die Wahl ein wichtiger Bundesstaat. 2020 hatte sich Biden mit einem knappen Vorsprung vor Trump durchsetzen können. Jetzt aber gaben die registrierten Wähler:innen an, dass sie bei einem hypothetischen Vergleich Trump (49 Prozent) gegenüber Biden (44 Prozent) als Präsidentschaftskandidaten vorziehen.
Noch eindeutiger ist das Ergebnis in Michigan, wo Biden mit einem größeren Vorsprung gewonnen hatte. Dort liegt die Unterstützung für Trump den Umfragen zufolge bei 50 Prozent und für Biden bei 40 Prozent. Allerdings gaben zehn Prozent der Befragten an, keinen der beiden unterstützen zu wollen.
Biden und Trump sind die wahrscheinlichsten Kandidaten
Sowohl in Michigan als auch in Georgia ist der Anteil der Wähler:innen, die sagen, sie würden keinen der beiden Kandidaten unterstützen, mindestens so groß wie der Abstand zwischen Biden und Trump. Klar ist nur: Sie sind beide die wahrscheinlichsten Kandidaten für ihre jeweiligen Parteien. Bidens Herausforderer bei den Vorwahlen haben in den Umfragen zu den Präferenzen der Demokraten kaum Anklang gefunden. Auch Trump liegt in fast allen Umfragen zum Nominierungsrennen, einschließlich dieser, weit vor seinen Republikaner-Rivalen.
Trumps Vorsprung vor Biden in dem hypothetischen Wahl-Rennen wird durch einen Umstand deutlich gestärkt: Durch die Unterstützung von Wähler:innen, die angeben, 2020 nicht gewählt zu haben. Laut CNN machen sie in Georgia 26 Punkte und in Michigan 40 Punkte zu Trumps Gunsten aus. Diejenigen, die 2020 gewählt hatten, tendierten früher eher zu Biden. Nun tendieren sie hingegen in beiden Staaten 2024 zu Trumps Gunsten.
Donald Trump will wieder Präsident werden und sich diesmal gegen Joe Biden durchsetzen.Bild: AP / Evan Vucci
USA: Trump hat einen Vorteil gegenüber Biden
Diese Zahlen deuten auf mögliche Herausforderungen für beide Kandidaten in der bevorstehenden langen Kampagne hin. Trumps Vorteil könnte darin bestehen, dass er die Unterstützung einer wankelmütigen, politisch desinteressierten Gruppe aufrechterhalten und sie davon überzeugen kann, tatsächlich zu wählen. Biden hingegen muss eher die Unterstützung unzufriedener ehemaliger Unterstützer:innen zurückgewinnen.
Insgesamt sind laut Umfrage 35 Prozent der Befragten in Michigan und 39 Prozent in Georgia mit Bidens Arbeitsleistung einverstanden. Die Mehrheiten sind demnach in beiden Staaten der Meinung, dass seine Politik die wirtschaftlichen Bedingungen im Land verschlechtert hat (54 Prozent in Georgia, 56 Prozent in Michigan).
Eine Wahrnehmung, die nicht ganz der Realität entspricht. So erzielt Biden durchaus mit seiner "Bidenomics" wirtschaftliche Erfolge, die sich sehen lassen. Er senkte etwa die Arbeitslosenquote auf den niedrigsten Stand seit 50 Jahren.
Doch die düsteren Zahlen spiegeln teilweise auch die Schwäche seiner Basis wider: Etwa ein Viertel der demokratischen und den Demokraten nahestehenden registrierten Wähler:innen in beiden Staaten missbilligen Biden. Etwas mehr als vier von zehn sagen, dass seine Politik der Wirtschaft des Landes nicht geholfen hat.
USA: Biden punktet bei Temperament, Trump beim Alter
Die Umfrage zeigt auch, dass es unter den Wähler:innen in beiden Bundesstaaten wenig Einigkeit über Amerikas Umgang mit dem Krieg zwischen Israel und Hamas gibt. Es ist ein Thema, das zu einer Spaltung innerhalb der Demokratischen Partei geführt hat: Die progressiveren und jüngeren Demokrat:innen drängen Biden zu einem Waffenstillstand.
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Auch das Alter könnte eine Rolle spielen. Die meisten Wähler:innen in beiden Staaten sind der Meinung, dass der 81 Jahre alte Biden nicht die Eigenschaften hat, die sie von einem Präsidenten erwarten. Vor allem, wenn es um seine politischen Positionen (57 Prozent in Michigan, 56 in Georgia), seine Fähigkeit, die Probleme von Menschen wie ihnen zu verstehen (60 Prozent in Michigan, 56 in Georgia) oder seine Schärfe und Ausdauer (69 % in Michigan, 66 % in Georgia) geht.
Das hohe Alter Joe Bidens verschafft Trump wohl einen Vorteil. Dafür punktet er beim Temperament.Bild: AP / Manuel Balce Ceneta
In jedem Bundesstaat sind weniger Befragte der Meinung, dass der 77-jährige Trump ihre Erwartungen an einen Präsidenten in Bezug auf dieselben Kriterien nicht erfüllt. Allerdings schneidet Trump in Bezug auf sein Temperament schlechter ab als Biden: 57 Prozent in Michigan und 58 Prozent in Georgia sagen, dass der ehemalige Präsident nicht das Temperament hat, das sie sich wünschen.
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