Markus Söder beim ZDF-Sommerinterview mit Shakuntala Banerjee – die Fragen der Moderatorin haben dem Landesfürsten nicht gepasst. Bild: Daniel Karmann/ZDF/dpa / Daniel Karmann
Deutschland
29.08.2022, 18:3230.08.2022, 08:02
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sieht sich und seine Partei für die Landtagswahl im kommenden Jahr gut gerüstet. "Den Bayern geht es besser als allen anderen Bundesländern", sagte Söder am Sonntag im ZDF-Sommerinterview. Mit den Fragen der Journalistin Shakuntala Banerjee wirkte der CSU-Chef allerdings im Laufe des Interviews immer weniger einverstanden.
Am Ende kritisierte er die ZDF-Moderatorin sogar heftig. Aber nicht, ohne im Vorfeld zu loben, wie gut sein Bundesland durch die bisherigen Krisen gekommen ist. Gerade im Bereich der Erneuerbaren sei Bayern mit Abstand am besten aufgestellt. Die bayerische Regierung habe nach Schätzung des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit außerdem 130.000 Menschen das Leben gerettet.
Weniger euphemistisch wurde Söder allerdings, als es um das Thema Landtagswahlen ging. Lieber wollte er nämlich darüber sprechen, welchen Umgang er mit der aktuellen Krise plant.
Söder will lieber über den Ist-Zustand als über die Zukunft sprechen
So stänkerte Söder:
"Die Zuschauer, die jetzt alle zuschauen, stellen sich wahrscheinlich seit zehn Minuten die Frage: Warum redet die Frau Banerjee ausschließlich über die Landtagswahl nächstes Jahr und fragt nicht, was die Vorschläge des Ministerpräsidenten und CSU Vorsitzenden sind, um diese Energiekrise zu überwinden?"
Die ZDF-Moderatorin ließ aber nicht locker.
Eine absolute Mehrheit – wie sie die CSU in Bayern einst einheimsen konnte – hält Söder derzeit weder für machbar noch für erstrebenswert. Eine absolute Mehrheit wirke heutzutage eher wie eine Überheblichkeit, sagte Söder. Bayern habe die Sondersituation, dass der derzeitige Koalitionspartner Freie Wähler einen Teil der Stimmen aus dem CSU-Lager abgreife.
Zum Ende des Gespräches sagte Söder:
"Ich weiß nicht, ob das den Menschen so wichtig ist. Für mich ist wichtig, dass wir jetzt diese Krise als deutsche Bevölkerung verstehen. Dass wir da gut durchkommen. Und ich habe große Sorgen, ob das klappt."
(rs/dpa)
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