Trumps Pläne, sich Grönland einzuverleiben, stießen auf viel Ablehnung in der dänischen Bevölkerung. Der US-amerikanische Präsident hatte mehrfach sein Interesse an der rohstoffreichen und strategisch wichtigen Insel geäußert. Falls ein Kauf nicht möglich sein sollte, würde er notfalls mit Militärgewalt das dänisch autonome Territorium an sich reißen.
Die Dän:innen haben Trump seine Drohungen übel genommen und wehren sich jetzt. Dafür soll der Verkauf von europäischen Produkten gefördert werden.
Um das umzusetzen, hat eine dänische Supermarktkette ein spezielles Label entwickelt, das anzeigen soll, dass das Produkt aus Europa kommt. Erkennbar durch einen schwarzen Stern auf dem digitalen Preisschild.
So sollen Konsument:innen selbst entscheiden können, ob sie lieber zu US-amerikanischen oder europäischen Produkten greifen wollen.
Die Salling Group, Dänemarks größte Lebensmittelgruppe und Betreiberin der großen Supermärkte Bilka, Fotex und Netto, gab an, sie habe Anfragen von Kund:innen erhalten, die lieber europäische Marken als die entsprechenden US-Marken kaufen möchten.
"Wir machen es einfacher, europäische Marken einzukaufen", schrieb CEO Anders Hagh auf der Netzwerkplattform "Linkedin". Dazu postete er ein Bild, das den neuen Stern auf den Preisschildern zeigt.
Hagh bestritt allerdings, dass es sich bei dem Schritt um einen Boykott US-amerikanischer Produkte handele. "Wir werden weiterhin Marken aus aller Welt in den Regalen haben, und die Wahl wird immer den Kunden überlassen bleiben", schrieb er. "Das neue Label ist lediglich ein zusätzlicher Service für Kunden, die Waren europäischer Marken kaufen möchten."
Somit boykottieren nicht die Supermärkte Produkte aus den USA, sondern letztlich die Konsument:innen, wenn sie sich aktiv für europäische und gegen US-amerikanische Artikel entscheiden.
In den letzten Wochen scheint in ganz Dänemark eine Anti-Trump-Stimmung hochzukochen – und die zeigt sich auch im Kaufverhalten. Laut der Digitalzeitung "NordiskPost" meiden Dän:innen alles, was das Label "Made in the United States" trägt. Andere Einzelhändler in dem nordeuropäischen Land haben bereits die Menge an US-Waren in ihren Regalen reduziert.
Trump hingegen hatte erst kürzlich der EU mit Zöllen in Höhe von 25 Prozent gedroht.
Zuvor gab es eine eher humorvolle Reaktion der Dän:innen auf die imperialistischen Pläne der USA. In einer Petition setzten sich Tausende Menschen dafür ein, dass Dänemark den US-Bundesstaat Kalifornien kauft.