Drohungen, Schläge, Vergewaltigung und sogar Mord – Hunderttausende Frauen werden Schätzungen zufolge jährlich Opfer von Gewalt durch ihre Ehemänner, Partner oder Ex-Partner.
Und die Zahlen steigen.
Dieser Montag steht im Zeichen der Bekämpfung der Gewalt an Frauen. Seit 1981 organisieren Menschenrechtsgruppen wie Terre des Femmes am 25. November den Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen.
Wie groß das Problem ist, zeigen aktuelle Zahlen. Hier eine Übersicht:
Das zeigt eine Auswertung des Bundeskriminalamts (BKA) zum Thema Partnerschaftsgewalt. Im vergangenen Jahr sind in Deutschland demnach 122 Frauen von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet worden.
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) stellte am Montag die Zahlen vor.
Die Zahl der Körperverletzungen, der Morde und Totschlage ist erschreckend hoch.
Laut den BKA-Daten stieg die Zahl von 113.965 auf 114.393. Gezählt wurden Mord und Totschlag, Körperverletzungen, Vergewaltigung, sexuelle Nötigung, sexuelle Übergriffe, Bedrohung, Stalking, Nötigung, Freiheitsberaubung, Zuhälterei und Zwangsprostitution.
Die Zahlen, sagte Giffey, seien alarmierend – zumal die Dunkelziffer noch höher sei.
Auch für Männer gibt es Zahlen.
Unklar bleibt bei den Zahlen zu häuslicher Gewalt, inwiefern es sich um einen tatsächlichen Anstieg der Fälle handelt oder wie sehr ein geändertes Anzeigeverhalten der Betroffenen möglicherweise eine Rolle spielt. Gezählt werden können nur die Taten, die auch angezeigt werden.
Weiterhin wird von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen.
Das Bundesfamilienministerium weist auf sogenannte Dunkelfeldstudien hin:
Und wie ist die Lage weltweit?
Was also lässt sich tun? Frankreich plant eine Gesetzesverschärfungen, mit der psychische Gewalt leichter bestraft werden kann, wie Frankreichs Premier Édouard Philippe am Montag ankündigte.
Giffey will in Deutschland einen Rechtsanspruch auf einen Platz im Frauenhaus für betroffene Frauen erreichen. Plätze in Frauenhäuser sollen ausgebaut werden – denn daran mangelt es massiv.
Das reicht aber nicht, um allen betroffenen Frauen auch einen Platz zu geben.
Zu dieser Zahl kommt die Istanbul-Konvention, ein Übereinkommen des Europarats zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen.
(ll/mit dpa)