Nach einem Brand in einem bei Familien beliebten Einkaufszentrum in Sibirien ist die Zahl der Todesopfer gestiegen. 64 Menschen sind tot, wie Russlands Minister für Katastrophenschutz Wladimir Putschkow im russischen Fernsehen sagte. Wie viele Kinder unter den Opfern seien, sagte Putschkow nicht.
Die russische Ermittlungskommission hat nach eigenen Angaben vier Personen festgenommen, darunter ein Pächter der Mall. Das Feuer war am Sonntagabend im obersten Stock des Gebäudes in der Stadt Kemerowo ausgebrochen.
Die Feuerwehr brachte den mehrere Stunden andauernden Brand am Montagmorgen unter Kontrolle.
Laut Augenzeugen soll der Feueralarm des Gebäudes nicht ausgelöst haben, die Mitarbeiter leiteten keine Evakuierungsmaßnahmen ein. Nach dem Brand ist das Gebäude nach Angaben der Behörden einsturzgefährdet.
Ein Elfjähriger musste sich vor dem Feuer aus dem vierten Stock mit einem Sprung retten. Seine Eltern und seine Schwester starben bei dem Brand.
Krankenhäuser berichteten, dass unzählige Menschen Blut für die Opfer spenden wollten. Viele brachten Blumen, Kerzen und Kuscheltiere zu einem Platz vor dem Einkaufszentrum.
Rund 200 Tiere des Streichelzoos starben wahrscheinlich ebenfalls, wie der Zoo der russischen Nachrichtenagentur Tass mitteilte. Unter ihnen sind demnach Kaninchen, Schildkröten, Schweine, Ziegen und Nagetiere.
Für die Kinder von Kemerowo galt das 2013 eröffnete Einkaufszentrum bisher als eines der beliebtesten Unterhaltungszentren der Stadt. Einwohner sagten, die Mall sei voller Kinder und ihrer Eltern gewesen, als das Feuer ausbrach.
Kemerowo liegt in Westsibirien, rund 3000 Kilometer von der russischen Hauptstadt Moskau entfernt. Mehr als 500.000 Menschen leben in der Industriestadt im Kusbass, Russlands grösstem Kohlerevier.
(AP/dpa)