Wer sich jetzt ein E-Auto zulegen will, rechnet mit der Prämie vom Staat, kritisieren Verbände.Bild: dpa / Sven Hoppe
Mobilität & Verkehr
Bundesfinanzminister Christian Lindner will
Kaufprämien für Elektroautos abschaffen. "Wir können uns
fehlgeleitete Subventionen schlicht nicht mehr leisten", sagte der
FDP-Chef der "Welt am Sonntag": "Wenn es nach mir geht, werden zum
Beispiel die Kaufprämien für Elektrofahrzeuge und Plug-in-Hybride
gestrichen. Die Autos werden bisher über die Lebensdauer teils mit
bis zu 20.000 Euro subventioniert, auch für Top-Verdiener. Das ist zu
viel. Da können wir Milliarden sparen, die wir sinnvoller einsetzen
können."
Erntet für seinen Vorschlag Kritik von Autoverbänden: Finanzminister Christian Lindner.Bild: dpa / Michael Kappeler
Der Finanzminister pocht darauf, dass der Bund die in der
Corona-Pandemie ausgesetzte Schuldenbremse 2023 wieder einhält.
Lindner will Vorhaben priorisieren. Anfang Juli will das Kabinett den
Haushaltsentwurf beschließen.
Autoverbände kritisieren Lindner
Bei Verbänden stößt Lindners Position zur E-Auto-Förderung auf
Kritik. Der ADAC forderte von der Bundesregierung Planungssicherheit.
"Viele Verbraucher haben sich vor dem Hintergrund der Förderung
bereits ein E-Fahrzeug bestellt", sagte Verkehrspräsident Gerhard
Hillebrand am Wochenende. "Bei den meisten Modellen reichen die
Lieferzeiten weit in das nächste Jahr hinein, so dass für sie die
geplante Förderung des Staates zu entfallen droht. Bisher gab es
keinerlei Hinweise dafür, dass die Bundesregierung die Zuschüsse für
rein batterieelektrische neue Pkw ab nächstem Jahr komplett
einstellen will." Der Vorschlag Lindners sei angesichts der politisch
geschaffenen Erwartungshaltung so nicht hinnehmbar.
Monatelange Wartezeit für E-Autos
Autokäufer müssen zurzeit wegen Lieferschwierigkeiten und hoher
Nachfrage teils monatelange Wartezeiten hinnehmen. Ein Wegfall der
Förderung in der Zwischenzeit würde eine böse Überraschung bedeuten.
Denn für den Förderantrag beim Bundesamt für Wirtschaft und
Ausfuhrkontrolle (Bafa) muss der Wagen bereits ausgeliefert und
zugelassen sein.
Vom Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) hieß
es, zur Erreichung der Klimaziele und somit aus gutem Grund sei die
Weiterentwicklung und Fortführung der Kaufprämie für Elektroautos bis
2025 angekündigt worden. "Die Hersteller von E-Fahrzeugen und ihre
Kunden verlassen sich darauf. Ein abrupter Wegfall der E-Auto-Prämie
würde daher einen schweren Vertrauensbruch bedeuten", sagte
VDIK-Präsident Reinhard Zirpel laut Mitteilung vom Wochenende.
Bisheriger Plan betrifft nur Plug-in-Hybridautos
Zirpel warnte vor einem Einbruch auf dem deutschen Markt für E-Autos
und vor steigenden CO2-Emissionen des Verkehrs. "Allein die
Diskussion über ein Ende der Kaufprämien für Elektrofahrzeuge führt
schon gegenwärtig zu massiver Verunsicherung. Die Bundesregierung
sollte diese Spekulationen umgehend beenden", sagte er.
Bisher plant die Ampel eine Reform der staatlichen Prämien beim Kauf
von E-Autos und Plug-in-Hybriden. Nach Plänen von Wirtschaftsminister
Robert Habeck (Grüne) soll die Förderung für Plug-in-Hybridautos Ende
2022 gestrichen werden, früher als zuvor geplant. Plug-in-Hybride
kombinieren einen Elektro- und Verbrennungsmotor. Auch für reine
E-Autos soll es nach den Plänen Habecks künftig weniger Geld vom
Staat geben.
(andi/dpa)
Es ist ein beeindruckendes Naturphänomen: das Grund- und das Meerwasser halten sich in Küstenregionen die Waage. Regenwasser sickert an Land ins Grundwasser, wird in Gesteinsreservoiren gespeichert und fließt ins Meer. Wegen ihres spezifischen Gewichts strömen die Salzwassermassen wiederum landeinwärts. Salz- und Süßwasser mischen sich zwar, bleiben aber dennoch im Gleichgewicht.