Er ist jung, er ist laut, er isst offenbar gerne Schnitzel: Tilman Kuban von der Jungen Union. Bild: picture alliance/Hendrik Schmidt/dpa
Deutschland
Tilman Kuban hat ein Problem mit Tofuwürsten und Avocado-Toasts. Zumindest muss man das nach der Rede des Chefs der Jungen Union auf dem CDU-Parteitag in Leipzig annehmen.
Die mit Spannung erwartete "Aussprache" der CDU-Delegierten mit Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer nutzte Kuban auch für eine Attacke auf die Grünen:
"Solange diese Grünen für Tofu-Würste und Avocado-Toasts den Regenwald abholzen, solange haben die unseren Bauern gar nix zu sagen in diesem Land."
Gejohle im Saal, Lacher im Internet. Denn die Angst des Konservativen vor der Tofu-Wurst ist natürlich längst zum Klischee geworden.
Der Zusammenhang von Tofu und Regenwald ist auch etwas komplexer als der Spruch von Kuban, wie unser Kollege von t-online anmerkte:
Soja und der Regenwald
Kurz erklärt: Zwar ist die Anbaufläche für Soja – vor allem in Südamerika – in den vergangenen Jahren massiv angestiegen. Aber nicht wegen Veggie-Produkten. Der überwiegende Teil des Sojas landet in den Futtertrögen der Tierfabriken.
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CDU-Parteitag: Kuban und die Nordafrikaner...
Allgemein sorgte die gebrüllte Rede von Kuban für viele lustige Reaktionen. Da war etwa der Moment, als Kuban in seiner Rede forderte: Mit nordafrikanischen Drogendealern dürfe man nicht im Görlitzer Park in Berlin Fußball spielen.
Ein Highlight für die Twitter-Lästerer war auch, als Kuban auf die Aktion von Greenpeace am Tag zuvor zu sprechen kam. Die Öko-Aktivisten hatten dem Logo der Parteizentrale das "C" geklaut.
Ein "C" auf Abwegen:
Bild: picture alliance/Paul Zinken/dpa
Gegenüber der CDU-Chefin AKK gab sich Kuban zahm. Er bezeichnete die Gerüchte, dass die Junge Union mit ihrem Antrag bei der Grundrente einen Streit anzetteln wolle, als Unfug.
Er forderte aber auch eine Modernisierung der Partei. Nannte Steve Jobs oder Elon Musk als Vorbilder. Und: "Ich bin nicht in die CDU eingetreten, um mich am Nasenring herumführen zu lassen, um irgendwelche Koalitionen zu erhalten."
Nach seiner Rede sah sich das Tagungspräsidium genötigt, die Redezeit zu begrenzen. Wenn jede Rede so lange dauere wie die vorherige, dann säße man am nächsten Tag noch da, hieß es zur Begründung.
(ll)
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