Politik
Deutschland

Polizei stoppt antisemitischen Demonstrationszug in Gelsenkirchen

Bei den Demonstrationen waren antisemitsche Sprechchöre ausgebrochen.
Bei den Demonstrationen waren antisemitsche Sprechchöre ausgebrochen.bild: screenshot / twitter
Deutschland

Polizei stoppt antisemitischen Demonstrationszug in Gelsenkirchen

13.05.2021, 10:5713.05.2021, 10:57
Mehr «Politik»

Ein antisemitischer Demonstrationszug ist am Mittwochabend in Gelsenkirchen von der Polizei gestoppt worden. Die ungefähr 180 Demonstranten, die sich vom Bahnhofsvorplatz in Richtung Synagoge bewegten, seien demnach von zahlreichen Polizeibeamten aufgehalten worden, wie es in einer Mitteilung hieß. In einem per Twitter verbreiteten Video des Zentralrats der Juden sind Sprechchöre mit antisemitischen Inhalten zu hören.

Die Polizei hatte zunächst mitgeteilt, dass während der unangemeldeten Versammlung anti-israelische Rufe skandiert worden seien. Die Polizei setzte den Angaben zufolge auch Schlagstöcke ein, verletzt worden sei jedoch niemand.

Zusammenhang mit Aufflammen des Nahostkonflikts

In der Nacht zuvor waren vor Synagogen in Münster und Bonn israelische Flaggen angezündet worden. Die Landesregierung habe daraufhin unverzüglich zusätzliche Schutzmaßnahmen ergriffen, sagte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Mittwoch. "Wir haben den Schutz an allen herausragenden jüdischen Orten noch einmal erhöht." Für alle anderen jüdischen Objekte werde auf Veranlassung von Innenminister Herbert Reul (CDU) "eine aktuelle Beurteilung der Gefährdungslage durchgeführt". Vertreter aus Politik und Gesellschaft reagierten schockiert auf die Taten.

Seit Montagabend beschießen militante Palästinenser Israel massiv mit Raketen. Dabei sind bislang fünf Menschen getötet und mehr als 200 weitere verletzt worden. Israels Armee reagiert darauf nach eigenen Angaben mit dem umfangreichsten Bombardement seit dem Gaza-Krieg von 2014. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza beträgt die Zahl der seit Montag getöteten Palästinenser 65 – darunter 16 Kinder und fünf Frauen. 365 Menschen seien verletzt worden.

(lfr/dpa)

Experte Masala: Merz hat Trumps Ukraine-Verharmlosung nicht mitgetragen
Ein bizarrer Vergleich von Trump, ein klarer Auftritt von Merz – und ein Experte, der findet: Genau so muss man das machen.

Wenn der mächtigste Mann der Welt Krieg mit prügelnden Kindern vergleicht, ist Fingerspitzengefühl gefragt. Schon bevor Friedrich Merz am Donnerstag zum ersten Mal als Bundeskanzler im Weißen Haus vor Donald Trump stand, war klar: Dieses Treffen ist kein diplomatischer Standardtermin – sondern ein Balanceakt zwischen Charmeoffensive und Klartext.

Zur Story