
Wund getippte Finger, rauchender Kopf: US-Präsident sein ist nicht leicht. Bild: AP / Alex Brandon
International
US-Präsident Donald Trump hat es wieder getan: Es gibt neue Zollbriefe. Auch diesmal treffen sie eine Reihe Länder. Bei einem hat er sich aber bezüglich des Oberhaupts gehörig vertan.
08.07.2025, 15:4608.07.2025, 15:46
Die rigorose Zollpolitik des US-Präsidenten kann mitunter verwirrend sein, wahrscheinlich auch für ihn selbst. Es gibt Zölle für eine Vielzahl an Waren aus einer Vielzahl an Ländern. Stahl, Aluminium, Autos, Öl und Gas aus China, Kanada, Mexiko und der EU, um nur einen Teil zu nennen. Unterschiedliche Höhen von zehn bis 30 Prozent treiben die Verwirrung auf die Spitze.
Donald Trump, der für übertriebene Superlative genauso steht wie für öffentlichkeitswirksame Auftritte, veröffentlicht die entsprechenden Zollbriefe auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social. Und da unterlief ihm ein kleiner Patzer.
Trump vertut sich bei Staatschefin
Als er vergangene Nacht eine Reihe Zollbriefe postete, die er an Staats- und Regierungschefs versandt hatte, stach einer besonders heraus: der an Bosnien-Herzegowina. Die dortige Staatschefin Željka Cvijanović sprach er mit "Dear Mister President" an, also "Sehr geehrter Herr Präsident" – eine männliche Anrede.
Vielleicht verwirrte ihn, dass eine Frau Staatschefin werden kann, kleiner tate'scher Vertipper. Das US-Portal "The Daily Beast" berichtete über den Vorfall.
Offenbar bemerkte jemand aus seinem Team (oder er selbst?) den Fehler, denn Trump ersetzte den Brief wenig später mit der korrekten Ansprache. Trump selbst müsste eigentlich noch wissen, um wen es sich bei Željka Cvijanović handelt. Sie richtete anlässlich des Unabhängigkeitstags in den USA ein paar nette Grüße an ihn, seine Familie und die US-Bürger:innen.
Wobei es für Cvijanović nicht wichtig sein dürfte, wie genau sie in dem Brief angesprochen wird. Interessanter ist der Inhalt. Und der hat es in sich. 30 Prozent Zölle fallen auf alle Produkte an, die in die USA exportiert werden.
In dem Brief schreibt Trump, er bedauere das gewaltige Handelsdefizit, das die USA mit Bosnien-Herzegowina habe. Er wünsche sich einen "ausgeglicheneren und faireren Handel". Sollte es Gegenzölle geben, würden aus den 30 Prozent noch mehr werden.
Fehlende Fairness unterstellt Trump anderen Ländern bereits seit einiger Zeit. Das Handelsdefizit ist aber nicht nur der Tatsache geschuldet, dass Länder wie China und Deutschland systematisch Handelsüberschüsse durch eine geringe Inlandsnachfrage, etwa mittels geringer Löhne, erzielen.
Warum die US-Zölle?
Vielmehr steckt da ein multikausaler Zusammenhang hinter. Der starke US-Dollar, der Importe verbilligt; der starke private Konsum der US-Bürger:innen, die einen großen Teil ihres Einkommens auch für importierte Güter ausgeben; die Verlagerung von US-Produktionsstätten nach Mexiko, China und Vietnam, weshalb die USA viele Güter importieren, die sie früher selbst herstellten.
Und dann wäre da noch die globale Rolle der USA im Finanzwesen sowie in der Techindustrie, wo Exporte jedoch schwer zu erfassen sind. Ein paar Zölle dürften diese Probleme kaum lösen. Aber wenn schon ein paar Anreden in Briefen verwirrend sind, dürften volkswirtschaftliche Zusammenhänge so manchen präsidialen Kopf zum Rauchen bringen.
Die rechte Hand von Donald Trump sorgt nicht nur optisch für Wirbel – politisch rückt sein Vize JD Vance zunehmend ins Rampenlicht. Vom lautstarken Trump-Kritiker zum loyalen Erben: Kann der umstrittene Ex-Senator die Maga-Bewegung wirklich übernehmen?
Donald Trumps rechte Hand sorgt für Spekulationen. Nicht wegen politischer Härte, sondern wegen auffälliger Verfärbungen. Fotos zeigen Schminkreste, die im Netz rasch Gerüchte über Infusionen, Herzprobleme oder gar einen gesundheitlichen Einbruch des US-Präsidenten befeuern. Das Weiße Haus dementiert: Es handle sich um harmlose Spuren vom Händeschütteln und Aspirin, so Pressesprecherin Karoline Leavitt.