Der Flug nach Tokio war teuer, doch wenigstens hast du bei der Unterkunft gespart und in der Millionenstadt kein Hotel, sondern ein günstiges Airbnb gebucht. Doch dann erreicht dich kurz vor Abflug diese Nachricht – und du bist plötzlich obdachlos im Urlaub:
Japan hat tausende Airbnb-Buchungen aufgrund eines neues Gesetzes annulliert. Betroffen sind Reisende, die zwischen dem 15. und 19. Juni bei einem nicht-registrierten Gastgeber gebucht haben.
Unter dem neuen Gesetz müssen Airbnb-Gastgeber in Japan ihre Wohnung bis zum 15. Juni registrieren. Am 1. Juni sagte die japanische Regierung jedoch, dass jeder Gastgeber ohne eine Lizenznummer Reservierungen stornieren müsse, die vor dem 15. Juni gebucht wurden.
Airbnb entschied daher, alle Reservierung zu stornieren, die von einem Reisenden erfolgte, der zwischen dem 15. Juni und dem 19. Juni bei einem Angebot in Japan eincheckt, das derzeit keine Lizenz hat. Laut BBC hat Airbnb 10 Millionen Dollar als Soforthilfe für Reisende bereitgestellt, die nun kurzfristig ihre Pläne ändern müssen.
Auch in Paris könnte es bald viel weniger Wohnungen des Zimmervermittlers geben. Am 12. Juni zieht die Stadt Paris gegen Airbnb und Wimdu vor Gericht. Sie wirft den Online-Plattformen vor, die Regeln für die kurzzeitige Vermietung möblierter Wohnräume an Touristen nicht einzuhalten.
Seit Dezember brauchen Privatleute, die in der französischen Hauptstadt gelegentlich Zimmer oder Wohnungen über solche Plattformen vermieten, eine Registrierungsnummer von der Stadtverwaltung. Heute führten aber nur gut 16 Prozent der 60.000 Pariser Anzeigen auf Airbnb eine entsprechende Nummer auf, teilte die Stadt mit.
Unter Verweis auf die Wohnungsknappheit in Paris bemüht sich die Stadtverwaltung schon länger, die Vermietung über Online-Plattformen stärker zu regulieren. In fünf Jahren habe Paris 20.000 Mietwohnungen verloren – die meisten davon seien in Ferienwohnungen umgewandelt worden, so die Stadt. Sie fordert nun per Eilverfahren, die Plattformen zu verpflichten, Anzeigen ohne Registrierungsnummer nicht mehr zu veröffentlichen.
Airbnb reagierte "enttäuscht" auf die Entscheidung der Stadt und kritisierte, die Regeln in Paris seien "komplex, verwirrend und für professionelle Anbieter und Großunternehmen gemacht".
Frankreich ist der zweitgrößte Markt von Airbnb nach den Vereinigten Staaten. Paris, eine der meistbesuchten Städte der Welt, ist mit rund 65.000 Häusern der größte Einzelmarkt. Wenn Paris gewinnt, könnte es bis zu 84 Prozent der Airbnb-Anmietungen der Stadt von der Website entfernen.
(czn/mit dpa)