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AfD: Historiker fordern Rücktritt von Abgeordnetem wegen Gedenksteins in Polen

Symbolbild zum Austritt von Parteigründer Bernd Lucke aus der Partei AfD Alternative für Deutschland und der unsicheren Zukunft der Partei: Logo der AfD mit Rissen

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AfD-Politiker Stephan Protschka.Bild: imago images / Jens Schicke/ watson-montage
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Historiker fordern Rücktritt von AfD-Politiker: "Skandalöse NS-Verherrlichung"

25.11.2019, 12:03
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Auf dem Friedhof im polnischen Bytom sorgt ein Gedenkstein für Aufsehen. Denn der erinnert an deutsche Soldaten und Rechtsextreme, nicht aber an die Opfer der Deutschen in beiden Weltkriegen.

Er trägt die deutsche Inschrift: "Zum Gedenken an die gefallenen deutschen Soldaten im 1. und 2. Weltkrieg, an die Selbstschutz- und Freikorpskämpfer und an die ermordeten und unterdrückten Ostdeutschen."

Der AfD-Bundestagsabgeordnete Stephan Protschka hatte den Stein mitfinanziert und dies stolz vor einer Woche auf seiner Facebookseite verkündet:

Historiker fordern Rücktritt von AfD-Politiker

Wie der "Tagesspiegel" berichtet, fordern führende deutsche Historiker nun den Rücktritt des AfD-Bundestagsabgeordneten. Das Blatt zitiert aus einem offenen Brief, in dem es heißt:

"Dieser Gedenkstein ist eine unerträgliche und skandalöse Verherrlichung nationalsozialistischer und rechtsextremer Verbände sowie ein nicht hinnehmbarer Affront gegenüber Polen."
quelle: "tagesspiegel"

Jens Christian-Wagner, einer der Initiatoren des Briefes, der an diesem Montag offiziell vorgestellt werden soll, hatte bereits in der vergangenen Woche Strafanzeige wegen des Verdachts der Volksverhetzung gestellt.

Die Historiker beklagen, dass auf dem Stein nicht nur an Weltkriegssoldaten, sondern auch an Selbstschutz- und Freikorpskämpfer erinnert werde. Demnach seien im Namen des Selbstschutzes Rechtsextreme bereits in den 1920er Jahren gegen Polen vorgegangen. Außerdem habe in Oberschlesien der Selbstschutz dem SS-Oberführer Fritz Katzmann unterstanden, einem der schlimmsten NS-Massenmörder während des Zweiten Weltkrieges.

NPD-Unterstützer zugespachtelt

Neben dem AfD-Politiker werden als Förderer auf dem Gedenkstein auch die "Junge Alternative" aus Berlin und die in Teilen vom Verfassungsschutz beobachtete Burschenschaft "Markomannia Wien zu Deggendorf" erwähnt. Ursprünglich wurde auch die NPD-Nachwuchsorganisation "Junge Nationalisten" (JN) aufgeführt, aber später wieder entfernt.

Der revisionistische Gedenkstein wird nicht nur von deutschen Historikern kritisiert. Auch auf polnischer Seite wird der Stein als Provokation gesehen. Dort lässt man den Vorgang mittlerweile offiziell untersuchen.

(ts)

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