Die Delegierten des Grünen-Parteitags haben in Bielefeld ihre Parteispitze bestätigt.
Was bedeutet das nun für eine mögliche Kanzlerkandidatur? Nach der werden die Grünen-Chefs seit Monaten gefragt, die Standardantwort: Das klären wir, wenn es ansteht.
Dabei dürfte es offiziell auch weiterhin bleiben. Ob überhaupt jemand mit dem Titel Kanzlerkandidat in den Wahlkampf zieht, wird von den Umfragewerten abhängen, wenn es soweit ist.
Grünen-intern gibt es die Ansicht, dass die beiden Vorsitzenden das unter sich ausmachen werden. Und wer immer es machen will, er oder sie, wird dann auch unterstützt. Dass außerhalb der Partei Habeck, der Bekanntere, der Ältere, der frühere Vize-Ministerpräsident mit Regierungserfahrung, als Favorit gilt, nervt innerhalb der Partei viele.
Denn er ist eben auch der Mann, und wohl keine Partei betont Feminismus und Gleichberechtigung stärker als die Grünen. Gut denkbar, dass einige Delegierte so auch ein Zeichen setzen wollten. Das Ergebnis stützt zudem die häufig aufgestellte These, dass Baerbock nach innen hinein stärker wirkt, besser vernetzt ist und auch besser ankommt.
Winfried Kretschmann, grüner Ministerpräsident von Baden-Württemberg, hatte sich kürzlich im "Spiegel" für Habeck als Kanzlerkandidat ausgesprochen. In der Partei gelte die Aussage als Fehler, berichtet "Spiegel Online", Kretschmann ruderte schließlich zurück.
Auch, wenn weder Baerbock noch Habeck die Kanzler-Frage wollen, sie stellt sich für die Grünen nach diesem Wochenende einmal mehr.
(ll/dpa)