Trump und Demenz: Psychologe warnt vor geistigem Verfall
Ärzt:innen bescheinigen Donald Trump eine "exzellente Gesundheit". Politiker:innen sehen das anders. Besonders deutlich wurde das zuletzt in Kalifornien und Illinois: Gouverneur Gavin Newsom und sein Amtskollege J. B. Pritzker unterstellten dem US-Präsidenten öffentlich eine Demenz-Erkrankung.
Beide sind erklärte politische Gegner Trumps – ein gewisses Maß an Strategie lässt sich bei ihren Aussagen also nicht leugnen. Doch nun kommt der Verdacht aus anderer Richtung: von jemandem, der kein Politiker ist, sondern Psychologe.
Trumps Zustand verschärft seinen "bösartigen Narzissmus"
John Gartner, ehemaliger Professor an der Johns Hopkins University, sprach im "Daily Beast"-Podcast über Trumps "unsinnige Reden" und seine häufigen Gedächtnislücken. Sie seien, so Gartner, deutliche Anzeichen eines "immensen kognitiven Verfalls". Er beobachte eine "massive Zunahme klinischer Symptome von Demenz", die wiederum Trumps "bösartigen Narzissmus" verschärfe.
Der geistige Niedergang, so Gartner, führe zu einer Enthemmung seiner "Grandiosität" und "Paranoia". Angesichts der Atomwaffen in Trumps Besitz sei es "wirklich unmöglich, die große Gefahr, der wir uns im Moment aussetzen, zu unterschätzen". Als Beispiel führte der Psychologe Trumps Rede vor der US-Militärspitze im vergangenen Monat an.
Darin stimmte der Präsident die Soldat:innen auf einen Krieg im Inneren ein – gegen Großstädte, die von "radikalen linken Demokraten" regiert würden, wie die "Tagesschau" berichtete. Auffällig seien laut Gartner nicht nur die Inhalte, sondern auch die abrupten Themensprünge: von der Moral der Marines zu Joe Biden und weiter zu seinem "One Big Beautiful Bill Act".
Trumps Rhetorik zeige, wie "gestört" sein Denken sei. Ähnlich wie bei Demenzpatient:innen greife er "ein konkretes Detail auf" und schweife dann "frei assoziativ" vom Thema ab. Auch seine jüngsten Verwechslungen seien auffällig: Erst kürzlich brachte er mehrfach Iran und Indien durcheinander.
"Es ist eine Sache, einen Namen falsch zu schreiben oder zu vertauschen", sagte Gartner. "Aber er verwechselt tatsächlich die Länder selbst." In der Vergangenheit hatte Trump bereits Nikki Haley und Nancy Pelosi verwechselt, eine nicht existierende Gouverneurin namens Kristi Whitman erwähnt und kurz nach einem Treffen den Namen des Minderheitenführers im Repräsentantenhaus vergessen.
Es bleibt eine Ferndiagnose
Gartner zieht einen drastischen Vergleich: "Das ist, als würden Sie mit Ihrer Frau Ihre Mutter im Pflegeheim besuchen und sie fragt, wer die nette Dame sei, die Sie mitgebracht haben." Gartner äußert Sorge, dass Trump in einem Zustand geistiger Verwirrung etwas Unwiderrufliches tun könnte.
Allerdings hat er den Präsidenten nie persönlich untersucht – seine Diagnose bleibt also Spekulation. Ob Trump tatsächlich an Demenz leidet, kann nur eine medizinische Untersuchung zeigen. Sicher ist: Die Debatte über seinen geistigen Zustand ist längst Teil des Wahlkampfs geworden.