Das Kommando Spezialkräfte (KSK) bei einer Vorführung am Tag der Bundeswehr.Bild: www.imago-images.de / Björn Trotzki
Deutschland
Etwa 50 Soldaten des Kommandos Spezialkräfte (KSK) der
Bundeswehr sind seit 2017 wegen des Verdachts rechtsextremistischer
Aktivitäten ins Visier des Militärischen Abschirmdienstes geraten.
Davon wurden fünf Soldaten aus der Bundeswehr entlassen, 16 weitere
wurden versetzt oder haben das KSK verlassen. Das geht aus einem
Zwischenbericht des Generalinspekteurs der Bundeswehr, Eberhard Zorn,
zur Reform der Elitetruppe hervor, den das Verteidigungsministerium
am Dienstag dem Verteidigungsausschuss des Bundestags übermittelte.
Ein rechtsextremistisches Netzwerk, das "ziel- und zweckgerichtet an
dem Beseitigen der freiheitlichen demokratischen Grundordnung
arbeitet, wurde dabei nicht erkannt", heißt es in dem 30-seitigen
Bericht. "Bekannt wurde ein Geflecht von Kontakten und
Kennverhältnissen unterschiedlicher Art und Intensität zwischen
einzelnen im Fokus stehenden Personen, welche durch eine
übereinstimmende Geisteshaltung getragen zu sein scheint."
Noch knapp über 20 Verdachtsfälle werden bearbeitet
Derzeit bearbeitet der Militärische Abschirmdienst (MAD) noch knapp
über 20 rechtsextremistische Verdachtsfälle im KSK. "In etwa einem
Drittel der Fälle wird der Stand der Bearbeitung absehbar dazu
führen, dass die Betroffenen in den nächsten Wochen das KSK verlassen
werden bzw. die Verdachtsfallbearbeitung eingestellt wird", heißt es
in dem Zwischenbericht.
Die im baden-württembergischen Calw stationierte Elitetruppe hatte
seit 2017 immer wieder mit rechtsextremistischen Vorfällen
Schlagzeilen gemacht. Alles begann im April 2017 mit einer
Abschiedsparty für einen KSK-Kommandeur, bei der mit Schweineköpfen
geworfen, Rechtsrock gespielt und der Hitlergruß gezeigt worden sein
soll.
Im Mai 2020 wurde dann auf dem Grundstück eines KSK-Soldaten in
Sachsen ein Waffenversteck mit Munition und Sprengstoff von der
Polizei ausgehoben. Daraufhin ließ Verteidigungsministerin Annegret
Kramp-Karrenbauer (CDU) ein Reformkonzept für die Truppe erarbeiten
und versprach, hart gegen Rechtsextremismus durchzugreifen.
(pas/dpa)
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