Moorbrand nach Bundeswehr-Raketentest in Meppen
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Moorbrand nach Bundeswehr-Raketentest in Meppen
quelle: dpa / stephan konjer
Deutschland
21.09.2018, 07:3921.09.2018, 10:33
Wegen des Moorbrandes auf einem Bundeswehr-Testgelände in Niedersachsen hat der Landkreis Emsland am Freitag den Katastrophenfall ausgerufen. Eine Evakuierung der Gemeinden Groß Stavern und Klein Stavern könne nicht mehr ausgeschlossen werden, teilte Landrat Reinhard Winter mit.
Ärzte hatten zuvor angesichts des Moorbrandes für
eine Ausweitung der Schadstoffmessungen in angrenzenden Ortschaften plädiert.
"Es wäre aus meiner Sicht wichtig, in Gemeinden nahe dem Brandherd die Schadstoffkonzentration zu messen, um entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen."
Umweltmedizinerin Barbara Hoffmann
Ihr
seien bisher keine Messungen aus diesen Orten bekannt. Nach Angaben des niedersächsischen Umweltministeriums hat das Feuer auf dem Übungsgelände der Bundeswehr vorübergehend zu höheren Feinstaubwerten etwa in Süd-Oldenburg geführt. Dass die Messwerte bisher nicht deutlich verändert seien, könne daran liegen, dass die Messstationen nicht genau in der Abgasfahne liegen oder schon zu weit weg sind, erklärte die Expertin, die am Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Universität Düsseldorf forscht.
Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) hatte sich am
Donnerstag vor Ort ein Bild von der Lage verschafft und dabei betont,
dass aktuell keine Gesundheitsgefahr für irgendjemanden bestehe.
- Patienten mit einer Lungenerkrankung könnten vermehrt Beschwerden bekommen, wenn sie höheren Feinstaub- oder NO2-Konzentrationen ausgesetzt seien, betonte Hoffmann.
- Auch das Risiko für Herz-Kreislaufbeschwerden steige.
- Weitere sensible Gruppen seien Säuglinge und kleine Kinder.
Auch der Bundesverband der Pneumologen warnte vor Gesundheitsgefahren
und widersprach damit der Bundeswehr. Schleimhäute würden auf die
Feinstaubbelastung reagieren, ein Kratzen im Hals oder ein Hüsteln
seien die Folge, sagte Verbandssprecher Michael Barczok am Donnerstag
der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Für junge und gesunde Menschen sei
dies unschädlich, für Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen
aber ein "echtes Problem".
Bei dem Moorbrand werden Experten zufolge vor allem feine und
ultrafeine Partikel, Stickoxide und verschiedene weitere
Verbrennungsprodukte wie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe
freigesetzt.
(sg/dpa)
Anfang des Jahres führte Günther Felßner noch als Vorsitzender des Bayerischen Bauernverbands die Proteste der Landwirte gegen die Ampel-Regierung in Berlin an. Mit gelber Warnweste stand er an der Spitze von Traktor-Kolonnen und protestierte unter anderem gegen die Politik von Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne).