Tausende Menschen setzen sich seit Monaten konsequent gegen die Beschneidung von Frauenrechten ein, wie die Änderung des Abtreibungsrechts in vielen US-amerikanischen Staaten.Bild: IMAGO / ZUMA Wire
USA
"Women's rights are human rights" oder "Our body, our choice", rufen Hunderttausende Menschen in den USA und vielen anderen Ländern seit Monaten immer wieder auf den Straßen. Sie kämpfen für Frauenrechte. Gegen die Verschärfung der Abtreibungsgesetze. Sie sind der Meinung: Niemand darf Schwangeren vorschreiben, ob sie abtreiben oder nicht.
Nach monatelangen Protesten gegen die Verschärfung des Abtreibungsrechts in einigen US-amerikanischen Staaten, wird nun die nächste Front in der Beschneidung der Frauenrechte laut:
Eine wachsende rechte Bewegung von Republikanern fordert nun ein Ende der modernen Scheidungsgesetze. Möglichst flächendeckend in den USA. Einer von ihnen offenbar: Steven Crowder, ein bekannter rechtsextremer Podcaster.
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Republikaner fordern Verschärfung des Scheidungsrechts
In einem seiner Podcasts erklärte Crowder laut dem Magazin "Rolling Stone", dass er sich scheiden lasse. Doch: "Nein, das war nicht meine Wahl", betonte er sogleich. "Meine Ex-Frau entschied, dass sie nicht mehr verheiratet sein will – und im Bundesstaat Texas ist das vollkommen erlaubt."
"Der Bundesstaat Texas" klingt dabei gerade so, als wäre es der einzige US-Bundesstaat, der es beiden Parteien einer Ehe jederzeit erlaubt, sich scheiden zu lassen. Dabei gilt in allen 50 US-Staaten aktuell ein solches Gesetz – für die sogenannte "no-fault"-Scheidung. Also eine Scheidung, ohne, dass zuvor ein "Fehlverhalten" des jeweiligen Partners begangen worden ist, wie etwa eine Vergewaltigung.
Doch das war ein weiter Weg. Mehr als vier Jahrzehnte hatte es einst gedauert, bis die Möglichkeit der Scheidung lediglich aufgrund von Fehlverhalten abgeschafft wurde. Dabei war Kalifornien der erste US-Staat, der sich 1969 dafür einsetzte. In New York kam die Gesetzesänderung erst 2010.
Die Frauenrechte sollen, wenn es nach den Republikanern ginge, weiter eingeschränkt werden.Bild: IMAGO/ZUMA Wire
Heute werden in den USA mehr als zwei Drittel aller heterosexuellen Scheidungen von Frauen initiiert.
Republikaner im ganzen Land fordern nun allerdings laut einem Bericht von "Rolling Stone" eine Neuauflage der von einem Fehlverhalten abhängigen Scheidung. Der Grund offenbar – ähnlich wie beim Kreuzzug gegen das Abtreibungsrecht und die Verhütung: Kontrolle.
Dabei könnte Texas, der Heimatstaat von Steven Crowder, der erste sein, der eine solche erneute Gesetzesänderung durchdrückt. Zumindest, wenn es nach den texanischen Republikanern geht. Im vergangenen Jahr forderten sie auf ihrer Plattform bereits, "die einseitigen Gesetze zur Scheidung ohne Verschulden aufzuheben" sowie "die bündnische Ehe zu unterstützen".
Doch auch in Louisiana wird derzeit ein solcher Vorschlag der Republikaner diskutiert. Die Partei bekräftigte dort ihre Ansicht, dass eine "No-fault"-Scheidung nur kinderlosen Paaren zustehen sollte. Kinder sollten das Recht auf "in Ehe vereinte Eltern" haben.
Schon seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine hat die Diskussion um die Wehrpflicht wieder Fahrt aufgenommen. Die Ampel änderte während ihrer Regierungszeit nichts am aktuellen System. Durch die Neuwahlen könnten aber bald schon wieder junge Menschen verpflichtet werden.