
Am Samstag sind mehrere hundert pro-palästinensische Demonstrierende durch Kreuzberg und Neukölln gezogen. Laut Polizei gab es Straftaten und Festnahmen.Bild: PRESSCOV via ZUMA Press Wire / Michael Kuenne
Deutschland
24.04.2022, 14:4724.04.2022, 14:47
Erneut sind Gegner Israels in Berlin auf die Straße gegangen – auch
mit offen geäußertem Judenhass und Angriffen auf Journalisten.
"An antisemitische Beschimpfungen dürfen wir uns niemals gewöhnen – egal von wo und von wem sie kommen."
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD)
Straftaten und Festnahmen bei antiisraelischer Demonstration
Antiisraelische Demonstrationen in Berlin am
Wochenende haben Empörung über judenfeindliche Äußerungen ausgelöst.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hob am Sonntag hervor, es
gebe in Deutschland keinen Platz für Judenfeindlichkeit. Der
Rechtsstaat müsse konsequent handeln. "An antisemitische
Beschimpfungen dürfen wir uns niemals gewöhnen - egal von wo und von
wem sie kommen."
"Eine Schande für unsere Hauptstadt"
Paul Ziemiak (CDU)
Der CDU-Abgeordnete Paul Ziemiak sprach von einem Skandal und
kritisierte: "Das, was wir hier an islamischen Antisemitismus erleben,
ist eine Schande für unsere Hauptstadt." Wer die Augen davor
verschließe, mache sich schuldig.
Am Samstag waren mehrere hundert pro-palästinensische Demonstranten
durch Kreuzberg und Neukölln gezogen. Nach Angaben der Polizei gab es
Straftaten und Festnahmen. Es werde wegen antisemitischer und
volksverhetzender Anfeindungen ermittelt, sagte ein Sprecher.
Genaueres sollte im Laufe des Sonntags mitgeteilt werden.
Judenfeindliche Äußerungen und Angriffe auf Journalisten
Nach Angaben von Beobachtern wurden bei dem Aufzug am Samstagabend
judenfeindliche Äußerungen wie "Drecksjude" laut. Bei der
Demonstration seien zudem Journalisten getreten, geschubst und
geschlagen worden, teilte die Deutsche Journalistinnen- und
Journalisten-Union mit. Die Polizei habe nicht auf Hilferufe reagiert
und Journalisten angewiesen, der Demonstration hinterherzulaufen.
Die Polizei teilte zunächst nur mit, die Versammlungsleitung habe
Personen nach dem Versammlungsfreiheitsgesetz ausgeschlossen. "Wir
standen mit beiden Seiten im Austausch." Die Einsatzkräfte hätten die
Presse schützen müssen.
Erst am Freitag hatte es in Neukölln eine pro-palästinensische
Demonstration gegeben. Dabei flogen nach Polizeiangaben Steine,
Beamte wurden verletzt, Feuerwerkskörper gezündet und Böller
geworfen. Die Polizei sprach von "äußerst emotionalen Teilnehmenden",
die Israel Aggression in Jerusalem vorwarfen.
(and/dpa)
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