Nach dem rechtsextremen Anschlag auf eine Synagoge in Halle (Sachsen-Anhalt) hat Innenminister Horst Seehofer (CSU) mit einer unerwarteten Forderung für Aufsehen gesorgt.
Die Äußerung sorgte auf Twitter, wo eine Vorschau der Sendung veröffentlicht wurde, für Aufsehen. Der Rechtsextremist Stephan B. hatte am Freitag gestanden, für den Anschlag auf die Synagoge in Halle verantwortlich zu sein.
Der 27-Jährige hatte im Vorfeld des Anschlags Medienberichten zufolge viel Zeit in Gamer-Foren verbracht. Seine Tat filmte B. für die Livestreaming-Plattform Twitch, die vor allem von Gamern genutzt wird.
Diese Erkenntnisse nahm Seehofer wohl zum Anlass, um in der ARD-Sendung weiter zu erklären: "Man muss genau hinschauen, ob es noch ein Computerspiel ist, eine Simulation – oder eine verdeckte Planung für einen Anschlag."
Die Äußerung löste in eben jener Gamer-Szene am Wochenende einen Sturm der Empörung aus: Zahlreiche Gaming-Fans gingen den Innenminister hart an.
B. hatte am Mittwoch versucht, ein Massaker in der Synagoge in der Stadt an der Saale anrichten. Er scheiterte jedoch an der gesicherten Eingangstür. Auf seiner Flucht tötete der Rechtsextremist zwei Menschen und verletzte weitere. B. bestätigte am Freitag ein rechtsextremistisches, antisemitisches Motiv für die Tat.
Kerntenor der Netz-Kritik an Seehofer: Der Innenminister solle lieber rechte Kreise im Netz genauer beschatten lassen, als diejenigen, denen es nur ums Spielen gehe.
(pb)