Politik
Deutschland

Hans-Georg Maaßen: Ex-Verfassungsschutzpräsident sorgt auf Twitter für Empörung

grunge flag german democratic republic (gdr) PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY Copyright: xlandscapefreakx Panthermedia08851300
Hat im Geschichtsunterricht offenbar nicht aufgepasst: der frühere Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen.Bild: imago/watson-montage
Deutschland

Ex-Verfassungsschutzchef Maaßen sorgt mit Tweet für Empörung

10.07.2019, 07:4110.07.2019, 12:11
Mehr «Politik»

Der frühere Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen hat am Dienstagabend mit einem Tweet eine Debatte im Netz ausgelöst. Maaßen teilte einen Link zu einem Artikel der "Neuen Zürcher Zeitung" mit der Überschrift: "In deutschen Städten sieht die Mehrheitsgesellschaft ihrem Ende entgegen". Darin heißt es weiter: "Frankfurt am Main, Offenbach, Heilbronn, Sindelfingen – in diesen und anderen Städten sind Deutsche ohne Migrationshintergrund nur noch die größte Gruppe, stellen aber keine absolute Mehrheit mehr dar."

Besonders pikant: Maaßen schrieb dazu: "Für mich ist die NZZ so etwas wie 'Westfernsehen'."

Dafür erntete der 56-Jährige überwiegend Kritik, und zwar umgehend. Der Grünen-Politiker Volker Beck etwa erwiderte: "Wir haben also nach Ihrer Ansicht, geschätzter Herr Maaßen, in Deutschland Zensur & staatlich gelenkte Medien wie in der DDR? Habe ich Sie richtig verstanden, dass damit die FDGO (Anm.: freiheitliche demokratische Grundordnung), die Sie als Verfassungsschutzpräsident schützen sollten, Ihrer Meinung nach bereits außer Kraft ist?"

Der frühere CDU-Generalsekretär Ruprecht Polenz meinte: "Ein früherer Präsident des Verfassungsschutzes vergleicht die deutschen Medien mit der SED-Einheitspresse. Bisher brüllten nur die völkisch-nationalistische AfD und Pegida 'Lügenpresse'. Die sog. 'Werte'-Union verliert völlig die Orientierung."

Maaßen ist Mitglied der CDU und der Werte-Union, die sich als konservative Strömung in der Union versteht.

Maaßens Äußerungen sind kein Einzelfall: Erst kürzlich hatte Maaßen mit der Aussage für Aufregung gesorgt, er sei nicht in die CDU eingetreten, damit 1,8 Millionen Araber nach Deutschland kommen.

(ts/dpa)

Lass deine Schuhe in der Bahn an
Video: watson
US-Wahl: Vergesst die Umfragen!
Der Ausgang der US-Wahlen wird eng werden. Das ist kein Grund zum Verzweifeln.

Wer sich für die amerikanische Politik interessiert, der dürfte bald keine Fingernägel mehr haben. Die bevorstehenden Wahlen sind ein Horrorfilm und ein Thriller in einem, und von ihrem Ausgang hängt sehr viel ab. Verständlich also, dass sich vor allem bei jenen, die zu Recht einen neuerlichen Sieg von Donald Trump befürchten, Angst breit macht – um nicht zu sagen Panik, denn die Umfragen lassen einen ruhigen Schlaf derzeit kaum mehr zu.

Zur Story