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Klimastreik: Die neuen Forderungen von "Fridays for Future"

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Das sind die neuen Forderungen von "Fridays for Future"

08.04.2019, 17:2308.04.2019, 17:25
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Jeden Freitag gehen sie auf die Straße. In ganz Deutschland, teilweise weltweit. Um für Veränderungen in der Klimapolitik zu kämpfen, schwänzen sie die Schule, bestreiken den Unterricht. Dafür bekommen die Schülerinnen und Schüler von #FridaysforFuture nicht nur viel Lob, und Anerkennung. Politiker, vor allem aus Union, FDP und AfD kritisieren sie regelmäßig. Sie sollten lieber in die Schule gehen und lernen – und den Klimaschutz den Profis überlassen, verkündete etwa FDP-Chef Christian Lindner. Die Schüler sollen konkrete Pläne für den Klimaschutz vorlegen, forderte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Die streikenden Schüler haben nun zumindest sehr konkrete Forderungen vorgelegt.

"Fridays for Future Deutschland" fordert in dem am Montag vorgestellten Papier nicht nur die langfristige Einhaltung von Klimazielen, sondern auch auch ganz konkrete, kurzfristige Aktionen im Laufe des Jahres 2019.

15.03.2019, xtgx, Schueler-Demo Fridays for Future in Magdeburg Plakat Fehlstunden verkraftet man, Klimawandel eher nicht , Schueler demonstrieren in der Magdeburger Innenstadt im Rahmen der Friday-fo ...
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Das sind die langfristigen Forderungen:

Die streikenden Schüler fordern vor allem die Einhaltung der Klimaziele des Pariser Abkommens und des festgeschriebenen 1,5°-Ziels: Es soll alles dafür getan werden, dass sich die Erde auf lange Sicht nicht um mehr als 1,5° Celsius im Vergleich zur vorindustriellen Zeit erhöht.

  • Um das zu erreichen, solle Deutschland bis 2035 die "Nettonull" erreichen, also nicht mehr Treibhausgase ausstoßen, als durch die Natur wieder aufgenommen werden können.
  • Der vollständige Kohleausstieg soll schon bis 2030 geschehen, also acht Jahre früher, als von der Kohlekommission empfohlen.
  • Bis 2035 solle außerdem Deutschlands Energieversorgung zu 100 Prozent durch erneuerbare Energien gedeckt sein.

Das fordern die Schüler kurzfristig:

Um das 1,5°-Ziel einhalten zu können, müsse schnell etwas geschehen, heißt es im Forderungspapier der Schülerinnen und Schüler. Deshalb fordern sie die deutsche Politik dazu auf, schon im Laufe dieses Jahres einschneidende Veränderungen umzusetzen.

  • Sie wollen ein Ende der staatlichen Subventionen für fossile Energieträger (also zum Beispiel Kohle) noch bis bis Ende 2019.
  • Außerdem fordert "Fridays for Future", ein Viertel der deutschen Kohlekraftwerke noch in diesem Jahr abzuschalten.
  • Drittens fordern die Schüler die Einführung einer CO2-Steuer. "Der Preis für den Ausstoß von Treibhausgasen muss schnell so hoch werden, wie die Kosten, die dadurch uns und zukünftigen Generationen entstehen", schreiben sie. Unter Berufung auf Zahlen des Umweltbundesamts fordern sie, 180 Euro pro ausgestoßener Tonne CO2 zu veranschlagen.

#FridaysForFuture: Schüler erklären, warum sie demonstrieren

Video: watson/katharina kücke

"Deutschland muss seine Hausaufgaben machen"

Die Verwirklichung der Forderungen müsse "sozial verträglich gestaltet werden" und dürfe nicht "einseitig zu Lasten von Menschen mit geringeren Einkommen gehen", heißt es in dem Papier weiter.

Bei einer Pressekonferenz am Montag sagte Schülersprecher Linus Steinmetz: "Die vergangenen Monate haben gezeigt, wir haben gesellschaftlichen Einfluss. Die Erwachsenen haben das größte Problem unserer und kommender Generationen verursacht und machen nun keine Anstalten, dieses Problem zu lösen." Der Schülerstreik höre erst auf, wenn konkrete Taten der Politiker folgten. "Nur Dialog reicht uns nicht", betonte Grieme.

Nach Einschätzung von Volker Quaschning, Professor für Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin und Mitglied der "Scientists for Future", sind die Forderungen der Schüler "alle berechtigt" und umsetzbar. "Deutschland als eines der reichsten Länder muss seine Hausaufgaben machen und hat hier eine Vorbildfunktion.

Ziemiak will mit den Schülern reden

Vertreter der Opposition unterstützten den Forderungskatalog der Bewegung. Der klimapolitische Sprecher der Linksfraktion im Bundestag, Lorenz Gösta Beutin, sprach von einem "notwendigen Weckruf an die tatenlose Bundesregierung".

CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak kündigte an, Vertreter von "Fridays for Future" und andere Klimaaktivisten zu einem Gespräch in die Parteizentrale einzuladen. "Wir wollen so schnell wie möglich mit den jungen Menschen ins Gespräch kommen", sagte er.

(fh/dpa/afp)

Streikende Schüler in Berlin:

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Schulstreik für das Klima
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