Politik
Deutschland

Klimaaktivisten blockieren Kreuzfahrtschiff in Kiel

Bild
Bild: dpa
Deutschland

Klimaaktivisten blockieren Kreuzfahrtschiff in Kiel

10.06.2019, 08:4810.06.2019, 12:52

Klimaaktivisten haben im Hafen von Kiel ein Kreuzfahrtschiff blockiert und stundenlang an der Abfahrt gehindert. Die Aktivisten näherten sich am Sonntag mit Booten der am Ostseekai festgemachten "Zuiderdam", wie die Polizei mitteilte.

Einige der Aktivisten kletterten auf den Bug und die Festmacherleinen des Schiffes. Andere erklommen einen Baustellenkran, der sich auf dem Gelände des Kais befand.

"Polizeikräfte aus ganz Schleswig-Holstein, Feuerwehr und Rettungskräfte sowie die Bundespolizei wurden alarmiert und zum Einsatzort entsandt", erklärte die Polizeidirektion Kiel. 46 Aktivisten wurden demnach zwischenzeitlich in Gewahrsam genommen, unter ihnen zwei, die von Höhenrettern von Bundespolizei und Feuerwehr von dem Kran abgeseilt worden waren.

Das Kreuzfahrtschiff legte schließlich um 21.50 Uhr mit knapp sechsstündiger Verspätung ab und machte sich auf die Fahrt nach Kopenhagen. Begleitet wurde die "Zuiderdam" zunächst von mehreren Booten der Wasserschutzpolizei.

Die Aktivisten wurden im Verlauf der Nacht wieder freigelassen. Weil zwölf von ihnen dann aber einem Platzverweis nicht nachgekommen seien, seien diese erneut in Gewahrsam genommen worden, erklärte die Polizei. Gegen die Aktivisten wurden Strafverfahren wegen des Verdachts der Nötigung, des Widerstandes und des Hausfriedensbruchs eingeleitet.

Kreuzfahrtschiffe sind Umweltschützern wegen der Luftverschmutzung und dem hohen Energieverbrauch schon seit Langem ein Dorn im Auge.

(hd/afp)

Schulstreik für das Klima
1 / 12
Schulstreik für das Klima
quelle: felix huesmann/watson / felix huesmann/watson
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Sag mir nicht, dass ich nicht nachhaltig genug lebe
Video: watson
Wehrdienst: "Dann wird einer ausgelost und die anderen führen ihr Leben weiter"
Die Bundesregierung hat sich nach langem Streit auf weitere Details beim viel diskutierten Wehrdienst geeinigt. Junge Menschen wurden auch beim jüngsten Beschluss nur wenig berücksichtigt. "Ein fatales Signal", wie der scheidende Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz Quentin Gärtner im Interview mit watson erklärt.
Wochenlang diskutierten die Koalitionär:innen von CDU, CSU und SPD über die Ausgestaltung eines neuen Wehrdienstes – und Alternativen, falls sich nicht genug Freiwillige melden. Die Herausforderungen in Zeiten aggressiver Kreml-Politik sind klar: Die Bundeswehr soll in den Augen der Mehrheit wieder personell aufgerüstet werden.
Zur Story