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Donald Trump: New Yorker Arzt erklärt Trumps Corona-Therapie

WASHINGTON, DC - OCTOBER 05: U.S. President Donald Trump returns to the White House from Walter Reed National Military Medical Center on October 05, 2020 in Washington, DC. Trump spent three days hosp ...
Seit Montagabend ist der US-Präsident wieder im Weißen Haus. Medizinisch behandelt wird er trotzdem noch.Bild: Getty Images North America / Win McNamee
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New Yorker Arzt erklärt Trumps Corona-Therapie

06.10.2020, 18:5507.10.2020, 14:05
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Nachdem US-Präsident Trump das Walter-Reed-Militärkrankenhaus verlassen hat, wird er immer noch Gvon einem Ärzteteam rund um seinen Leibarzt Sean Conley mit verschiedenen Medikamenten behandelt. Auch wenn über den Gesundheitszustand des US-Präsidenten nichts Genaues bekannt ist und die Angaben hierzu teilweise sogar widersprüchlich sind, weiß man zumindest, welche Mittel ihm verabreicht werden.

Watson hat mit dem aus Deutschland stammenden New Yorker Arzt Nils Hennig gesprochen, der im Mount Sinai Hospital in Manhattan selbst Corona-Patienten behandelt – und ihn gefragt, wie die Therapie von Trumps Leibarzt Conley aufgebaut ist.

So viel vorab: Grundsätzlich hält der Arzt die Therapie, die Trump bekommt, zwar für experimentell, aber für solide. Stutzig macht den New Yorker Arzt jedoch die frühe Entlassung des US-Präsidenten. Er findet die "recht schnelle Entlassung" während einer experimentellen Behandlung "ungewöhnlich."

Remdesivir

Das Medikament wurde ursprünglich zur Behandlung von Ebola entwickelt und ist das einzige, das auch in der EU zur spezifischen Behandlung von Covid-19 unter Auflagen zugelassen wurde. In den USA wird Remdesivir hingegen häufig bei Corona-Erkrankungen genutzt.

Arzt Nils Hennig erklärt:

"Das Medikament hemmt ein virales Enzym, das zur Replikation des Pathogens verwendet wird. Eine Studie zeigte einen bescheidenen klinischen Nutzen bei COVID-19-Patienten im Krankenhaus. Das Medikament ist mittlerweile bei der COVID-19 Behandlung in den USA, trotz Skepsis, ob es einen großen klinischen Nutzen hat, durch eine 'emergency use authorization' (Notfallgenehmigung) recht weit verbreitet."

Allerdings ist unklar, ob das Medikament nicht möglicherweise auch Nierenkomplikationen als Nebenwirkung verursacht. Aktuell prüft die Europäische Arzneimittel-Agentur die Sicherheit des Medikaments mit dem Handelsnamen Veklury.

Antikörper-Cocktail

Nach Einschätzung des renommierten Immunologen Anthony Fauci könnte ein Antikörper-Cocktail entscheidend zu einer schnellen Verbesserung von Trumps Gesundheitszustand beigetragen haben. "Ich habe einen starken Verdacht, dass ihm das geholfen hat", sagte Fauci im Sender CNN. Das Mittel war von der Biotech-Firma Regeneron auf Anfrage der Präsidenten-Ärzte bereitgestellt worden. Es wird für gewöhnliche Patienten noch lange nicht verfügbar sein.

Unter dem Überbegriff Antikörper-Cocktail kann man sich wenig vorstellen. Arzt Nils Hennig kennt jedoch die Zusammensetzung und hält die experimentelle Therapie für keine per se schlechte Idee:

"Es handelt sich um eine Kombination von zwei Antikörpern, die gegen ein Schlüsselprotein des Virus gerichtet sind. Experimente an Hamstern und Rhesusaffen, die absichtlich mit (dem Coronavirus) SARS-CoV-2 infiziert wurden, zeigten: Der Cocktail könnte die Virusspiegel und die Krankheitspathologie reduzieren. (Das Pharma-Unternehmen) Regeneron präsentierte kürzlich vorläufige Daten aus seiner laufenden klinischen Studie mit Personen, die positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden, aber asymptomatisch waren oder nur eine leichte bis mittelschwere Erkrankung hatten: Es traten keine ernsthaften Sicherheitsbedenken auf, und die Behandlung verringerte die Viruslast und verkürzte die symptomatische Erkrankung bei Patienten, die zu Beginn der Studie keine SARS-CoV-2-Antikörper hatten."

Im Falle eines leichten Verlaufes – wie er beim US-Präsidenten bisher anzunehmen ist – hilft das Medikament also anscheinend. Bei schwereren Verläufen wäre es hingegen unklar, ob der Antikörper-Cocktail einen Nutzen habe, so Hennig.

Säureblocker Famotidin

Famotidin ist ein Säureblocker. Er wird zur Regulierung der Magensäure eingesetzt, um Magengeschwüren vorzubeugen. Außerdem hilft er gegen Sodbrennen. In China hatten Wissenschaftler zu Beginn der Pandemie Hinweise darauf gefunden, dass der Wirkstoff möglicherweise die Sterblichkeit bei Corona-Patienten verringert. Auch in den USA wird derzeit erforscht, ob Famotidin gegen Corona helfen könnte.

Nils Hennig sagt:

"Famotidin ist ein beliebtes Mittel gegen Sodbrennen. Es ist auch eines von vielen Medikamenten die weiter untersucht werden, um Covid-19 zu behandeln. Es mag einige Indikatoren geben, die darauf hinweisen, dass es für Covid-19-Patienten hilfreich sein kann, aber die Wirksamkeit ist nicht bewiesen. Es ist möglich, dass Trump Famotidin aufgrund von Sodbrennen schon vor seiner Infektion einnahm; die Aussagen seines Ärzteteams dazu sind unklar."

Zusätzlich zu den genannten Medikamenten nimmt Trump auch noch einige Mineralien und Vitamine, die auch viele gesunde Menschen einnehmen, um in der kalten Jahreszeit einer Grippe oder Erkältung vorzubeugen. So soll Trump Vitamin D, Zink, Aspirin und das Schlafhormon Melatonin verabreicht bekommen.

Das späte Echo des MeToo-Skandals bei der Linken: Gericht verhängt Urteil

Anmerkung der Redaktion inklusive Richtigstellung: In einer früheren Version dieses Artikels haben wir behauptet, der hier formulierte Urteilsspruch würde eine Frau betreffen, die sich gegenüber Medien als Betroffene zum MeToo-Skandal bei der Linken geäußert hatte. Das war inhaltlich falsch. Wir bedauern den Fehler und haben die entsprechenden Passagen korrigiert bzw. entfernt. Richtig ist: Verurteilt wurde eine Frau, die sich als Reaktion auf die damaligen Medienberichte auf Social Media zu dem Fall äußerte.

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