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AfD-Aussteiger schockt bei Lanz: So weit musste ich aus Angst vor der AfD gehen

Ex-AfD-Politiker und Biobauer, Markus Plenk, bei Markus Lanz.
Ex-AfD-Politiker und Biobauer, Markus Plenk, bei Markus Lanz.Bild: screenshot
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"Mit Neonazis mache ich mich nicht gemein" – so begründet ein Ex-AfD-Mann seinen Ausstieg

14.06.2019, 17:01
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Er habe es satt, die bürgerliche Fassade einer fremdenfeindlichen Partei zu sein. Das sagte Markus Plenk im April dem "Spiegel". Und meinte mit fremdenfeindlicher Partei die AfD.

Er muss es wissen. Denn: Zu dieser Zeit war der 50-jährige noch Fraktionschef der AfD im bayerischen Landtag. Es folgte der Austritt aus Partei und Fraktion.

Am Donnerstag saß der 50-jährige Biobauer und Unternehmensberater aus Ruhpolding bei Markus Lanz und erzählte seine Geschichte.

Warum ist er in die AfD eingetreten?

Markus Plenk ist 2015 in die AfD eingetreten. Zu dieser Zeit hatte sich die Partei in der Migrationsfrage bereits eindeutig rechtspopulistisch positioniert. Die Merkel'sche Migrationspolitik sei schon auch ein Thema gewesen, das ihn bewegt habe, begründet Plenk seinen AfD-Eintritt bei Lanz.

Hauptsächlich aber wollte er liberal-konservative Kommunalpolitik mitgestalten. Und die besten Chancen sah er bei der AfD. Es kam zur Landtagswahl im Oktober 2018 in Bayern. Plenk zog in den Landtag ein – und stieg zum Fraktionsvorsitzenden auf.

Und warum ist er wieder ausgetreten?

Nach dem Einzug der AfD in den bayerischen Landtag ging das Hauen und Stechen los.

Plenk sagte bei "Lanz":

"Es war von Tag eins an ein Kampf gegen Rechtsextremismus innerhalb der Fraktion."

Und man habe aufpassen müssen, nicht irgendwelchen Intrigen zum Opfer zu fallen.

Seinen Computer hat Plenk in dieser Zeit mit auf die Toilette genommen. Aus Vorsicht, wie er sagt. Er fürchtete, dass ihm von Parteikollegen etwas angehängt werden könnte.

Als sich herausstellte, dass zwei Mitarbeiter der AfD-Fraktion eine lupenreine Neonazivergangenheit vorzuweisen hatten, hatte Plenk genug. "Da war für mich die rote Linie überschritten."

Man habe sich zwar von den Mitarbeitern getrennt, erzählte Plenk, "aber dieser Trennung gingen stundenlange Diskussionen voraus". Für Plenk zu viel: "Mit Neonazis mache ich mich definitiv nicht gemein."

Was waren die Folgen des Austritts?

Im April trat Plenk schließlich aus Fraktion und Partei aus. Danach habe er sehr viele Drohungen, Hassmails und anonyme Anrufe bekommen. "Das war eine sehr unangenehme Zeit für mich." Er habe allerdings auch sehr viele positive Rückmeldungen erhalten, auch aus liberal-konservativen Kreisen innerhalb der AfD.

Und: Eine neue politische Heimat glaubt Plenk nach seinem AfD-Austritt bereits gefunden zu haben. Er würde sich gerne bei der CSU engagieren, sagte er. Denn: Die CSU sei für ihn als Liberal-Konservativer das naheliegendste.

(ts)

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