Die Echo-Nominierung der Rapper Kollegah und Farid Bang für das Album "Jung, brutal, gutaussehend" steht auf der Kippe.
In der vergangenen Woche wurden die beiden Rapper Farid Bang und Kollegah in zwei Kategorien für den Musikpreis Echo nominiert.
Daraufhin wies die "Bild" in einem Bericht auf einige Textstellen im Kollaborations-Album "JBG 3" der beiden Künstler hin, die die Zeitung als gewaltverherrlichend und antisemitisch wertete.
Um diese Zeilen geht es:
Am Dienstag veröffentlichte dann Farid Bang ein Statement auf Facebook. Darin heißt es, dass Kollegah und er sich von "jeglicher Form des Antisemitismus oder Hass gegen Minderheiten" distanzierten.
Die Geschäftsführerin des Bundesverbandes der Musikindustrie Rebecka Heinz betonte, dass verbale Provokationen im Battle-Rap ein typisches Stilmittel seien.
Nach Vorwürfen wegen antisemitischer Inhalte schaut sich nun der Beirat des Musikpreises die Textzeilen der beiden Stars genauer an.
Man werde prüfen, ob auf dem Song "0815" die Grenze "zwischen künstlerischer Freiheit und gesellschaftlich nicht hinnehmbaren Äußerungen überschritten wurde", teilte der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) am Donnerstag auf seiner Internetseite mit.
Statt Schadensbekämpfung zu betreiben, geht Kollegah in die Offensive: Er lässt ein Video auf seiner Facebook-Seite teilen, in dem antisemitische Karikaturen zu sehen sind.
Der "Bild"-Zeitung sagte Kollegah: „Das Video (...), das eine missverständliche Grafik enthält, ist ohne meine Kenntnis erstellt worden. Von der Karikatur distanziere ich mich. Ich bin kein Rassist.“
Außerdem lädt er alle "jüdischstämmigen Hörer" auf seine Konzerte ein.
Immer wieder gibt es Antisemitismusvorwürfe gegen deutsche Rapper. So zeigt beispielsweise Bushidos Twitter-Profil eine Karte des Nahen Ostens, auf der Israel nicht existiert. 2014 sorgte der Rapper "Haftbefehl" mit der Textzeile "Ticke Kokain an die Juden von der Börse" für Aufsehen.
(dpa/ ts/pb)