Bei der anstehenden Bundestagswahl werden den Grünen gute Chancen auf Regierungsbeteiligung zugesprochen.Bild: IMAGO / Metodi Popow
Deutschland
Kurz vor der Entscheidung über die
Kanzlerkandidatur der Grünen sind die beiden dafür infrage kommenden
Parteichefs für die Bundestagswahl in ihren Wahlkreisen nominiert worden. Die
Brandenburger Grünen machten am Samstag Annalena Baerbock mit 106 von
109 Delegiertenstimmen auf einem Landesparteitag zu ihrer
Spitzenkandidatin. Robert Habeck wurde von den Kreisverbänden
Flensburg und Schleswig-Flensburg im Norden Schleswig-Holsteins mit
72 von 73 Stimmen als Direktkandidat nominiert.
In seiner Rede machte der 51-Jährige den Machtanspruch der Grünen
deutlich. "Ich will die Grünen in die Regierung führen", sagte er.
Deutschland sei zu lange nicht von den Grünen regiert worden. "Das
war nicht gut."
Grüne benennen erstmals in ihrer Geschichte einen Kanzlerkandidaten
Der Grünen-Vorstand will am Montag Baerbock oder Habeck für die
Kanzlerkandidatur nominieren. Die beiden Parteichefs wollten sich
vorher untereinander einigen. Anschließend muss noch ein Parteitag
vom 11. bis 13. Juni zustimmen, was aber als sicher gilt – egal wie
die Nominierung ausfällt.
Die seit dem Herbst 2018 anhaltend hohen Umfragewerte haben dazu
geführt, dass die Partei nun erstmals in ihrer Geschichte einen
Kanzlerkandidaten oder einer Kanzlerkandidatin benennt. Derzeit
liegen die Grünen als zweitstärkste Kraft hinter der CDU/CSU und vor
der SPD stabil bei über 20 Prozent. Die Bundestagswahl findet am 26.
September statt.
Baerbock war bereits vor ihrer Wahl zur Spitzenkandidatin in
Brandenburg zur Direktkandidatin der Grünen im hart umkämpften
Potsdamer Wahlkreis 61 gewählt worden. Dort tritt sie unter anderem
gegen den SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz an. "Wir wollen das erste
bündnisgrüne Direktmandat in Ostdeutschland gewinnen", sagte Baerbock
dazu.
(vdv/dpa)
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