Nachdem US-Präsident Trump das Walter-Reed-Militärkrankenhaus verlassen hat, wird er immer noch Gvon einem Ärzteteam rund um seinen Leibarzt Sean Conley mit verschiedenen Medikamenten behandelt. Auch wenn über den Gesundheitszustand des US-Präsidenten nichts Genaues bekannt ist und die Angaben hierzu teilweise sogar widersprüchlich sind, weiß man zumindest, welche Mittel ihm verabreicht werden.
Watson hat mit dem aus Deutschland stammenden New Yorker Arzt Nils Hennig gesprochen, der im Mount Sinai Hospital in Manhattan selbst Corona-Patienten behandelt – und ihn gefragt, wie die Therapie von Trumps Leibarzt Conley aufgebaut ist.
So viel vorab: Grundsätzlich hält der Arzt die Therapie, die Trump bekommt, zwar für experimentell, aber für solide. Stutzig macht den New Yorker Arzt jedoch die frühe Entlassung des US-Präsidenten. Er findet die "recht schnelle Entlassung" während einer experimentellen Behandlung "ungewöhnlich."
Das Medikament wurde ursprünglich zur Behandlung von Ebola entwickelt und ist das einzige, das auch in der EU zur spezifischen Behandlung von Covid-19 unter Auflagen zugelassen wurde. In den USA wird Remdesivir hingegen häufig bei Corona-Erkrankungen genutzt.
Allerdings ist unklar, ob das Medikament nicht möglicherweise auch Nierenkomplikationen als Nebenwirkung verursacht. Aktuell prüft die Europäische Arzneimittel-Agentur die Sicherheit des Medikaments mit dem Handelsnamen Veklury.
Nach Einschätzung des renommierten Immunologen Anthony Fauci könnte ein Antikörper-Cocktail entscheidend zu einer schnellen Verbesserung von Trumps Gesundheitszustand beigetragen haben. "Ich habe einen starken Verdacht, dass ihm das geholfen hat", sagte Fauci im Sender CNN. Das Mittel war von der Biotech-Firma Regeneron auf Anfrage der Präsidenten-Ärzte bereitgestellt worden. Es wird für gewöhnliche Patienten noch lange nicht verfügbar sein.
Unter dem Überbegriff Antikörper-Cocktail kann man sich wenig vorstellen. Arzt Nils Hennig kennt jedoch die Zusammensetzung und hält die experimentelle Therapie für keine per se schlechte Idee:
Im Falle eines leichten Verlaufes – wie er beim US-Präsidenten bisher anzunehmen ist – hilft das Medikament also anscheinend. Bei schwereren Verläufen wäre es hingegen unklar, ob der Antikörper-Cocktail einen Nutzen habe, so Hennig.
Famotidin ist ein Säureblocker. Er wird zur Regulierung der Magensäure eingesetzt, um Magengeschwüren vorzubeugen. Außerdem hilft er gegen Sodbrennen. In China hatten Wissenschaftler zu Beginn der Pandemie Hinweise darauf gefunden, dass der Wirkstoff möglicherweise die Sterblichkeit bei Corona-Patienten verringert. Auch in den USA wird derzeit erforscht, ob Famotidin gegen Corona helfen könnte.
Zusätzlich zu den genannten Medikamenten nimmt Trump auch noch einige Mineralien und Vitamine, die auch viele gesunde Menschen einnehmen, um in der kalten Jahreszeit einer Grippe oder Erkältung vorzubeugen. So soll Trump Vitamin D, Zink, Aspirin und das Schlafhormon Melatonin verabreicht bekommen.