Der Vatikan hat in einem offiziellen Dokument eine "Gender-Ideologie" kritisiert, wonach Menschen ihr Geschlecht wählen oder wechseln können. Mit dem am Montag vorgestellten Leitfaden sollen Lehrer darin geschult werden, argumentativ gegen die Theorie vorzugehen.
Im Papier aus dem Vatikan heißt es:
Der Verband New Ways Ministry, der für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender (LGBT) in der katholischen Kirche einsteht, kritisierte das Papier als "schädliches Werkzeug".
Die "Fehlinformation in dem Dokument wird dazu führen, dass Familien ihre Kinder ablehnen" und Homosexuelle sowie Transgender weiter diskriminiert würden. Das Geschlecht werde "nicht nur durch sichtbare Genitalien bestimmt", heißt es in einer Mitteilung, "sondern auch durch Genetik, Hormone und Chemie – Dinge, die bei der Geburt nicht sichtbar sind". "Der Vatikan bleibt im Mittelalter, fördert die falsche Lehre und stützt sich auf Mythen, Gerüchte und Unwahrheiten."
Die katholische Kirche und auch Papst Franziskus sprechen sich immer wieder offen gegen die Gender-Theorie aus, weil dies der traditionellen Vorstellung von Mann und Frau als Eheleuten und Eltern widerspreche.
2016 warf Franziskus Frankreich vor, die Gendertheorie an Schulen zu verbreiten. Französische Schulbücher würden eine "hinterlistige Indoktrinierung mit der Gendertheorie" betreiben. Homosexuell zu sein oder sein Geschlecht zu ändern, sei "eine Sache", "ein Unterricht auf dieser Linie" sei jedoch etwas anderes.
(ts/dpa/afp)