Aktivisten der Orangenen Finger marschieren mit ca. 150 Personen in Richtung Keyenberg.Bild: dpa / David Young
Deutschland
26.09.2020, 13:1028.09.2020, 11:25
Im rheinischen Braunkohlerevier ist
es am Samstag immer wieder zu Besetzungen und Blockaden von
Kohleanlagen gekommen. Demonstranten waren unter anderem in den
Tagebau Garzweiler eingedrungen, wie die Polizei berichtete.
Bei
Aachen kletterten mehrere Menschen auf einen Kohlebunker des
Braunkohlekraftwerks Weisweiler. Das Bündnis Ende Gelände, das die
Aktionen organisiert hat, fordert den sofortigen Ausstieg aus der
Nutzung von Kohle und Gas für die Stromerzeugung in Deutschland.
Die Protestaktionen hatten auch Auswirkungen auf den Zugverkehr
in der Region. Regionalzüge und S-Bahnen seien wegen polizeilicher
Ermittlungen umgeleitet worden oder ganz ausgefallen, teilte die
Deutsche Bahn über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Die Polizei
kündigte an, es könne im Zugverkehr "kurzfristig zu weiteren
Sperrungen und Maßnahmen kommen".
Eine Sprecherin des Aktionsbündnisses Ende Gelände warf der
Polizei vor, sie habe Züge gestoppt, um die Anreise von Aktivisten zu
angemeldeten Versammlungen zu erschweren. Bei der Aachener Polizei
hieß es, die Sperren an einzelnen Bahnhöfen seien "taktische
Maßnahmen", mit denen das Eindringen weiterer Personen in den Tagebau
verhindert werden solle.
Polizei mit Großaufgebot im Einsatz
Das Aktionsbündnis Ende Gelände kündigte an, dass sich im Laufe
des Tages etwa 3000 Teilnehmer an Blockadeaktionen beteiligen
sollten. Sie näherten sich in mehreren Gruppen dem Tagebau. Die
Polizei hat ein Großaufgebot im Einsatz. Der Aachener
Polizeipräsident Dirk Weinspach hatte ein konsequentes Einschreiten
bei gewalttätigen und rechtswidrigen Aktionen angekündigt.
Die Proteste richten sich diesmal nicht nur gegen die Braunkohle.
Auch vor einem Gaskraftwerk in Düsseldorf zogen etwa 150
Demonstranten auf, wie die Polizei bestätigte. Gas sei "extrem
klimaschädlich", sagte eine Sprecherin von Ende Gelände. Deshalb
müsse sofort aus allen fossilen Energien ausgestiegen werden.
Für den Mittag hatten die Initiative Alle Dörfer bleiben und die
Bewegung Fridays for Future am Tagebau Garzweiler II zu einer
Demonstration aufgerufen. RWE will im Zuge des
weiteren Kohleabbaus die Bewohner von fünf Dörfern umsiedeln und die
Ortschaften abbaggern.
(pcl/dpa)
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