Deutschland
10.10.2019, 12:5510.10.2019, 12:59
Der tödliche Messerangriff auf die 15-jährige Mia im pfälzischen
Kandel sorgte bundesweit für großes Entsetzen. Jetzt ist ihr
verurteilter Mörder tot in der Zelle aufgefunden worden.
Ersten Erkenntnissen zufolge hat sich der aus Afghanistan stammende Mann in seiner Zelle in der Jugendstrafanstalt Schifferstadt erhängt, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilten.
Abdul D.war Anfang September 2018 nach dem tödlichen Messerangriff auf die
15-jährige Mia wegen Mordes verurteilt worden. Die Richter verhängten
acht Jahre und sechs Monate Haft nach Jugendstrafrecht.
Der Mord in Kandel hatte bundesweite Debatte ausgelöst
Die Tat kurz nach Weihnachten 2017 in einem Drogeriemarkt der kleinen
Stadt in der Pfalz hatte bundesweit für großes Entsetzen gesorgt. Der
Fall fachte außerdem die Diskussion um die Altersfeststellung von
jungen Geflüchteten an. Rechtspopulistische Gruppen nahmen den Fall
zum Anlass, um in Kandel gegen die Asylpolitik der Bundesregierung zu
protestieren.
Abdul D. war nach seiner Ankunft in Deutschland als unbegleiteter
minderjähriger Flüchtling aufgenommen und betreut worden. Er gab sein
Alter zunächst mit 15 Jahren an. Nach der Tat kamen Zweifel auf, ob
er tatsächlich so jung ist. Ein Gutachten im Auftrag der
Staatsanwaltschaft kam zu dem Ergebnis, dass er zum Zeitpunkt der Tat
mindestens 17 Jahre und sechs Monate, wahrscheinlich aber schon 20
Jahre alt war. Verurteilt wurde er nach Jugendstrafrecht, wie ein
Gerichtssprecher sagte.
Als Motiv für die Tat hatte die Staatsanwaltschaft Eifersucht und
Rache angenommen. Sie ging davon aus, dass Abdul D. Mia bestrafen
wollte, weil sie sich wenige Wochen vor der Tat von ihm getrennt
hatte.
Der damalige Anwalt von Abdul D., Maximilian Endler, sagte am
Donnerstag zu der Todesmitteilung: "Ich weiß von nichts und kann
daher auch nichts dazu sagen." Er hatte nach dem Urteil gesagt, er
rechne damit, dass sein Mandant nach der Verbüßung eines Teils der
Strafe abgeschoben werde.
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suizidprophylaxe.de(hau/dpa)
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US-Behörden zufolge hat der Iran ein Mordkomplott gegen Donald Trump geplant. Das Justizministerium wirft dem Land vor, die Ermordung des künftigen US-Präsidenten geplant zu haben. "Die heute veröffentlichen Anklagen entlarven die fortgesetzten dreisten Versuche des Irans, US-Bürger ins Visier zu nehmen, darunter den designierten Präsidenten Donald Trump", teilte FBI-Direktor Christopher Wray mit.