Pendler und Schüler müssen sich am Dienstag wegen Warnstreiks bundesweit auf erhebliche Behinderungen einstellen. Zahlreiche Betriebe des öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) wollen am Dienstag die Arbeit niederlegen, wie die Gewerkschaft Verdi ankündigt.
In Berlin bleiben zahlreiche Busse, Straßenbahnen sowie die U-Bahn zwischen Betriebsbeginn und 12.00 Uhr in den Depots. Nicht betroffen sind die S-Bahn und Regionalzüge. Auch in München, Hamburg und weiten Teilen Deutschland stehen die Räder teilweise still. Die Betriebe rufen deshalb ihre Kunden auf, am Dienstagmorgen auf nicht erforderliche Fahrten zu verzichten und auf andere Verkehrsmittel umzusteigen.
In Mecklenburg-Vorpommern sind sogar Schüler mit langem Schulweg wegen des Warnstreiks am Dienstag vom Unterricht befreit, wenn ihr Bus oder ihre Straßenbahn nicht fährt.
In Hessen soll es in Frankfurt Warnstreiks bei Straßenbahnen und U-Bahnen geben, in Wiesbaden bei den Bussen der ESWE und in Kassel bei den Straßenbahnen und Bussen. Und in Bayern hat Verdi in elf Städten die Beschäftigten von kommunalen Verkehrsbetrieben und privaten Omnibusunternehmen zum Arbeitskampf aufgerufen.
Auch in Nordrhein-Westfalen fallen seit Dienstagmorgen viele Busse und Bahnen aus. Man rechne mit mehr als 10 000 Beschäftigten in NRW, die ihre Arbeit im Laufe des Tages niederlegen würden, sagte Gewerkschaftssprecher Tjark Sauer am frühen Dienstagmorgen. Viele Busse und Bahnen werden voraussichtlich in den Depots bleiben. In Wuppertal gingen die Stadtwerke davon aus, dass den gesamten Dienstag keine Busse fahren und die Kundencenter geschlossen bleiben.
Die Kölner Verkehrsbetriebe haben angekündigt an, dass ab 3.00 Uhr am Dienstagmorgen keine Stadtbahnen fahren werden und die Buslinien nur von Subunternehmen bedient würden. In Bochum soll der Nahverkehr komplett ausfallen.
Nicht von dem Ausstand betroffen sind die Nahverkehrszüge der Deutschen Bahn und der anderen Eisenbahngesellschaften. Nicht am Warnstreik teilnehmen werden auch Beschäftigte der Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft, der Bahnen der Stadt Monheim und der Stadtwerke Gütersloh.
Verdi hat zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen, um einen bundesweiten Tarifvertrag für rund 87 000 Beschäftigte im ÖPNV durchzusetzen. Die Arbeitgeber stünden demnach einer solchen einheitlichen Regelung bislang ablehnend gegenüber. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) lehnen eigenen Angaben zufolge die Aufnahme von bundesweiten Verhandlungen bei gleichzeitigen Tarifrunden auf Landesebene ab.
(hau/dpa)