Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat seine Pläne für ein Verbot sogenannter Konversionstherapien gegen Homosexualität verschärft.
Der Gesetzentwurf soll daher an diesem Mittwoch vom Bundeskabinett auf den Weg gebracht werden. "Wir haben das Verbot noch schärfer gefasst", sagte der CDU-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland vorab.
Mit Konversionstherapien sind psychotherapeutische Methoden gemeint, die das Ziel haben, Homosexualität zu "heilen". Bereits 2013 warnte die Bundesärztekammer vor den Folgen von Konversions- bzw. Reparationstherapien. Diese Therapien seien nicht nur unwirksam, sondern auch gefährlich. Dass "Patienten" durch Konversionsverfahren Schaden zugefügt werden kann, unterstrich auch die "Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychosomatik" (DGPPN).
Erst am Montag schickte die AfD in eine Expertenanhörung des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, in dem ein Aktionsplan für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt auf Vorschlag der Grünen diskutiert wurde, einen Sachverständigen, der auch die umstrittene Praxis der "Homo-Heilungen" vertritt.
Es gibt auch nach wie vor christliche Vereinigungen in Deutschland, die Homosexuellen eine Umerziehung nahe legen.
Der "Bund freier evangelischer Kirchen" beispielsweise hatte im Dezember 2018 mit einer "Orientierungshilfe" auf sich aufmerksam gemacht. "Im Ergebnis aller Bibelauslegung ist homosexuelles Verhalten nicht vereinbar mit diesem Leitbild", schreibt der Bund in dieser "Orientierungshilfe" für Homosexuelle.
Gleichgeschlechtlicher Verkehr wird eindeutig verurteilt. "Dieser ist das wichtigste Beispiel für die Sünde des Menschen, der sich gegen seinen Schöpfer auflehnt." Daher raten die Autoren der "Orientierungshilfe" zur Seelsorge: "Homosexuell geprägte Menschen, die den Versuch einer Veränderung ihrer sexuellen Orientierung anstreben, sollten sich einem professionell begleiteten therapeutischen Prozess stellen."
(ts/dpa)