Armin Laschet nach Beratungen der CDU-Spitze. Bild: ap / Michael Sohn
Deutschland
25.01.2021, 15:0325.01.2021, 15:38
CDU-Chef Armin Laschet will in nächster Zeit mit dem
im Ringen um den Parteivorsitz unterlegenen Friedrich Merz über
dessen künftige Aufgaben in der Partei sprechen. "Ich schätze ihn,
ich schätze seinen Rat und er wird seinen Platz finden", sagte
Laschet am Montag in Berlin nach den ersten Online-Beratungen der
neugewählten CDU-Spitzengremien. Nach dem knappen Sieg Laschets bei
der Stichwahl am 16. Januar war in der Partei befürchtet worden, dass
es zu einer Spaltung wegen der enttäuschten Merz-Fans zu Beginn des
Superwahljahres 2021 geben könnte.
Auf die Frage, ob Merz mit Blick auf die Bundestagswahl im September
als Wirtschaftsexperte Teil eines Schattenkabinetts sein könnte,
antwortete Laschet: "Schattenkabinette sind im Moment nicht zu
vergeben", da die Union noch keinen Kanzlerkandidaten habe. Den werde
die CDU gemeinsam mit der CSU suchen. Er habe Merz auf dem Parteitag
einen der wichtigsten Posten, den die CDU zu vergeben habe angeboten,
nämlich Präsidiumsmitglied zu sein, sagte Laschet. "Das hat Friedrich
Merz leider nicht in Anspruch nehmen können."
Auf die Frage, warum er dem Außenexperten Norbert Röttgen keinen
Platz im Präsidium angeboten habe, sagte Laschet, er habe den durch
den Wechsel von Jens Spahn ins Amt eines stellvertretenden
Vorsitzenden frei gewordenen Platz Merz angeboten, weil dieser in der
Stichwahl von einem großen Teil der Partei getragen worden sei. Er
freue sich, dass Röttgen Mitglied des Präsidiums sei. "Ich sehe da
einer guten Zusammenarbeit mit Norbert Röttgen entgegen." Röttgen war
im ersten Wahlgang zum Parteivorsitz mit einem Achtungserfolg
ausgeschieden.
Generalsekretär Paul Ziemiak sagte auf die Frage nach Berichten über
zahlreiche Parteiaustritte nach der Niederlage von Merz, seit dem
Parteitag habe es auf Bundesebene 350 Neueintritte und 250 Austritte
gegeben. Die Zahl der Austritte bewege sich in durchschnittlichem
Rahmen – die Anzahl an Neueintritte gehe über das Normalmaß hinaus.
Insofern sei der Saldo positiv. Er könne aber nicht abschließend
sagen, wie es in den Kreisverbänden aussehe. Mit Blick auf 2020
sprach Ziemiak von einem erfolgreichen Jahr für die Partei, was die
Mitgliederzahl angehe. Es habe fast 16.000 Neueintritte gegeben –
dies sei die größte Zahl von Neueintritten seit 2009 gewesen.
Insgesamt habe die CDU derzeit knapp 400.000 Mitglieder.
(se/dpa)
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