Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.506.415 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 95.359. (Stand: Mittwoch).
Wie sich die Corona-Lage entwickelt, liest Du in unserem News-Ticker.
Auf die Frage, warum es keine Maske Pflicht an Schulen gebe, antwortet Buschmann: "Die Lage in den Bundesländern ist extrem unterschiedlich." In Bayern sei die Lage zum Beispiel nicht im Griff, auch wenn der Ministerpräsident dies sicher nicht hören wolle. In Schleswig-Holstein hingegen, scheine die Situation im Griff zu sein. Deshalb wolle man nicht alle Länder "über einen Kamm scheren".
Weiter führte Buschmann aus: "Wir wollen nicht den Föderalismus abschaffen, er hat seine Begründung und die objektive Lage vor Ort muss die Grundlage für die Maßnahme sein. Wenn einzelne Bundesländer die Entscheidung treffen, die ich für weniger klug befinde, dann werden wir da nicht rauskommen.”
Wiese erklärt daraufhin: "Wir müssen die Evaluation abwarten. Jetzt in der Übergangsregelung müssen wir den Ländern die Möglichkeit geben zu reagieren." Am 11. November könnte sich der Bundestag mit der Übergangsregelung auseinandersetzen, so Wiese.
Da die epidemische Lage nationaler Tragweite bereits am 24. November ausläuft, wird es eine Sondersitzung des Bundesrates brauchen, der ursprünglich erst am 26.11 wieder hätte Tagen sollen.
Göring-Eckardt erklärt: "2G/3G soll nicht länger Teil der Bundesgesetzgebung sein." In Freizeiteinrichtungen sei es dennoch sinnvoll. Buschmann präzisiert: Die Bundesländer hätten sich gewünscht, das für sich entscheiden zu können.
Die Statements der drei Parteien sind gesprochen und die Fragerunde ist eröffnet.
Zunächst stellt Buschmann auf Nachfrage klar, dass die "dynamische Ausbreitung" des Coronavirus ein epidemiologischer Terminus sei. Außerdem hätten die Parteien sich bereits zuvor zusammengesetzt, bevor Jens Spahn den Vorstoß gewagt hätte. Als nächstes sollen die anderen demokratischen Parteien eingeladen werden, an einem neuen Konzept mit zu arbeiten.
Da es bis zum Auslaufen der Notlage keine neue Regierung geben werde, müsse ein Hauptausschuss gebildet werden, der die weiteren Verhandlungen koordinieren, erklärte er weiter.
Buschmann stellt fest: "Kein Mensch weiß, ob es eine neue Mutationen geben wird. Aber mit dem heutigen Wissensstand sind wir uns einig, dass am 20. März alle Maßnahmen enden.”
"Geordnete Beendigung der epidemischen Lage von nationaler Tragweite" ist der Titel der Bundespressekonferenz. Dirk Wiese, Vize-Fraktionsvorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, Katrin Göring-Eckardt, Fraktionsvorsitzende der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen und Marco Buschmann, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Fraktion sprechen stellvertretend für die Ampel-Parteien.
Nach Dirk Wiese, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD, besteht eine internationale Tragweite der epidemischen Notlage nicht mehr fort. Er stellt klar, Schulschließungen und Lockdowns soll es nicht mehr geben- zumindest nicht Deutschlandweit.
"Der 25. November wird kein Freedom-Day sein", sagte Wiese weiter. Er und seine Ampel-Kollegen Katrin Göring-
Eckardt (Grüne) und Marco Buschmann (FDP) arbeiten an neuen Regularien. Die epidemische Lage soll auslaufen, trotzdem sollen die Länder die Möglichkeit haben, Schutzmaßnahmen zu ergreifen.
Katrin Göring-Eckardt schließt sich Wiese an und spricht sich dafür aus, dass es keine pauschalen Schließungen mehr geben soll. Dennoch sollen unter bestimmten Bedingungen Schließungen möglich sein. "Der Rechtsstaat soll nicht in Gefahr geraten", sagte sie. Sie legen den Bundesländern den "Instrumentenkasten" auf den Tisch, um flexibel "je nach Infektionsgeschehen" reagieren zu können.
Göring-Eckardt will sich von der Pflicht zum Homeoffice verabschieden - das sei nicht mehr nötig. Trotzdem solle in den Koalitionsverhandlungen über Homeoffice-Regelungen im Allgemeinen gesprochen werden. Woran weiterhin gearbeitet werden müsse, sei die Impfquote.
Weiter erklärte sie: Mobile Impfteams sollen dabei helfen. In einem besonderen Panel im November soll außerdem überlegt werden, wie man an Ungeimpfte herankommt. Göring-Eckardt stellt klar: Bei den Änderungen handele es sich um eine Übergangsregelung. Es bedeute nicht, dass nicht weiter am Infektionsschutzgesetz gearbeitet werden müsse.
Auch Marco Buschmann, parlamentarischer Geschäftsführer der FDP, spricht von einer vertrauensvollen Zusammenarbeit. Für ihn scheint klar: Durch die Beendigung der epidemischen Lage nationaler Tragweite könnte das Vertrauen in der Bevölkerung wiedererlangt werden. "Die Lage hat Vertrauen vieler Bürger in das Parlament geschwächt."
Die absolute Dominanz der Exekutive sei ab jetzt beendet: Denn die Mitte des neuen Deutschen Bundestages habe sich der Sache angenommen. Parlamentarier seien es, die dieses Konzept erstellt hätten: "Die Initiative liegt wieder dort, wo sie hingehört, im Parlament."
"Paragraph 28a ist Geschichte. Wir werden jetzt einen überschaubaren Katalog niedrigschwelliger und wenig eingriffsintensiver Maßnahmen entwickeln", sagt Buschmann. "Es gibt ein absolutes Ende aller Maßnahmen und das ist der 20. März 2022", verkündet er.
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist deutlich angestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Mittwochmorgen mit 118,0 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 113,0 gelegen, vor einer Woche bei 80,4. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 23.212 Corona-Neuinfektionen.
Vor einer Woche hatte der Wert bei 17 015 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 114 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 92 Todesfälle gewesen.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen – den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter – gab das RKI am Dienstag mit 2,95 an (Montag: 2,77). Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden. Der bisherige Höchstwert lag um die vergangene Weihnachtszeit bei rund 15,5.
Ein Beratergremium der US-Arzneimittelbehörde FDA hat sich für eine Notfallzulassung des Corona-Impfstoffes von Biontech /Pfizer für Kinder zwischen fünf und elf Jahren ausgesprochen. Das entschieden die Teilnehmer des Gremiums bei einer Sitzung am Dienstag. Die Empfehlung ist nicht bindend, die FDA folgt den Fachleuten aber in der Regel. Eine endgültige Entscheidung der FDA wird noch in dieser Woche erwartet. Im Anschluss muss sich formell auch noch die Gesundheitsbehörde CDC damit befassen.
Eine Impfkampagne für die etwa 28 Millionen betroffenen Kinder in den USA könnte nach Angaben des Weißen Hauses dann bereits im November starten. Die Regierung werde innerhalb weniger Tage nach einer Zulassung 15 Millionen Dosen Impfstoff an Kinderärzte, Kliniken und Apotheken ausliefern, hieß es. Auch das nötige Zubehör, etwa kleinere Spritzen, würden direkt mit ausgeliefert. Der Impfstoff könne bis zu zehn Wochen bei normaler Kühlschranktemperatur gelagert werden, hieß es.
Der Impfstoff der Hersteller Biontech und Pfizer ist in den USA bereits für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren und für Erwachsene zugelassen. Die Wirkstoffe von Moderna sowie von Johnson & Johnson sind bislang nur für den Einsatz bei Erwachsenen zugelassen.
Auch in Europa haben das deutsche Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer eine Zulassung ihres Corona-Impfstoffs für Kinder dieser Altersgruppe beantragt, wie sie Mitte Oktober mitteilten. Demnach übermittelten sie der EU-Arzneimittelbehörde EMA die entsprechenden Daten.
Eine klinische Studie zeigte nach Angaben von Biontech/Pfizer, dass der Impfstoff für Kinder dieser Altersgruppe "gut verträglich" sei und eine "starke Immunantwort" einen Monat nach der zweiten Dosis hervorrufe. Verglichen mit Erwachsenen und Jugendlichen wurde den Fünf- bis Elfjährigen eine deutlich geringere Dosis des Vakzins verabreicht. Den zweiten notwendigen Piks erhielten sie nach 21 Tagen. An der Studie nahmen 2268 Kinder in dem Alter teil.
Die Afrikanische Union erhält bis zu 110 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs vom US-Konzern Moderna. Bis Jahresende sollen die ersten 15 Millionen davon ausgeliefert sein. Der Corona-Beauftragte der Afrikanischen Union (AU), Strive Masiyiwa, begrüßte die Ankündigung am Dienstag als großen Schritt vorwärts.
Bisher seien insgesamt 17 Millionen Dosen von Corona-Impfstoffen ausgeliefert worden, in den kommenden drei Wochen werde man auf 35,2 Millionen Dosen kommen, sagte er auf einer Pressekonferenz der panafrikanischen Gesundheitsorganisation Africa CDC. In Afrika mit seiner Bevölkerung von 1,3 Milliarden Menschen sind bisher erst rund fünf Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Um rund 60 Prozent der Bevölkerung zu impfen, werden Schätzungen zufolge etwa 1,6 Milliarden Dosen benötigt.
Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat eine Corona-Auffrischungsimpfung mit dem Corona-Impfstoff des Herstellers Moderna ermöglicht. Eine Booster-Impfung mit Spikevax könnte Menschen über 18 Jahren sechs bis acht Monate nach der zweiten Dosis gegeben werden, teilte die Behörde am Montagabend in Amsterdam mit. Bei Erwachsenen, bei denen der Schutz abgenommen hatte, waren die Werte der Antikörper den Experten zufolge durch den Booster gestiegen.
Die Experten der EMA hatten Daten aus Studien des Herstellers geprüft. Eine Auffrischungsimpfung oder ein Booster enthält nach Empfehlung der EMA nur die Hälfte einer gewöhnlichen Impfdosis. Das Risiko möglicher Nebenwirkungen entspreche dem bei der zweiten Dosis des Moderna-Präparates.
Eine Entscheidung über eine Booster-Impfung treffen die nationalen Behörden, wie die EMA betonte. Die Experten hatten zuvor bereits die Auffrischungsimpfung mit dem Präparat der Hersteller Pfizer und Biontech ermöglicht.
Aus den Reihen der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten kommen erneut Forderungen nach bundeseinheitlichen Vorgaben für die weitere Bekämpfung der Coronapandemie. "Wir brauchen weiterhin einen belastbaren und deutschlandweiten Regelungsrahmen, der sicherstellt, dass auch 2G, 3G, Abstands- und Maskengebot durchgesetzt werden können", sagte die rheinland-pfälzische Regierungschefin Malu Dreyer (SPD) am Dienstag dem Portal "t-online.de".
Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) forderte im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am Dienstag eine Verlängerung der epidemischen Lage von nationaler Tragweite bis Jahresende. Alternativ müsse es ansonsten "Übergangslösungen" geben, die den Bundesländern erlaubten, Maßnahmen wie 2G, 3G, Maskenpflicht oder Abstandsregeln "gerichtsfest" zu ermöglichen.
Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, hat die Debatte um den Impf-Status von FC Bayern-Profi Joshua Kimmich als "grenzenlosen Unfug" kritisiert. "Es ist die persönliche Entscheidung von Kimmich und die soll es auch bleiben", sagte Mertens der "Bild" (Dienstagsausgabe). "Wir würden nie darüber sprechen, wäre er als Fußball-Profi nicht derart exponiert", fügte er hinzu.
Der Stiko-Chef rief dazu auf, Impf-Skeptiker und Menschen mit Bedenken zu überzeugen, statt sie unter Druck zu setzen. "Überzeugungsarbeit ist oft langwierig, aber ich glaube, dass man so noch viele Menschen für die Impfungen gewinnen kann. Formalen Druck auf Ungeimpfte habe ich immer kritisch gesehen", sagte Mertens.
Kimmich hatte am Samstag im Sender Sky bestätigt, dass er noch nicht geimpft sei. Er habe "persönliche Bedenken", "gerade was fehlende Langzeitstudien angeht", sagte der 26-Jährige. Er sei sich aber seiner "Verantwortung bewusst", halte sich an Hygienemaßnahmen und werde alle zwei bis drei Tage getestet. Kimmich betonte, er sei "kein Corona-Leugner oder Impfgegner" und es sei "sehr gut möglich, dass ich mich bald impfen lasse".
Ärzteverbände und Patientenschützer fordern deutlich mehr Tempo bei den Corona-Auffrischimpfungen für Hochbetagte und Vorerkrankte. "Boosterimpfungen für die vulnerablen Gruppen werden gerade mit Blick auf die steigenden Zahlen dringend gebraucht", sagte Dirk Heinrich, Bundesvorsitzender des Virchowbundes der niedergelassenen Ärzte, der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstagsausgabe). "Leider ist das nicht bundesweit einheitlich geregelt, sodass es mancherorts zu Verzögerungen kommt."
In der Pflicht stehe insbesondere der Hausärzteverband. "Er hat schon ganz früh die Schließung der Impfzentren gefordert, weil diese angeblich nicht gebraucht würden. Das war ein Fehler", sagte Heinrich der Zeitung. "Daher muss der Verband jetzt flächendeckende Boosterimpfungen, auch in Pflegeheimen, durch die Hausärzte sicherstellen und mobile Impfteams dorthin schicken."
Der Virchowbund-Chef appellierte an alle niedergelassenen Ärzte, auch jenen Risikopatienten die dritte Impfdosis zu verabreichen, die ihre ersten Impfungen in Impfzentren bekommen haben. "Hier darf niemand durchs Raster fallen", sagte Heinrich.
Auch Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, beklagte den "schleppenden Verlauf" der Auffrischimpfungen. "Die Kassenärztlichen Vereinigungen tragen die Verantwortung dafür, dass nach gut drei Monaten gerade mal zwölf Prozent der über 70-Jährigen ein drittes Impfangebot erhalten haben", sagte Brysch dem Blatt.
Von einem bundesweit einheitlichen Corona-Konzept sei Deutschland heute weit entfernt, obwohl Herbst und Winter vor der Tür stünden. "Für Pflegeheimbewohner, ambulant versorgte Pflegebedürftige und Krankenhauspatienten wird der Corona-Schutzschirm sogar immer schwächer", sagte Brysch.
Angesichts weiter steigender Corona-Zahlen wirbt die Bundesregierung erneut für mehr Impfungen und mahnt zur Vorsicht im Herbst und Winter. Die Pandemie sei "überhaupt noch nicht vorbei", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Man sei daher sehr gut beraten, bestehende Zugangsregeln nur für Geimpfte, Genesene und Getestete (3G) in Innenräumen durchzusetzen und Vorgaben zu Abstand und Masken ernst zu nehmen. Wer im Sommer glaubte, das sei jetzt nicht mehr so wichtig, werde vielleicht durch die steigenden Fallzahlen der vergangenen Tage und Wochen eines Besseren belehrt. Von möglichen zusätzlichen Schutzvorgaben war vorerst nicht die Rede.
Die Bundesregierung verwies auf eine immer noch vergleichsweise große Zahl von Ungeimpften. Zudem gebe es nun mehr Kontakte in Innenräumen und stärkere Reisetätigkeit wegen der Herbstferien. Das RKI berichte auch von mehr Corona-Ausbrüchen in Einrichtungen wie Pflegeheimen, sagte Seibert. Daher sollten Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen angebotene Auffrischungsimpfungen jetzt wahrnehmen. Generell sollte sich jeder, der könne, impfen lassen. "Je höher die Impfquote, desto besser werden wir gemeinsam durch den Herbst und den Winter kommen."
Der US-Impfstoffhersteller Moderna hat positive Zwischenergebnisse einer klinischen Studie mit seinem Corona-Vakzin bei Kindern vorgelegt. Bei Sechs- bis Elfjährigen habe der Impfstoff eine "starke" Immunantwort hervorgerufen, erklärte Moderna am Montag. Bei den Kindern sei eine "robuste neutralisierende Antikörper-Antwort" einen Monat nach der zweiten Impfdosis festgestellt worden.
Das Biotechnologie-Unternehmen sprach zudem von einem "vorteilhaften Sicherheitsprofil". Die Kinder hätten den Impfstoff gut vertragen. Moderna-Chef Stéphane Bancel zeigte sich "ermutigt" über die Studienergebnisse. Das Unternehmen will Daten zu der klinischen Studie mit mehr als 4750 Teilnehmern "bald" bei der US-Arzneimittelbehörde FDA, der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA und anderen Aufsichtsbehörden vorgelegen.
Der Corona-Impfstoff von Moderna basiert wie das Vakzin von Biontech und Pfizer auf der sogenannten mRNA-Technologie. Der unabhängige Impfstoffausschuss der FDA wird sich am Dienstag mit einer möglichen Zulassung des Impfstoffs von Biontech und Pfizer für Fünf- bis Elfjährige befassen.
Die US-Regierung hofft, Anfang November mit einer großangelegten Impfkampagne für diese Altersgruppe beginnen zu können. Biontech und Pfizer haben auch in der EU eine Zulassung ihres Corona-Impfstoffes für diese Altersgruppe beantragt.
Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hat das Prüfverfahren für ein neues Medikament gegen Covid-19 in Gang gesetzt. Die Experten bewerten nun die Daten aus Studien zur Wirkung des antiviralen Mittels Molnupiravir, wie die EMA am Montag in Amsterdam mitteilte. Das Medikament, das geschluckt werden soll, wird von den Pharmaunternehmen Merck Sharp & Dohme gemeinsam mit Ridgeback Biotherapeutics hergestellt.
Nach ersten Testergebnissen soll das Präparat die Wirkung des Corona-Virus im Körper abschwächen. Dadurch könnten stationäre Behandlungen und auch Todesfälle verhindert werden. Die EMA-Experten prüfen nun Daten zur Qualität des Medikaments, Sicherheit und Wirksamkeit. Sobald die Testreihen abgeschlossen sind, kann der Hersteller einen Antrag auf Zulassung in der EU stellen. Die EMA nannte dafür keinen Zeitrahmen.Bisher ist in der EU erst ein Medikament zur Behandlung von Covid-19 zugelassen, für fünf weitere wurden Zulassungsanträge gestellt, vier Präparate werden derzeit geprüft.
Die 7-Tage-Inzidenz in Deutschland hat den Wert von 110 erreicht. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Montagmorgen mit 110,1 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 106,3 gelegen, vor einer Woche bei 74,4. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 6573 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 4056 Ansteckungen gelegen.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hält ein Auslaufen der sogenannten epidemischen Lage nationaler Tragweiter in der Corona-Pandemie weiter für angebracht - trotz großer Kritik an dieser Haltung. Im ZDF "heute-journal" sagte er am Sonntag: "Der Ausnahmezustand, vom Bundestag festgestellt, der kann aus meiner Sicht beendet werden, weil vier von fünf Erwachsenen geimpft sind.
"Seit Tagen wird über dieses Thema kontrovers diskutiert, auch angesichts der derzeit steigenden Infektionszahlen in Deutschland. Kritiker befürchten einen "Flickenteppich" an Maßnahmen und Regelungen, wenn die "epidemische Lage nationaler Tragweite" ausläuft.
Spahn sagte, damit werde nicht die Pandemie für beendet erklärt. "Auch ich sage beständig, wie viele andere auch, wir brauchen in Herbst und Winter weiterhin Vorsichtsmaßnahmen, vor allem 3G - geimpft, genesen, getestet - im Innenraum, vor allem medizinische Schutzmasken, AHA-Regeln, in Bus und Bahnen, im Einzelhandel."
Der Bundestag hatte die "epidemische Lage von nationaler Tragweite" Ende August für weitere drei Monate verlängert. Sie läuft automatisch aus, wenn sie vom Parlament nicht erneut verlängert wird. Die "epidemische Lage" gibt Bundes- und Landesregierungen Befugnisse, um Verordnungen zu Corona-Maßnahmen wie Maskenpflicht, Abstands- und Kontaktbeschränkungen oder zur Impfstoffbeschaffung zu erlassen.
103 Tage vor der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele in Peking (4. bis 20. Februar 2022) ist in China aufgrund eines Corona-Ausbruchs ein Sportereignis kurzfristig verschoben worden. Betroffen ist der für Sonntag angesetzte Marathon in der Millionenstadt Wuhan, in der das Coronavirus Ende 2019 erstmals nachgewiesen wurde. Die Verschiebung erfolge, "um das Risiko einer Ausbreitung des Ausbruchs zu verhindern", erklärten die Organisatoren.
China meldete am Sonntag 26 neue Fälle von COVID-19. Die Behörden im Land bemühen sich, die Infektion durch Massentests bei den Einwohnern und gezielte Sperrungen einzudämmen. An der Veranstaltung in Wuhan sollten 26.000 Läuferinnen und Läufer teilnehmen.
Die Organisatoren des Peking-Marathons, der am kommenden Sonntag stattfinden soll, vermieden auf Nachfrage der französischen Nachrichtenagentur AFP ein eindeutiges Statement.
Bei der Einreise nach England ist für vollständig Geimpfte eine weitere Hürde gefallen. Statt eines teuren PCR-Tests ist seit Sonntag nur noch ein Schnelltest notwendig, der bis zum zweiten Tag nach der Einreise erfolgen muss, wie den offiziellen Reiseregeln zu entnehmen ist. Weiterhin muss dieser jedoch bei einem von der Regierung zertifizierten Anbieter gebucht werden. Die Tests sind ab etwa 20 Pfund (umgerechnet rund 23,60 Euro) zu haben, allerdings für beliebte Reisedaten auch schnell ausgebucht.
Die hohen Kosten für PCR-Tests (rund 50 Pfund, also knapp 60 Euro pro Test), die bislang nach der Einreise notwendig waren, stellten für viele Britinnen und Briten hohe finanzielle Hürden beim Reisen dar. Geimpfte Reisende, die nicht aus Ländern auf der sogenannten Roten Liste kommen, können mit den Tests immerhin eine Quarantäne umgehen.
In Wales sollen die gleichen Änderungen eine Woche später in Kraft treten. Schottland und Nordirland sollen voraussichtlich auch nachziehen, ein Datum für die Änderung ist jedoch noch nicht bekannt.
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen steigt weiter an. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Samstagmorgen mitteilte, erhöhte sich der Wert auf 106,3. Binnen eines Tages wurden demnach 13.732 Neuinfektionen registriert. Die Zahl der Todesfälle in Deutschland im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion stieg um 23 Fälle auf 95.100.
Mit Kroatien und Bulgarien stuft die Bundesregierung ab Sonntag zwei weitere EU-Länder als Corona-Hochrisikogebiete ein. Wer nicht vollständig geimpft oder genesen ist und aus einem Hochrisikogebiet einreist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich erst nach fünf Tagen mit einem negativen Test davon befreien. Bisher sind Rumänien, Litauen und Slowenien die einzigen Mitgliedstaaten der Europäischen Union, für die das gilt.
Weltweit stehen rund 70 Länder ganz oder teilweise auf der Risikoliste des RKI. Neben Kroatien und Bulgarien kommen am Sonntag auch Kamerun, Singapur und die Republik Kongo hinzu. Gestrichen werden Kenia, Kosovo, Irak und Honduras.
Russland hat am Samstag erneut einen Höchststand bei der Zahl der täglichen Corona-Toten verzeichnet. Nach Angaben der Regierung starben innerhalb von 24 Stunden 1075 Menschen an den Folgen der Virus-Erkrankung. Auch bei den Corona-Neuinfektionen registrierte das Land einen neuen Höchststand: Am Samstag wurden 37.678 Ansteckungen gemeldet. Seit Pandemiebeginn wurden in Russland offiziell 229.528 Corona-Tote gezählt - das ist die höchste Zahl in Europa. Die Statistikbehörde Rosstat nennt allerdings regelmäßig deutlich höhere Zahlen: Nach ihren Angaben starben bis Ende August mehr als 400.000 Menschen in Russland an Covid-19.
Angesichts der dramatischen Corona-Lage in der Hauptstadt Moskau müssen alle für die Grundversorgung nicht notwendigen Geschäfte, Unternehmen und Dienstleistungen vom 28. Oktober bis zum 7. November geschlossen werden. Nur der Verkauf von Medikamenten, Lebensmitteln und anderen lebensnotwendigen Gütern ist davon nicht betroffen.
Präsident Wladimir Putin hatte vom 30. Oktober bis 7. November bezahlte "arbeitsfreie Tage" ausgerufen, um das Infektionsgeschehen einzudämmen. Der rasante Anstieg der täglichen Corona-Infektionen und -Todesfälle liegt auch an der niedrigen landesweiten Impfquote von rund 36 Prozent.
Der Verband deutscher Betriebs- und Werksärzte geht davon aus, dass rund 1,5 Millionen Corona-Impfungen in Deutschland vorerst nicht gemeldet wurden. Die meisten Impfungen seien über das kassenärztliche System eingegangen – wie viele nicht gemeldet wurden, sei aber unklar, sagte Verbandsvizepräsidentin Anette Wahl-Wachendorf dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Samstagsausgaben). Wie das RND unter Berufung auf eine Schätzung des Betriebsärzteverbandes berichtete, könnte sich die Zahl auf 1,5 Millionen belaufen.
"Wir haben in alle Richtungen erklärt und sensibilisiert", sagte Wahl-Wachendorf den Zeitungen. Sie erwarte klärende Gespräche mit dem Robert-Koch-Institut (RKI). Auch bei den Kassenärzten seien vereinzelt Meldungen ausgeblieben, sagte der Sprecher der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Roland Stahl.
"Wir haben keine echte Impfquote, das ist ein riesiges Problem, ein strukturelles Problem", sagte der Kölner Infektiologe Gerd Fätkenheuer dem RND. "Ich fürchte, dass es am Ende erst über die Abrechnungen sichtbar wird." Aufgrund der Ungewissheiten bei der Impfquote und stark steigenden Infektionszahlen halte er das angekündigte Ende der pandemischen Lage für "sehr unklug": "Wir kommen gerade in die kritischen Wintermonate und wir sehen, was in anderen Ländern passiert. Es hätte keinen schlechteren Zeitpunkt für diese Ankündigung geben können."
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen liegt erstmals seit Monaten wieder im dreistelligen Bereich. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Samstagmorgen mitteilte, stieg der Wert auf 100,0. Binnen eines Tages wurden demnach 15.145 Neuinfektionen registriert.
Die Zahl der Todesfälle in Deutschland im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion stieg um 86 Fälle auf 95.077. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionen seit Beginn der Pandemie liegt laut RKI bei 4.452.425, die Zahl der Genesenen bei rund 4.200.000.
Kassenärzte-Chef Andreas Gassen unterstützt die Forderung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nach einem baldigen Ende der epidemischen Lage von nationaler Tragweite. Spahns Vorstoß sei "letztlich folgerichtig", sagte der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) der "Rheinischen Post" (Samstagsausgabe). "Das bedeutet auch nicht das sofortige Ende aller Maßnahmen", fügte Gassen hinzu.
"Wir werden aber erleben, dass es regional unterschiedliche Herangehensweisen geben wird, die natürlich auch von regionalen Faktoren wie Impfquote, Infektionszahlen, Altersverteilung und Krankenhausbelegungen abhängig sind." Ab einem bestimmten Punkt und mit ausreichender Vorlaufzeit sei es dann möglich, dazu überzugehen, "die notwendigen Schutz- und Abwehrmaßnahmen in die Hände der Bürger zu legen", sagte Gassen.
Die österreichische Regierung hat neue Verschärfungen der Corona-Maßnahmen für Ungeimpfte beschlossen. Sollten mehr als 600 Intensivbetten mit Corona-Patienten belegt sein, werden künftig Ausgangsbeschränkungen für Menschen ohne Impfschutz eingeführt, wie die Regierung am Freitagabend nach Angaben der Nachrichtenagentur APA mitteilte. Sie dürften dann ihre Wohnungen nur noch in Ausnahmefällen verlassen. Ausgenommen davon sind den Angaben zufolge alle, die nicht geimpft werden können, etwa Kinder unter zwölf Jahren.
"Wir sind drauf und dran in eine Pandemie der Ungeimpften zu stolpern", sagte Bundeskanzler Alexander Schallenberg laut APA. Dies müsse verhindert werden. Einen neuen Lockdown für Geimpfte und Genesene schloss der Kanzler aus.
Die neuen Regelungen sehen außerdem Restriktionen für Ungeimpfte für den Fall vor, dass mehr als 500 Corona-Patienten auf den Intensivstationen behandelt werden. Dann tritt in vielen Bereichen eine 2G-Regel in Kraft. Derzeit sind in Österreich laut APA mehr als 220 Intensiv-Betten mit Corona-Patienten belegt.
Die Ministerpräsidentenkonferenz der Länder hat vom Bund weiterhin bundeseinheitliche Regeln für die Bekämpfung der Corona-Pandemie gefordert. Diese müssten vom Bundestag bis zum 25. November geschaffen werden, sagte der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, Nordrhein-Westfalens Regierungschef Armin Laschet (CDU), am Freitag nach Beratungen in Königswinter bei Bonn. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte zuletzt erklärt, die derzeit geltende epidemische Notlage von nationaler Tragweite Ende November auslaufen lassen zu wollen.
Laschet sagte, es sei Erwartung der Ministerpräsidentenkonferenz, dass etwa für das Nachverfolgen von Kontaktdaten oder die sogenannten AHA-Regeln allgemeine Rechtsgrundlagen gelten. "Die Länder brauchen diese Option", dies müsse aber durch Bundesrecht geregelt werden.
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) sagte, die Ministerpräsidenten hätten die Sorge, dass bei steigender Inzidenz auf einmal die Rechtsgrundlagen fehlten. Wie Müller sagte, gibt es für eine Rechtsgrundlage aber nach Auffassung der Länderchefs mehrere Möglichkeiten.
Es könne eine Verlängerung der geltenden epidemischen Notlage beschlossen werden. Es sei aber auch eine Übergangsregelung möglich oder eine Beschlussfassung für einzelne Fragen. Der neue Bundestag und die noch amtierende Bundesregierung müssten hier handeln, damit es eine Grundlage für das Handeln der Bundesländer gebe.
Thailand will sich am 1. November für Flugreisende aus Deutschland und 45 weiteren Ländern mit geringem Corona-Risiko öffnen. Bisher standen nur zehn Staaten auf der Liste. Ministerpräsident Prayut Chan-o-cha erklärte mit Blick auf die Tourismusbranche, Thailand müsse sich jetzt beeilen, sonst suchten sich Reisende andere Ziele aus.
Reisende müssten vollständig geimpft und vor Abflug negativ auf das Corona-Virus getestet sein, schrieb der Regierungschef auf seinem Facebook-Account am Donnerstagabend weiter. Nach Ankunft ist demnach ein weiterer Test Pflicht, danach kann es ohne Quarantäne an bisher 17 für den Tourismus geöffnete Orte gehen, darunter die Insel Phuket, die Hauptstadt Bangkok und Chiang Mai im bergigen Norden des Landes. Ob auch diese Liste der thailändischen Ziele erweitert werde, sei noch unklar, schrieb die Zeitung "Bangkok Post" am Freitag.
Das Land hofft dringend auf einen touristischen Neustart. Der Sektor liegt seit mehr als eineinhalb Jahren fast komplett am Boden.
In Thailand sind bislang nur etwa 38 Prozent der Bevölkerung zweifach gegen Corona geimpft. Der frühere General Prayut, der seit einem Putsch des Militärs 2014 an der Macht ist, sagte aber ebenfalls am Donnerstag, dass die Impfung der lokalen Bevölkerung jetzt beschleunigt werde. Man sei sich des Risikos einreisender Touristen für das Infektionsgeschehen bewusst, jetzt aber besser dagegen gerüstet. Auch Thailand müsse lernen, mit dem Virus zu leben.
Die Sozialgerichte in Bayern erwarten eine Corona-Klagewelle - auch wegen der möglichen Spätfolgen einer Infektion. "Long Covid ist ja ein Begriff. Man kann davon ausgehen, dass deswegen Klagen bei den Sozialgerichten eingehen", sagte der Präsident des Landessozialgerichtes, Günther Kolbe, der Münchner "Abendzeitung". "Das Gleiche gilt für die Rentenversicherung, wenn es um die Erwerbsminderung infolge von Long Covid geht. Diese Angelegenheiten werden uns laufend beschäftigen.
"Bislang seien im Zusammenhang mit Corona schon viele Verfahren anhängig, sagte Kolbe der Zeitung - "und da wird noch mehr erwartet". In vielen Fällen werde Corona als Berufskrankheit anerkannt. Bundesweit seien das bis August 2021 schon 103 000 Fälle. Außerdem sei Corona in 10 000 Fällen als Arbeitsunfall anerkannt worden. "Diese Fälle werden uns auch in Zukunft beschäftigen, ob ein Versicherungsfall anerkannt ist oder nicht."
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut stark gestiegen und liegt nun bei 95,1. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Freitagmorgen unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen eines Tages 19.572 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert.
Am Vortag hatte die Sieben-Tage-Inzidenz bei 85,6 gelegen, vor einer Woche hatte sie 68,7 betragen. Der Wert gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an.
Die Zahl der Todesfälle in Deutschland im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion stieg um 116 Fälle auf 94.991. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionen seit Pandemiebeginn liegt laut RKI bei 4.437.280, die Zahl der Genesenen bei rund 4.192.000.
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie wollen die EU-Länder das Impftempo beschleunigen und Skeptiker von einer Immunisierung überzeugen. Die europäischen Staats- und Regierungschefs vereinbarten am Donnerstagabend bei ihrem Gipfel in Brüssel laut EU-Diplomaten die "Anstrengungen gegen Impfskepsis zu erhöhen" und "gegen Desinformation vorzugehen, vor allem in den sozialen Medien".Die Impfquoten gehen in der EU weiter stark auseinander. Nach Angaben des das Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) sind etwa in Bulgarien bisher nur rund 24 Prozent der Erwachsenen vollständig geimpft, während es im EU-Schnitt rund 75 Prozent sind.
Nach mehr als anderthalb Jahren Corona-Sperre sollen Touristen vom 1. November an unter Auflagen wieder nach Israel einreisen dürfen. Dies haben Regierungschef Naftali Bennett, Gesundheitsminister Nitzan Horowitz und Tourismusminister Joel Raswosow am Donnerstag entschieden. Die Entscheidung muss allerdings noch abschließend von der Regierung gebilligt werden.
Laut der Entscheidung dürfen Ausländer einreisen, die zwei Dosen des Impfstoffs der Hersteller Pfizer /Biontech erhalten haben, wenn mindestens sieben Tage seit der zweiten Dosis vergangen sind. Nach zwei Impfdosen von Moderna , Astrazeneca , Sinovac oder Sinopharm müssen mindestens zwei Wochen vergangen sein. Nach einer einzelnen Impfdosis des Corona-Vakzins von Johnson & Johnson ist ebenfalls ein Zeitabstand von 14 Tagen notwendig. Diese Zeitfenster gelten auch nach einer Auffrisch-Impfung.
Außerdem können Genesene einreisen, wenn sie zumindest eine Dosis eines Corona-Vakzins erhalten haben, das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) genehmigt ist. Genesene dürfen auch dann einreisen, wenn mindestens elf Tage seit einem positiven Test vergangen sind.
In Italien ist die Zahl der Krankschreibungen seit der Einführung des obligatorischen Corona-Gesundheitspasses stark angestiegen. Wie die Sozialversicherung der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag mitteilte, wurden am vergangenen Freitag 94.113 Krankschreibungen von Ärzten ausgestellt - das entspricht einem Anstieg von über einem Viertel im Vergleich zur Vorwoche. Am Montag lag die Zahl der Krankschreibungen rund ein Fünftel höher.
Seit vergangenem Freitag darf in Italien nur zur Arbeit erscheinen, wer den sogenannten Grünen Pass vorzeigen kann. Der meist digitale Pass bescheinigt, dass der Besitzer geimpft, genesen oder negativ getestet wurde. Die Pflicht zum Vorzeigen am Arbeitsplatz hat auch zu einem deutlichen Anstieg der Zahl der Corona-Schnelltests geführt.
Die italienische Regelung ist die strengste dieser Art in Europa. Wer ohne den "Grünen Pass" zur Arbeit kommt, riskiert bis zu 1500 Euro Bußgeld. Wer der Arbeit fernbleibt, muss mit unbezahlter Freistellung rechnen - dies lässt sich durch Krankschreibungen umgehen. Die Kosten für Corona-Tests sind im Normalfall selbst zu tragen.
Die Regierung Sri Lankas hat nach mehr als einem Jahr Corona-Pause begonnen, die Schulen wieder schrittweise zu öffnen. Zunächst starteten Schulen mit weniger als 200 Schülerinnen und Schüler, hieß es aus dem Gesundheitsministerium auf Sri Lanka am Donnerstag. In den kommenden Wochen sollen weitere Schulen folgen.
Ein Tarifstreit zwischen den Lehrergewerkschaften und der Regierung hatte die geplante Öffnung fast verhindert. Rund 250.000 Lehrerinnen und Lehrer der öffentlichen Schulen waren zuletzt auf dem Inselstaat südlich von Indien über mehrere Monate in einen Streik getreten. Dadurch hatten die meisten Kinder des Landes - mit Ausnahme derjenigen an Privatschulen - auch keinen Online-Unterricht. Es konnte jedoch eine Einigung über schrittweise mehr Lohn für die Lehrerinnen und Lehrer erzielt werden.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat laut eigener Aussage eine neue Mutante der Corona-Variante Delta im Blick. Das Virus namens AY4.2 weise zwei zusätzliche Mutationen auf, teilte die WHO am Donnerstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Kürzlich hatten Experten von einer - noch geringen - Ausbreitung der Mutante in Großbritannien berichtet. Auch Russland verzeichnete erste Fälle, wie ein Vertreter der Verbraucherschutzbehörde Rospotrebnadsor laut Agentur Interfax sagte.
Neben den britischen Fällen hat es auch Nachweise von AY4.2 in den USA und in Dänemark gegeben. Erstmals ist die Mutante der BBC zufolge im Juli von Experten entdeckt worden, seitdem hat ihr Anteil an den Corona-Fällen langsam zugenommen. Forscher gehen allerdings bislang nicht davon aus, dass die Mutante deutlich ansteckender sein könnte als die bisherige Delta-Variante.
In Lettland hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen zum Start des einmonatigen Lockdowns einen Höchststand erreicht. Die Gesundheitsbehörde in Riga vermeldete am Donnerstag 2935 positive Tests binnen eines Tages. Damit wurden in den letzten 14 Tagen nach offiziellen Angaben rund 1463 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner registriert - auch dies ein Rekordwert seit Beginn der Pandemie. Die EU-Behörde ECDC weist für Lettland aktuell die höchsten Infektionsraten in Europa aus.
Angesichts der stark steigenden Infektionszahlen hat die Regierung in Riga die Notbremse gezogen und das Land bis zum 15. November in einen Lockdown geschickt - mit umfassenden Beschränkungen und einer nächtlichen Ausgangssperre. "Wir gehen alle für vier Wochen in ein strengeres Regime", sagte Ministerpräsident Krisjanis Karins. Damit sollen die Infektionsketten unterbrochen und die Überlastung des Gesundheitswesens reduziert werden. Dies müsste parallel dazu mit mehr Impfungen einhergehen, betonte Karins.
In Indien sind mehr als eine Milliarde Impfdosen gegen Corona verabreicht worden. Damit seien rund 75 Prozent der Erwachsenen einfach und 31 Prozent vollständig geimpft, teilte das indische Gesundheitsministerium am Donnerstag in Neu Delhi mit. Dies sei eine "enorme Leistung - angesichts der logistischen Komplexität (...) in einem Land so groß und divers wie Indien", würdigte das UN-Kinderhilfswerk Unicef am Donnerstag in einer Mitteilung. Mehr als 1,3 Milliarden Menschen leben in Indien.
Mit den Impfzahlen steigen international die Hoffnungen, dass das Land, das als Apotheke der Welt bekannt ist, bald wieder Corona-Impfdosen für das UN-Impfprogramm Covax bereitstellen könnte. Unicef schrieb, dass sie sich über Details zum entsprechenden Zeitplan und geplanten Mengen freuen würden.
Marokko hat mit Verweis auf steigende Corona-Zahlen in der Bundesrepublik alle Direktflüge von und nach Deutschland ausgesetzt. Auch die Flugverbindungen nach Großbritannien und in die Niederlande seien betroffen, teilte das Auswärtige Amt am Donnerstag mit. Der Flugstopp gilt demnach ab sofort. Verbindungen in andere europäische Länder seien aktuell weiter möglich, könnten aber zeitnah auch ausgesetzt werden, warnte die Bundesbehörde. Deutsche Touristen in Marokko sollten sich umgehend um eine baldige Rückreise kümmern.
Laut britischem Außenministerium ist der Reisestopp von der marokkanischen Regierung für einen unbestimmten Zeitraum verhängt worden. Anfang des Monats waren auch Flüge von und nach Russland gestrichen worden.
Die Bundesländer wollen auf einen rechtssicheren Rahmen dringen, um Corona-Schutzmaßnahmen auch über den Herbst und Winter hinweg aufrechterhalten zu können. In einer Beschlussvorlage (Stand: 20. Oktober) für die Jahrestagung der Ministerpräsidenten, auf die sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur die Staatskanzleichefs geeinigt haben, wird der Bund aufgefordert, das sicherzustellen.
Die Ministerpräsidenten kamen am Donnerstag zu einem zweitägigen Treffen auf Schloss Drachenburg im nordrhein-westfälischen Königswinter zusammen. Das Papier zur epidemischen Lage soll an diesem Freitag beraten werden und könnte dann auch noch in veränderter Fassung beschlossen werden.
In der Vorlage erinnern die Ministerpräsidenten an ihren Beschluss vom 10. August, wonach die eingeübten Corona-Schutzstandards in Innenräumen – wie die sogenannte 3G-Regel, Maske, Abstand, Lüften – auch in den Herbst- und Wintermonaten grundsätzlich erforderlich seien. "3G" steht für Geimpfte, Genesene und Getestete.
Zudem heißt es in der Vorlage, die der dpa vorliegt, wörtlich: "Es ist darüber hinaus von größter Bedeutung, dass den Ländern auch nach einem etwaigen Ende der Feststellung der epidemischen Lage von nationaler Tragweite für einen befristeten Zeitraum die Möglichkeit eingeräumt wird, zur Verhinderung der Verbreitung von COVID-19 weiterhin erforderliche und geeignete Maßnahmen zu treffen." Niedrigschwellige Maßnahmen könnten und sollten verhindern, "dass es zu einem erneuten massiven Anstieg des Infektionsgeschehens kommt, der im Bund oder in den Ländern deutlich verschärfte Maßnahmen wieder nötig machen würde".
Die Firmen Biontech und Pfizer haben am Donnerstag Ergebnisse zu einer groß angelegten Studie zu Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus bekanntgegeben. Nach der Studie mit mehr als zehntausend Teilnehmern ab 16 Jahren hatten die Geimpften nach der dritten Impfung wieder denselben Impfschutz wie nach der zweiten Impfdosis, wie die Unternehmen mitteilten. Die Wirksamkeit habe bei 95,6 Prozent gelegen verglichen mit Studienteilnehmern, die keine Auffrischungsimpfung erhielten.
Der deutsche Biontech-Gründer Ugur Sahin wertete die Studienergebnisse als Beleg dafür, dass die sogenannten Boosterimpfungen helfen können, große Teile der Bevölkerung vor dem Coronavirus zu schützen. "Aufgrund dieser Ergebnisse glauben wir, dass neben einem breitflächigen globalen Zugang zu Impfstoffen Auffrischungsimpfungen eine wichtige Rolle bei der Eindämmung der Pandemie und bei der Rückkehr zum normalen Leben spielen könnten."
Alle Studienteilnehmer hatten zuvor zwei Impfungen von Biontech erhalten. Die Hälfte der Gruppe bekam eine dritte Dosis, die andere Hälfte ein Placebo. Bei den zum dritten Mal geimpften Studienteilnehmern habe es im Studienzeitraum fünf Covid-19-Fälle gegeben, während in der Gruppe mit der Placebogabe 109 Fälle und damit mehr als 10 Mal so viele auftraten. Die Wirksamkeit sei unabhängig von Alter, Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit oder Begleiterkrankungen gewesen.
Angesichts immer neuer Höchststände bei den Corona-Zahlen in Russland sollen in der Hauptstadt Moskau Geschäfte und viele Freizeiteinrichtungen eine Woche lang schließen. Geöffnet bleiben sollen vom 28. Oktober bis 7. November aber Apotheken und Supermärkte, wie Bürgermeister Sergej Sobjanin am Donnerstag in seinem Blog schrieb. Einkaufszentren, Kinos und Fitnessclubs bleiben demnach zu. Für diese Zeit gelten landesweit von Präsident Wladimir Putin verordnete arbeitsfreie Tage, um eine weitere schnelle Ausbreitung des Coronavirus zu stoppen.
"Auch in Moskau entwickelt sich die Lage nach dem schlimmsten Szenario weiter", begründete Sobjanin sein Vorgehen. Schulen und Kindergärten sollen deshalb ebenfalls schließen. Restaurants und Cafés dürfen Essen und Trinken nur zum Mitnehmen anbieten. Theater und Museen dürfen dagegen weiterarbeiten – allerdings darf die Auslastung Sobjanin zufolge nur noch 50 Prozent betragen. Außerdem müssen Besucher nachweisen, dass sie geimpft oder genesen sind. Alle Maßnahmen könnten notfalls verlängert werden, so der Bürgermeister.
Seit Wochen spitzt sich die Lage in Russland mit seinen 146 Millionen zu. Am Donnerstag wies die Statistik mit 1036 Corona-Toten innerhalb eines Tages einen neuen Höchststand aus. Zudem gab es mehr als 36.300 Neuinfektionen – so viel wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Die Regierung sieht die Hauptursache in der geringen Impfquote. Lediglich etwa 30 Prozent der Bevölkerung sind demnach abschließend geimpft.
Die Biontech /Pfizer-Impfung senkt laut einer Studie das Risiko einer Infektion mit der Delta-Variante des Corona-Virus bei Jugendlichen um 90 Prozent. Sie schütze zudem zu 93 Prozent vor einer Erkrankung mit Symptomen bei dieser Virus-Variante, wie eine Sprecherin der israelischen Krankenkasse Clalit am Mittwoch bestätigte.
Gemeinsam mit Forschern von der Harvard-Universität (USA) habe man Daten von 94.354 zweifach geimpften Jugendlichen im Alter von 12 bis 18 Jahren ausgewertet, hieß es in einer Mitteilung. Diese seien mit Daten einer entsprechenden Anzahl ungeimpfter Jugendlicher verglichen worden. Die Ergebnisse sind im "New England Journal of Medicine" veröffentlicht worden.
Die Daten wurden zwischen dem 8. Juni und dem 14. September dieses Jahres erhoben, berichten die Wissenschaftler. Also während der vierten Corona-Welle in Israel, in der die Delta-Variante das Infektionsgeschehen dominierte. Wie sich die Impfung auf das Risiko auswirkt, schwer zu erkranken, ins Krankenhaus zu müssen oder zu sterben, konnten die Wissenschaftler nicht angeben. Solche Fälle seien bei Jugendlichen zu selten.
In Israel wird fast ausschließlich das Biontech/Pfizer-Präparat gespritzt. Das Land hat bereits Anfang Juni mit der Impfung von Kindern ab 12 Jahren begonnen. Von den 9,4 Millionen Einwohnern sind laut Gesundheitsministerium rund 61 Prozent zweifach geimpft - von den 12- bis 15-Jährigen demnach 45 Prozent, von den 16- bis 19-Jährigen 75 Prozent.
Bei seiner ersten und zugleich letzten Sitzung als Vorsitzender der Konferenz der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder will Nordrhein-Westfalens Regierungschef Armin Laschet (CDU) einen Beschlussvorschlag zu Lehren aus der Pandemie vorlegen. Das berichtete das Redaktionsnetzwerk Deutschland am Donnerstag unter Berufung auf den ihm vorliegenden sechsseitigen Entwurf. Darin heiße es unter anderem, Deutschland müsse durch die Förderung der heimischen Produktion unabhängiger vom Weltmarkt werden.
Das Prinzip der offenen Grenzen in Europa müsse auch in Krisenzeiten gewahrt werden, forderte Laschet dem Bericht zufolge in dem Papier. Grenzschließungen müssten als Instrument der Krisenbewältigung vermieden werden. Zudem brauche es verlässliche Regelungen zum innereuropäischen Grenzübertritt etwa für Pendler oder Dienstleister im Bereich der kritischen Infrastruktur.
Weiter sprach sich Laschet in dem Papier für eine flexible Arbeitsgestaltung und die Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie aus. Homeoffice und mobiles Arbeiten böten nicht nur Potenzial für den ländlichen Raum, sondern schützten auch das Klima, hieß es dem Bericht zufolge in dem Beschlussvorschlag.
Die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder kamen am Donnerstag zu ihrer zweitägigen Jahreskonferenz auf dem Petersberg bei Bonn zusammen. Die Auftaktveranstaltung des neuen Vorsitzjahres diente auch der feierlichen Staffelübergabe an das neue Vorsitzland Nordrhein-Westfalen, das den jährlich wechselnden Vorsitz turnusgemäß zum 1. Oktober vom Land Berlin übernahm.
Laschet wird der Konferenz jedoch nur für eine Sitzung vorsitzen. Nach seinem Wechsel nach Berlin wird der künftige nordrhein-westfälische Regierungschef übernehmen.
Der britische Ärzteverband British Medical Association (BMA) hat sich bestürzt gezeigt über die Weigerung der Regierung in London, einzelne Corona-Regeln wieder einzuführen. "Es ist bewusst fahrlässig von der Regierung in Westminster, keine Maßnahmen zur Eindämmung der Infektionen zu ergreifen wie das verpflichtende Maskentragen, Abstand halten und Lüften in Umgebungen mit hohem Risiko, vor allem beengten Innenräumen", sagte der BMA-Vorsitzende Chaand Nagpaul einer Mitteilung am Donnerstag zufolge. Die Regierung habe versprochen, einen Plan B zu ergreifen, wenn der Nationale Gesundheitsdienst in Gefahr sei, überwältigt zu werden. "Als Ärzte, die in erster Reihe stehen, können wir absolut sagen, dass dieser Punkt jetzt erreicht ist", so Nagpaul weiter.
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) warnt vor einem Auslaufen der epidemischen Lage auf Bundesebene. Wenn dies passiere, "gibt es de facto keine Rechtsgrundlage mehr – egal für was. Weder für das Testen in der Schule, noch für Masken, noch für ganz normale Ideen wie 3G plus, oder 2G oder 3G", sagte er am Donnerstagmorgen im Bayerischen Rundfunk. In diesem Moment sei dann "nicht einfach Freedom Day, sondern dann gibt es gar keine Möglichkeit mehr. Ein Stück weit ist die Gesellschaft dann auch wehrlos." Dann müsste jeder einzelne für seinen Schutz sorgen.
Söder sagte, man müsse nicht schon jetzt, vier Wochen im Voraus eine Prognose treffen. Die Zahlen stiegen deutlich an und die Lage werde schwieriger. Er betonte, dass man eine "saubere, vernünftige Rechtsgrundlage" brauche, um nicht wehrlos zu sein, wenn die Zahlen im Winter wieder stiegen. Dabei hängt er aber nicht am Ausdruck epidemische Lage. Wie man die Grundlage nenne, sei nicht entscheidend.
Die epidemische Lage ist Grundlage für Verordnungen und zentrale Corona-Maßnahmen in Deutschland. Sie wurde erstmalig vom Bundestag im März 2020 festgestellt und später mehrfach vom Parlament verlängert. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte sich am Montag bei Beratungen mit den Gesundheitsministern der Länder dafür ausgesprochen, dass es nicht zu einer erneuten Verlängerung kommt. Damit würde die bundesweite Corona-Notlage am 25. November auslaufen.
Der bayerische Ministerpräsident verwies im Interview auch auf die Lage an den Schulen. Dort gebe es "sehr sehr hohe Inzidenzen" – auch gerade bei den Kindern, die sich nicht impfen lassen könnten. "Würde jetzt die Testpflicht wegfallen, würde Schule mit ruhigem Gewissen schwer möglich sein."
Söder sagte auch, er habe Verständnis, dass die Leute von den Maßnahmen genervt seien. Es werde aber keinen weiteren Lockdown geben. Es gehe um Sicherheit und darum, vor dem Winter, in dem die Zahlen wieder steigen würden, ein ruhiges Gewissen zu haben.
Die USA haben bisher im Kampf gegen Covid-19 nach eigenen Angaben 200 Millionen ihrer Impfdosen-Spenden in 100 Länder weltweit geliefert. "Heute haben die Amerikaner 200 Millionen Gründe, stolz zu sein", erklärte ein hoher Beamter des Weißen Hauses. Die Arbeit sei aber noch lange nicht beendet. Um das Auftreten neuer Varianten zu verhindern, müsse die Welt weiter impfen. Die USA stellten neben Impfstoffen auch Corona-Tests, Sauerstoff und medizinische Ausrüstung bereit, hieß es weiter.
Erst im September hatte US-Präsident Joe Biden bei einem virtuellen Corona-Gipfel in Washington zum Beispiel angekündigt, weitere 500 Millionen Impfdosen der Hersteller Pfizer /Biontech an ärmere Länder zu spenden. Die USA hatten bereits vor dem G7-Gipfel im englischen Cornwall im Juni eine Spende von 500 Millionen Impfdosen versprochen. Vergangene Woche hatte Biden der Afrikanischen Union weitere 17 Millionen Impfdosen des US-Pharmakonzerns Johnson & Johnson zugesagt.
Die Impfkampagne in den USA selbst kommt nur sehr langsam voran. Bislang sind dort 57,1 Prozent der Bevölkerung von rund 330 Millionen Menschen abschließend geimpft. Biden setzt daher auf weitreichende Impfpflicht. Gleichzeitig gibt es in den USA Auffrischungsimpfungen für bestimmte Bevölkerungsgruppen. Diese sogenannten Booster für die allgemeine Bevölkerung werden etwa von der Weltgesundheitsorganisation WHO kritisiert. Diese hat Regierungen, die viel Impfstoff haben, aufgerufen, von solchen Angeboten abzusehen. Sie sollten ihre Dosen stattdessen an Länder abgeben, die bislang noch nicht genügend Impfstoff haben.
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut gestiegen und liegt nun bei 85,6. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Donnerstagmorgen unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen eines Tages 16.077 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert. Am Vortag hatte die Sieben-Tage-Inzidenz bei 80,4 gelegen, vor einer Woche hatte sie 67,0 betragen. Der Wert gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an.
Die Zahl der Todesfälle in Deutschland im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion stieg um 67 Fälle auf 94.875. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionen seit Pandemiebeginn liegt laut RKI bei 4.417.708, die Zahl der Genesenen bei rund 4.182.800.
Aufatmen bei Millionen Menschen im Großraum Melbourne: Im australischen Bundesstaat Victoria endet in der Nacht zum Freitag nach 262 Tagen der bisher längste Lockdown der Welt. Die Lockerungen sollen eintreten, weil mittlerweile 70 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft sind. Ministerpräsident Scott Morrison bestätigte am Donnerstag, dass in der Region an der Ostküste mittlerweile 70,51 Prozent der Bürger im Alter von über 16 Jahren zwei Impfdosen erhalten hätten.
Die Öffnung werde aber schrittweise erfolgen, so dass zunächst nur einige Maßnahmen gelockert würden, so Morrison. "In australischer Manier machen wir vorsichtige, aber bewusste Schritte, damit wir sicher öffnen können und auch offen bleiben können."
Die Einwohner dürfen nun wieder zehn Gäste in ihren Häusern empfangen - während des Lockdowns war kein einziger Besucher gestattet. Draußen können sich Gruppen von bis zu 15 Menschen versammeln. Auch die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen werden aufgehoben. Restaurants, Geschäfte und Friseure dürfen unter strikten Regeln wieder öffnen. Auch Schüler sollen teilweise in die Klassenzimmer zurückkehren.
Die Millionenmetropole Melbourne hatte bereits Anfang Oktober dem bisherigen Rekordhalter Buenos Aires bezüglich des längsten Lockdowns den Rang abgelaufen. Trotz der Beschränkungen wurden in Victoria aber weiter Corona-Rekorde gemeldet. Die Behörden hatten dennoch betont, bei einer Impfquote von 70 Prozent die Regeln zu lockern.
Australien mit seinen rund 25 Millionen Einwohnern lebt seit Beginn der Krise weitgehend abgeschottet von der Außenwelt. Wegen des Voranschreitens der Impfkampagne will die Regierung aber voraussichtlich im November erstmals wieder die internationalen Grenzen des Landes öffnen. Vollständig geimpfte Australier dürften dann wieder ins Ausland reisen. Wann Touristen wieder nach Down Under einreisen können, ist aber noch unklar./cfn/DP/mis
Nach einem mutmaßlichen Betrug in Millionenhöhe mit Corona-Tests haben Fahnder Objekte in Berlin, Dessau und Schwarzenberg durchsucht. Dabei seien Geschäftsunterlagen und "beträchtliche Vermögenswerte" wie Grundstücke und eine fünfstellige Summe Bargeld gesichert worden, teilte die Generalstaatsanwaltschaft Berlin am Mittwoch mit. Unter Verdacht ist demnach der Geschäftsführer einer GmbH, die vornehmlich in Berlin-Wedding Corona-Testzentren betrieben habe.
Gemeinsam mit weiteren Beschuldigten soll er für Mai und Juni 2021 Leistungen für Tests rechtswidrig abgerechnet haben. Die Tests soll es entweder gar nicht oder nicht in der abgerechneten Form gegeben haben. Bei der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin seien knapp 3,2 Millionen Euro zu Unrecht eingelöst worden. An der Durchsuchung am Mittwoch waren Fahnder aus Berlin, Sachsen und Sachsen-Anhalt beteiligt. Möglicher Betrug mit Tests beschäftigt seit Monaten die Behörden. Verdachtsfälle gab es in mehreren Bundesländern.
Die Mehrheit der Bevölkerung befürwortet einer Umfrage zufolge ein Auslaufen des seit eineinhalb Jahren geltenden bundesweiten Corona-Ausnahmezustands im November – spricht sich aber gleichzeitig auch dafür aus, Schutzmaßnahmen weiter aufrechtzuerhalten. Der entsprechende Vorstoß von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für ein Ende der sogenannten epidemischen Lage nationaler Tragweite wird in der Politik weiter kontrovers diskutiert. Spahn selbst verweist auf die Möglichkeit, dass auf Landesebene auch künftig Schutzmaßnahmen angeordnet werden können. Aus den Bundesländern kommen Forderungen nach Übergangsfristen.
57 Prozent der Deutschen würden es laut einer repräsentativen Yougov-Befragung befürworten, wenn die "epidemische Lage nationaler Tragweite" ab Ende November unter fortbestehender Einhaltung von 3G-, Hygiene- und Abstandsregeln nicht mehr verlängert würde. 27 Prozent würden das ablehnen, 16 Prozent machten keine Angabe.
Die "epidemische Lage" war erstmals im März 2020 vom Bundestag festgestellt worden und wurde seitdem immer wieder durch das Parlament verlängert. Laut Infektionsschutzgesetz liegt eine solche Lage dann vor, "wenn eine ernsthafte Gefahr für die öffentliche Gesundheit in der gesamten Bundesrepublik Deutschland besteht". Die Feststellung der Notlage ermöglicht es der Bundesregierung und den Landesregierungen auf vereinfachtem Weg ohne Zustimmung von Parlamenten zentrale Corona-Maßnahmen anzuordnen.
Nach einem positiven Corona-Schnelltest bei einem Freie-Wähler-Landtagsabgeordneten haben sich mehrere Parlamentarier und Fraktionsmitarbeiter in freiwillige Selbstisolation begeben. Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) sagte, obgleich er in der fraglichen Fraktionssitzung am Dienstag keinen näheren Kontakt zu dem betroffenen Kollegen gehabt habe, wolle er "sicherheitshalber" alle öffentlichen Termine der kommenden Tage absagen. Er lasse sich weiterhin täglich testen, teilte sein Ministerium am Mittwoch mit. Aiwanger ist bislang nicht gegen Corona geimpft.
In Rumänien verschärft sich die Corona-Notlage, weil das Gesundheitswesen kaum noch mit der Versorgung einer steil anwachsenden Zahl von Patienten fertig wird. Am Mittwoch sei die Sterberate durch das Coronavirus weltweit am höchsten gewesen: 19,01 pro eine Million Einwohner, errechnete das Portal "ourworldindata.org". Die 14-Tage-Inzidenz von rund 859 Neuansteckungen gehört EU-weit zu den höchsten. Staatspräsident Klaus Iohannis wollte am Mittwochabend gemeinsam mit der Regierung verschärfte Vorsichtsmaßnahmen beschließen.
Allein in den vergangenen 24 Stunden sind in Rumänien mehr Menschen an oder mit Corona gestorben als in der gesamten EU im selben Zeitraum: 574. Im Bukarester Universitätsklinikum gab es deswegen zeitweise sogar im Kühlraum der Leichenhalle keinen Platz mehr.
Kuba will internationalen Touristen eine Impfung gegen das Coronavirus ermöglichen. "Wir bemühen uns, wenn möglich, allen Kunden, die uns besuchen, Impfungen anzubieten", sagte Tourismusminister Juan Carlos García am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Havanna. Das Land bereitet derzeit seine Grenzöffnung für den Tourismus vor, die für den 15. November geplant ist.
Die Regierung in Havanna baut dabei auf den eigenen Impfstoff Soberana 2. Mit diesem Angebot "haben wir ein Alleinstellungsmerkmal im Vergleich mit anderen Reisezielen", sagte der Minister im Anschluss an die Pressekonferenz der Nachrichtenagentur AFP. Das Impfprogramm für Touristen soll demnach nach Möglichkeit bis zum 15. November stehen, spätestens aber bis zum 1. Dezember.
Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, sieht "keine wirklichen Fehler" bei den Entscheidungen, die das Gremium im Zuge der Corona-Pandemie getroffen hat. "Ich sage jetzt mal provokativ: Alle die Entscheidungen, die wir als Stiko getroffen haben, würde ich heute wieder so fällen", sagte Mertens am Mittwoch beim Bodensee Business Forum der "Schwäbischen Zeitung" in Friedrichshafen.
"Ich sehe keine wirklichen Fehler, die wir gemacht hätten, in dem Sinne, dass wir irgendwo etwas falsch bewertet oder eingeschätzt hätten", sagte der Virologe. Sobald genügend wissenschaftliche Daten vorgelegen hätten, habe das Gremium abwägende Entscheidungen getroffen. Die Impfkommission war in den vergangenen Monaten vor allem in Bezug auf ihre anfängliche Zurückhaltung bei der Empfehlung von Corona-Impfungen für Kinder und Jugendliche kritisiert worden.
Die Stiftung des Microsoft-Gründers Bill Gates und seiner Ex-Frau Melinda hat eine Investition von bis zu 120 Millionen Dollar (rund 103 Millionen Euro) in die Entwicklung von Corona-Medikamenten für ärmere Länder angekündigt. Damit soll insbesondere Ländern mit geringerem Pro-Kopf-Einkommen eine weitere Möglichkeit zum Schutz vor der Pandemie geboten werden, erklärte die Stiftung am Mittwoch. Die Ankündigung basiere "auf den laufenden Bemühungen der Stiftung, den Zugang zu Covid-19-Impfstoffen, Behandlungen und Tests zu verbessern".
Mit dem Geld soll den Angaben zufolge die Produktion von Generika, also preisgünstigerer Nachahmungen, des Corona-Medikaments Molnupiravir angekurbelt werden. Der US-Pharmariese Merck hatte für dieses Medikament in einfach zu verabreichender Tablettenform Anfang Oktober in den USA eine Notfallzulassung beantragt. Für andere Märkte hat Merck bereits Generika-Lizenzen für das Medikament vergeben, insbesondere an Pharmahersteller in Indien.
Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, geht davon aus, dass die meisten Corona-Einschränkungen Mitte des Jahres 2022 aufgehoben werden können. "Ich bin guter Hoffnung, dass wir Mitte des Jahres normal werden leben könnten", sagte Mertens am Mittwoch am Rande des Bodensee Business Forums der "Schwäbischen Zeitung" in Friedrichshafen. Das bedeute, "dass wir uns im alltäglichen Leben normal bewegen können".
Voraussetzung dafür sei vor allem ein guter Schutz von Menschen mit einem hohen Risiko schwerer Covid-19-Erkrankungen, betonte der Virologe. "Das haben wir sehr gut erreicht in Deutschland. Es gibt bei uns kein Massensterben in dieser Gruppe." Vor allem die anfängliche Priorisierung von Risikogruppen bei der Corona-Impfung sei dabei "ein durchschlagender Erfolg" gewesen.
Nach einer Funktionserweiterung der Luca-App nutzen inzwischen etliche Gesundheitsämter in Deutschland das Luca-System, um viele Nutzerinnen und Nutzer auf ein erhöhtes individuelles Corona-Infektionsrisiko hinweisen. Allein in den vergangenen 14 Tagen seien über 51.000 Risiko- und Warnmeldungen durch die Gesundheitsämter ausgespielt worden, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.
Die Verantwortlichen in den Gesundheitsämtern können bei der Kontaktaufnahme über die Luca-App zwischen zwei verschiedenen Abstufungen wählen. Zum einen können die Nutzer über ein allgemeines Infektionsrisiko informiert werden. Sollten sich an einem mit der Luca-App erfassten Ort mehrere Personen aufgehalten haben, die später positiv auf das Coronavirus getestet wurden, können die Gesundheitsämter auch eine gezielte Infektionswarnung aussprechen und die gefährdeten Personen auf Testzentren in der Umgebung hinweisen.
Die höchste Warnstufe mit der Empfehlung, sich einem Test zu unterziehen, hätten in dem Zeitraum knapp 16.000 Menschen erhalten, teilte das Unternehmen weiter mit. "Wir sehen das seit Herbst wieder verstärkte Infektionsgeschehen klar in unseren Daten", sagte Patrick Hennig, CEO der Luca-Betreiberin Culture4life. "Wir danken den inzwischen 36 Millionen Nutzerinnen und Nutzern unserer App, die damit einen aktiven Beitrag leisten, Infektionsketten zu stoppen."
Vertreter des britischen Gesundheitsdienstes haben nach einem starken Anstieg der Corona-Zahlen eine sofortige Einführung von Gegenmaßnahmen gefordert. "Die Regierung sollte nicht nur ankündigen, dass wir auf Plan B setzen, sondern es sollte Plan B Plus sein", sagte Matthew Taylor, der Chef des Mitgliederverbands National Health Service Confederation, dem "Guardian".
Der von der Regierung vor einigen Wochen vorgestellte Plan B sieht eine Wiedereinführung der Maskenpflicht in Innenräumen sowie den Ratschlag, von zu Hause zu arbeiten, vor. Außerdem könnten Impfnachweise bei größeren Veranstaltungen eingeführt werden. Der bislang verfolgte Plan A sieht vor, sich lediglich auf die Wirkung der Impfungen zu verlassen. Knapp 79 Prozent der impfberechtigten Bürgerinnen und Bürger ab zwölf Jahren sind vollständig immunisiert.
"Wir stehen auf Messers Schneide - und es ist Mitte Oktober. Wir bräuchten riesiges Glück, um uns in den nächsten drei Monaten nicht in einer ernsthaften Krise wiederzufinden", sagte Taylor. Die Bürgerinnen und Bürger sollten über die Plan-B-Maßnahmen hinaus aufgerufen werden, riskantes Verhalten im Blick auf Corona möglichst zu vermeiden. Wirtschaftsminister Kwasi Kwarteng schloss am Mittwochmorgen bei Sky News einen weiteren Corona-Lockdown aus. Die Regierung sei bislang nicht der Meinung, dass es "Zeit für Plan B" sei, fügte er in einem BBC-Interview hinzu.
Der Düsseldorfer Infektiologe Tom Lüdde hat in der Debatte um eine Beendigung der Corona-Notlage in Deutschland zur Vorsicht gemahnt. Es gebe noch Millionen von Ungeimpften, darunter drei bis vier Millionen Menschen mit Risikofaktoren für einen schweren Verlauf, sagte der Direktor der Klinik für Infektiologie an der Uniklinik Düsseldorf der "Kölnischen Rundschau" (Mittwochausgabe). Durch saisonale Effekte in Herbst und Winter begünstigt, könne eine rasch ablaufende Covid-19-Welle zu zahlreichen Toten führen und die Krankenhäuser erneut an ihre Grenzen bringen.
Für einen "Freedom Day" wäre es jedenfalls zu früh, betonte der Mediziner. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will die sogenannte epidemische Lage nationaler Tragweite – Grundlage für Verordnungen und zentrale Corona-Maßnahmen – Ende November auslaufen lassen. Es soll aber bei Maßnahmen wie Abstands- und Hygieneregeln bleiben und handelt sich nicht um einen "Freedom Day". Der Begriff stammt aus England, wo am 19. Juli die Corona-Maßnahmen weitgehend aufgehoben worden waren. Einige Experten warnen allerdings, dass die Bevölkerung das Auslaufen der bundesweiten Corona-Notlage als "Freedom Day" verstehen könnte.
Lüdde sagte, es sei zu früh, Covid-19 "freien Lauf" zu lassen. Durch die Delta-Variante sei das Risiko für Ungeimpfte noch gestiegen. Die wachsende Zahl von Impfdurchbrüchen sei nicht überraschend. Schwere Verläufe gebe es ganz überwiegend bei schwer Vorerkrankten, hochaltrigen oder immungeschwächten Menschen. Impfungen verhinderten mit hoher Wahrscheinlichkeit schwere Verläufe.
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist am siebten Tag in Folge gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Mittwochmorgen mit 80,4 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 75,1 gelegen, vor einer Woche bei 65,4 (Vormonat: 71,0). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 17.015 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.52 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 11.903 Ansteckungen gelegen.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 92 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es ebenfalls 92 Todesfälle gewesen.
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund unterstützt den Vorstoß von Gesundheitsminister Jens Spahn für eine Beendigung der Corona-Notlage in Deutschland. "Den Ausnahmezustand nach bald zwei Jahren Pandemie weiter fortzuschreiben, halte ich für falsch", sagte Verbandshauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der "Rheinischen Post" (Mittwoch). "Wie lange wollen wir das noch fortsetzen bei einer Impfquote von rund 80 Prozent?", fragte Landsberg. Das bedeute ja nicht, dass Corona komplett vorbei sei. Aber es wäre "ein wichtiges Signal an die Menschen, die Gesellschaft und die Wirtschaft". Sollte sich die Lage über den Winter wieder verschlimmern, könne der Bundestag sich erneut Gedanken machen.
Die epidemische Lage ist Grundlage für Verordnungen und zentrale Corona-Maßnahmen in Deutschland. Sie wurde erstmalig vom Bundestag im März 2020 festgestellt und später immer wieder vom Parlament verlängert. Spahn hatte sich am Montag bei Beratungen mit den Gesundheitsministern der Länder dafür ausgesprochen, dass es nicht zu einer erneuten Verlängerung kommt. Damit würde die bundesweite Corona-Notlage am 25. November auslaufen.
Mehrere Bundesländer fordern ein bundesweit einheitliches Vorgehen. "Dass es nach Beendigung der epidemischen Lage nationaler Tragweite in Deutschland einen Flickenteppich im Umgang mit der Pandemie gibt, das will niemand", sagte der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Mittwoch). Alle Maßnahmen ab dem 25. November aufzuheben, werde aber nicht realistisch sein, das wisse auch Spahn. Er wünsche sich vom Bund eine "geordnete, einheitliche Übergangsregelung".
Der starke Anstieg von Corona-Infektionen und Patientenzahlen in Krankenhäusern in den Niederlanden hält an. In den vergangenen sieben Tagen nahm die Zahl der Neuinfektionen um 44 Prozent im Vergleich zur Vorwoche zu, wie das zuständige Reichsinstitut für Gesundheit und Umwelt (RIVM) am Dienstag mitteilte. Gut 25.700 Fälle wurden gemeldet. Die Inzidenz beträgt nach Angaben des RIVM 151.
Die Behörde sieht einen direkten Zusammenhang mit der Lockerung der Maßnahmen vor etwa drei Wochen. So war die Abstandsregel von 1,5 Meter aufgehoben worden. Masken müssen nur im öffentlichen Nahverkehr getragen werden. Nur vor dem Besuch von Gaststätten wird ein Nachweis verlangt, dass man getestet, geimpft oder genesen ist.
Auch die Zahl der Todesfälle stieg. In den vergangen sieben Tagen wurden 48 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 gemeldet, fast doppelt so viel wie in der Vorwoche. Die Zahl der Covid-Patienten in Krankenhäusern und auf Intensivstationen stieg so stark an, dass Krankenhäuser erneut Operationen absagen müssen. Etwa 80 Prozent der Covid-Patienten sind nicht geimpft.
Die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Immunologie hat auf Erwägungen zum Auslaufen der sogenannten "epidemischen Lage nationaler Tragweite" in der Corona-Pandemie mit Erstaunen und Kritik reagiert. "Die Infektionszahlen in Deutschland sind zu hoch und dürften weiter steigen, die Impfquote ist zu niedrig. Es ist Konsens über mehrere Fachrichtungen hinweg, dass wir noch Disziplin und Motivation zum Impfen und zum Einhalten von Maßnahmen brauchen", sagte die Immunologin Christine Falk am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.
Sie berief sich dabei auch auf ein Treffen zahlreicher Experten mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vorige Woche. Dessen Ankündigung, die "epidemische Lage nationaler Tragweite" auslaufen lassen zu wollen, erstaune sie daher, dies könne in der Bevölkerung als Entwarnung missverstanden werden. "Das wäre ein kontraproduktives Signal an alle, die noch mit der Impfung zögern", sagte Falk.
Hamburg weitet die 2G-Regelung auf Friseure, andere körpernahe Dienstleistungen und Teile des Einzelhandels aus. Corona-Geimpfte und Genesene können teilnehmende Einrichtungen dann von Samstag an ohne Maske nutzen, Ungeimpfte haben dann keinen Zutritt, wie Vize-Senatssprecherin Julia Offen am Dienstag sagte.
So könnten die Betreiber selbst entscheiden, ob sie künftig nach 2G ohne Maske oder weiter auch ungeimpfte Kunden, dann aber mit Maske, bedienen wollen. Ausgenommen von der Wahlmöglichkeit sind Läden für den täglichen Bedarf wie der Lebensmitteleinzelhandel, Drogerien und Apotheken. Dort sollen auch künftig Ungeimpfte einkaufen können.
Litauen hat mit Auffrischimpfungen gegen das Coronavirus begonnen. Seit Dienstag können sich Erwachsene in dem baltischen EU-Land mit einem sogenannten Booster Shot gegen das Virus schützen lassen. Voraussetzung ist, dass die letzte Impfung mehr als 180 Tage zurückliegt. Für die Auffrischung werden einer Mitteilung des Gesundheitsministeriums in Vilnius zufolge ausschließlich die Impfstoffe von Pfizer-Biontech und Johnson & Johnson verwendet.
Die bayerische Staatsregierung sieht den Plan von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CSU) für ein Auslaufen der sogenannten "epidemischen Lage nationaler Tragweite" aktuell sehr skeptisch. "Wir sind, was dieses Apodiktische von Herrn Spahn betrifft, zurückhaltend, weil wir nach wie vor den Kurs der Vorsicht und Umsicht verfolgen", sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in München. Die Frage stelle sich aber auch erst Ende November - bis dahin müsse man die Corona-Lage sehr genau beobachten. Bayern sei deshalb aktuell auch noch nicht festgelegt - "aber wir sind da insgesamt sehr vorsichtig".
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat den Vorstoß von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zum Ende der epidemischen Lage von nationaler Tragweite scharf kritisiert. Das Ende der Notlage müsse auf Fakten beruhen, sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag in Berlin. "Schließlich haben Bund und Länder anderthalb Jahre erklärt, dass es eine bundesweite Rechtsgrundlage für Corona-Schutzmaßnahmen braucht."
Zudem würden aktuell dreimal mehr über 80-jährige Corona-Infizierte im Krankenhaus behandelt als vor einem Jahr, betonte Brysch. Seien es vor gut einem Jahr noch 176 Patienten gewesen, seien es nun 475 - obwohl 84,9 Prozent dieser Altersgruppe doppelt geimpft seien. Ähnliche Entwicklungen zeigten sich auch bei anderen Altersgruppen.
Sogar der Anteil der infizierten Toten habe sich im gleichen Zeitraum fast verfünffacht, sagte Brysch. "Deshalb ist es gefährlich, allein aus fragwürdigem politischen Kalkül die epidemische Lage zu beenden. Schließlich ist die Pandemie nicht vorbei."
Der FDP-Gesundheitsexperte und Infektiologe Andrew Ullmann hat sich der Auffassung von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) angeschlossen, die Corona-Notlage in Deutschland nicht noch einmal zu verlängern. Dafür habe sich die FDP wiederholt ausgesprochen, sagte Ullmann am Dienstag im Deutschlandfunk. "Verordnungen durch die Exekutive alleine sollten nicht mehr fortgesetzt werden." Bei Twitter schrieb er: "Die epidemische Lage von nationaler Tragweite kann enden, hätte längst beendet sein können. Wichtig sind jetzt Boosterimpfungen bei vulnerablen Personen."
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft hat angesichts der Corona-Impfquote in Deutschland keine Bedenken dagegen, die sogenannte epidemische Lage nationaler Tragweite auslaufen zu lassen. "Ich kann den Schritt nachvollziehen und halte das auch für unproblematisch", sagte Hauptgeschäftsführer Gerald Gaß dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Dienstag).
Die "epidemische Lage" ist Grundlage für zentrale Corona-Maßnahmen in Deutschland. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte sich am Montag bei Beratungen mit seinen Länderkollegen dafür ausgesprochen, die Regelung am 25. November auslaufen zu lassen. Dabei verwies er nach Informationen der "Bild" unter anderem darauf, dass das Robert Koch-Institut (RKI) das Risiko für geimpfte Personen als moderat einstufe.
Gaß stellte sich hinter diesen Plan. Angesichts der hohen Impfquote in Deutschland dürfte es nicht mehr erforderlich sein, dass der Bund über die Länderkompetenzen hinweg Maßnahmen zur Pandemie-Kontrolle beschließe, sagte er. "Ich rechne auch für den Herbst und Winter nicht mehr mit vergleichbar hohen Covid-Patientenzahlen in den Krankenhäusern wie in der zurückliegenden Zeit.
Elternvertreter und Patientenschützer fordern angesichts steigender Infektionszahlen strengere Corona-Maßnahmen in den Herbst- und Wintermonaten. Ines Weber, Vorstandsmitglied des Bundeselternrats, verlangte eine Impfpflicht für Lehrkräfte. Diese müsste von der Bundesregierung "bundeseinheitlich gesetzlich festgeschrieben werden", sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag). Die Quarantäne ganzer Klassenverbände oder gar Schulschließungen müssten unbedingt verhindert werden.
Der Verband Bildung und Erziehung hatte Forderungen nach einer Impfpflicht für Lehrer schon vor Monaten zurückgewiesen. Gewerkschaftschef Udo Beckmann verwies im Juli darauf, dass die Berufsgruppe mit überwältigender Mehrheit geimpft sei, die Impfquote liege teils bei 90 Prozent. Auch die Bundesregierung lehnt Impfpflichten ab.
Das Corona-Vorzeigeland Neuseeland hat am Dienstag 94 Neuinfektionen gemeldet - so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Der bisherige Rekord lag bei 89 neuen Fällen innerhalb eines Tages und wurde im April 2020 verzeichnet. "Es ist wichtig, dass wir uns daran erinnern, dass wir nicht machtlos sind. Wir haben die Fähigkeit, die Fallzahlen so niedrig wie möglich zu halten", sagte Ministerpräsidentin Jacinda Ardern. Sie forderte die Menschen auf, möglichst zu Hause zu bleiben, damit Anderen das Leben zu retten und sich impfen zu lassen.
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist am sechsten Tag in Folge gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Dienstagmorgen mit 75,1 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 74,4 gelegen, vor einer Woche bei 65,8 (Vormonat: 70,5). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 6771 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 4.18 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 4971 Ansteckungen gelegen.
Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 88 Todesfälle verzeichnet - genau so viele wie vor einer Woche. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4 384 616 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich laut "Bild" für das Ende der Corona-Notlage in Deutschland ausgesprochen. Wie "Bild" berichtet, sagte Spahn vor der Gesundheitsministerkonferenz der Länder: "Das Robert-Koch-Institut stuft das Risiko für geimpfte Personen als moderat ein", somit könne angesichts der aktuellen Impfquote "die epidemische Lage von nationaler Tragweite am 25. November 2021" auslaufen.
Der Bundestag müsste die Lage aktiv verlängern. Nach der Spahn-Ankündigung gilt dies aber als unwahrscheinlich. Spahn sagte laut "Bild": "Damit wird ein seit dem 28. März 2020 und damit mithin seit fast 19 Monaten bestehender Ausnahmezustand beendet."
Spahn wies laut "Bild" aber darauf hin, dass 3G und AHA-Hygiene-Regeln im Innenraum „unbedingt weiter nötig“ seien. Spahn: „Wir kommen vom Ausnahmezustand also in einen Zustand besonderer Vorsicht. Der Normalzustand wird aus heutiger Sicht erst im Frühjahr nächsten Jahres möglich sein.“
Der frühere US-Außenminister Colin Powell ist tot. Der pensionierte Vier-Sterne-General starb im Alter von 84 Jahren an Komplikationen in Folge einer Corona-Infektion, wie seine Familie am Montag im Onlinenetzwerk Facebook mitteilte. Er war demnach gegen das Virus geimpft worden. "Wir haben einen bemerkenswerten und liebenden Ehemann, Vater, Großvater und einen großartigen Amerikaner verloren", erklärte die Familie. Der liberal gesinnte Republikaner war von 2001 bis 2005 unter Präsident George W. Bush als erster Afroamerikaner der Geschichte Außenminister der USA. Bekannt ist Powell unter anderem für einen umstrittenen Auftritt vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen 2003, wo er zur Begründung für einen Einmarsch der USA im Irak vermeintliche Belege für Massenvernichtungswaffen präsentierte, die Bagdad gar nicht besaß. Den Auftritt bezeichnet Powell später selbst als "Schandfleck" in seinem Lebenslauf.
Australien könnte nach Auffassung von Handels- und Tourismusminister Dan Tehan nun doch bereits vor Weihnachten seine internationalen Grenzen öffnen und wieder Urlauber empfangen. "Natürlich ist es unsere Priorität, Australier nach Hause zu bringen", sagte Tehan am Montag dem Sender Sky News Australia. "Aber meiner Meinung nach können wir vor Weihnachten damit beginnen, auch alle anderen - darunter internationale Touristen - hereinzulassen."
Voraussetzung sei aber, dass mindestens 80 Prozent der Bevölkerung im Alter von über 16 Jahren vollständig gegen das Coronavirus geimpft seien. Bis zum Wochenende hatten in Australien etwa 68 Prozent der erwachsenen Bevölkerung doppelten Impfschutz. Fast 85 Prozent hatten eine erste Impfdosis erhalten.
Die 7-Tage-Inzidenz in Deutschland ist am sechsten Tag in Folge gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Montagmorgen mit 74,4 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 72,7 gelegen, vor einer Woche bei 66,5 (Vormonat: 72,0). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 4056 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.07 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 3111 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit kamen zehn neue Todesfälle in den letzten 24 Stunden hinzu.
Die Corona-Pandemie ist vielen Menschen in Deutschland offensichtlich auf das Gemüt geschlagen. Nach einer am Montag veröffentlichten repräsentativen Umfrage sank die Zahl der Optimisten in Deutschland bis zum Sommer stark, während das Stressempfinden ebenso deutlich zunahm.
Die Ergebnisse liegen allerdings schon etwas zurück: Das Umfrageinstitut Bilendi befragte im Juli im Auftrag der Versicherung Swiss Life gut 1000 Erwachsene im Alter von 18 bis 79 Jahren. Demnach sagten 24 Prozent der Befragten, dass sie vorbehaltlos optimistisch in die Zukunft blickten. In der Anfangsphase der Pandemie im Frühjahr 2020 war deren Zahl mit 44 Prozent sogar außerordentlich hoch gewesen, im Vorkrisenjahr 2019 waren es 37 Prozent.
Die Umfragemacher erklären sich das Auf und Ab mit der Vermutung, dass der Beginn der Pandemie neue Erfahrungen bedeutete und viele Menschen sich anfangs im Heimbüro möglicherweise sogar selbstbestimmter fühlten als am gewohnten Arbeitsplatz.
Das Stressempfinden jedoch stieg im Laufe der Pandemie: 26 Prozent sagten, dass sie sich oft unter Druck fühlten. Das waren erheblich mehr als in beiden Vorjahren: 2019 hatten 15 Prozent geantwortet, dass sie sich gestresst fühlten, im Frühjahr 2020 13 Prozent.
Laut Umfrage ist auch die finanzielle Zuversicht gesunken: 43 Prozent der Befragten bewerteten ihre finanziellen Aussichten für das Alter positiv, 2020 waren es noch 63 Prozent gewesen
Der in diesem Herbst bislang allenfalls milde Anstieg der Corona-Infektionen wird sich in den nächsten Monaten voraussichtlich erheblich beschleunigen. Das prognostiziert Oliver Keppler, Leiter der Virologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. "Im vor uns liegenden Herbst und Winter müssen wir von einer deutlichen Verschärfung des Infektionsgeschehens ausgehen. Unser Leben verlagert sich nach innen", sagte der Wissenschaftler der Deutschen Presse-Agentur. Zu einer neuerlichen Verschärfung der Corona-Maßnahmen rät er jedoch nicht.
Entgegen mancher Befürchtungen steht Deutschland nach Einschätzung des Virologen keine große gleichzeitige Grippewelle bevor. "Ich erwarte keine schwere Grippesaison", sagte Keppler. "Die Grippe wandert alternierend von der Süd- zur Nordhalbkugel und wieder zurück" – immer im jeweiligen Winterhalbjahr. Doch weltweit seien Influenzaviren in der Bevölkerung durch die Corona-Hygienemaßnahmen weit zurückgedrängt worden. "Auf der Südhalbkugel waren zwei Winter hintereinander kaum Infektionen zu verzeichnen. Einen effizienten Eintrag des Virus bei uns im bevorstehenden Winter halte ich daher für unwahrscheinlich", sagte Keppler. "Covid-19 muss auch in diesem Winter unser Hauptaugenmerk gelten."
Dennoch sollte die voraussichtlich vergleichsweise entspannte Lage bei der Grippe nach Kepplers Überzeugung für gefährdete Menschen kein Grund zur Sorglosigkeit sein: "Alle Personen, denen die Ständige Impfkommission auch in früheren Jahren die Grippeimpfung empfohlen hat, sollten sich wie zuvor impfen lassen." Dazu zählen unter anderem Menschen ab 60 Jahren, Schwangere, Vorerkrankte und medizinisches Personal.
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist auf 72,7 gestiegen. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Sonntag unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen eines Tages 8682 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert. Am Vortag hatte die Sieben-Tage-Inzidenz bei 70,8 gelegen, vor einer Woche hatte sie 66,1 betragen. Im Zusammenhang mit dem Coronavirus wurden am Samstag 17 Todesfälle registriert.
Nach wochenlanger Stagnation scheint das Infektionsgeschehen in Deutschland wieder etwas Fahrt aufzunehmen. Die 7-Tage-Inzidenz lag erstmals seit 20. September wieder über der Marke von 70. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Samstagmorgen mit 70,8 an. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 10.949 Corona-Neuinfektionen. Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 75 Todesfälle verzeichnet.
Das Mainzer Pharma-Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer haben jetzt auch in Europa eine Zulassung ihres Corona-Impfstoffs für Kinder von fünf bis elf Jahren beantragt. Beide teilten am Freitag in Mainz und New York mit, dass sie der EU-Arzneimittelbehörde EMA die entsprechenden Daten zu den klinischen Untersuchungen übermittelt hätten.
Dieselben Daten wurden bereits der US-Arzneimittelbehörde FDA übergeben. Dort hatten Biontech und Pfizer am 7. Oktober die Notfallzulassung des Corona-Impfstoffs für Kinder von fünf bis elf Jahren beantragt.
Die USA lassen gegen das Coronavirus geimpfte Reisende ab dem 8. November wieder ins Land. "Die neue Reiseregelung der USA, die für ausländische Reisende eine Impfung verlangt, wird am 8. November beginnen", erklärte ein Sprecher des Weißen Hauses am Freitag im Kurzmitteilungsdienst Twitter. Die USA hatten im März vergangenen Jahres wegen der Corona-Pandemie Einreiseverbote unter anderem für Europäer verhängt.
Indien lässt nach neunzehn Monaten vollständig geimpfte Touristen wieder einreisen. Außerdem müssten die Reisenden innerhalb von 72 Stunden vor Flugantritt negativ auf das Coronavirus getestet worden sein, berichteten indische Medien am Freitag. Die Regierung hatte zuvor mitgeteilt, dass Touristenvisa ab sofort wieder ausgestellt werden, aber zunächst nur für Reisende auf Charterflügen. Vom 15. November an soll diese Regelung auch auf Touristen ausgedehnt werden, die mit anderen Flügen anreisen.
Am Tag der Einführung des Corona-Zertifikats an allen Arbeitsplätzen ist es in Italien wie erwartet zu Protesten gekommen. Das befürchtete Chaos blieb am Freitag bis zum Mittag allerdings aus. An den wichtigsten Häfen in Triest und Genua streikten nach Medienangaben Hunderte von Arbeitern und versuchten, die Zugänge zu blockieren. Der Verladebetrieb wurde zunächst aber nicht entscheidend beeinträchtigt.
In etlichen Städten kam es zu Protesten. Immer wieder versuchten Demonstranten, Straßen oder Plätze zu blockieren und den Verkehr aufzuhalten. Zunächst konnte die Polizei solche Ansammlungen aber auflösen. Am Nachmittag waren weitere Kundgebungen geplant, unter anderem in der Hauptstadt Rom. Dort hatte es am vorigen Samstag bei einer Demo von Impfgegnern heftige Randale mit Verletzten gegeben.
Europol und andere europäische Behörden haben eine gemeinsamen Operation gestartet, um Gelder aus dem Corona-Aufbaupaket der EU vor Betrug zu schützen. Zusammen mit 19 Mitgliedstaaten sollen sie sicherstellen, dass die Gelder wie vereinbart ausgegeben werden, wie das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF) am Freitag mitteilte. Die Operation mit dem Codenamen "Sentinel" solle Ermittlungen gegen Betrug und gegen die kriminelle Infiltrierung des Programms koordinieren und unterstützen.
Konkret geht es um die Hilfen aus der sogenannten Aufbau- und Resilienzfazilität (RRF). Um Geld aus dem Topf zu bekommen, mussten Mitgliedstaaten detaillierte Reform- und Ausgabenpläne vorlegen, die von der EU-Kommission und den Mitgliedstaaten gebilligt wurden. Eine Sprecherin der Kommission sagte am Freitag, dass bislang 19 Pläne angenommen und erste Gelder bereits an 17 Länder ausgezahlt worden seien. Deutschland kann nach derzeitigem Stand 25,6 Milliarden Euro an Zuschüssen aus dem Programm erwarten und hat erste Zahlungen im August erhalten.
In Dänemark bekommen nun alle Einwohner das Angebot für eine dritte Impfdosis gegen das Coronavirus. Das teilte Gesundheitsminister Magnus Heunicke am Freitag mit. Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sowie Bewohnern von Pflegeheimen wird bereits seit September eine dritte Impfung verabreicht. In den nächsten Wochen werde man das Angebot zunächst auf alle Menschen über 65 Jahren und auf Mitarbeiter im Gesundheits- und Altenpflegebereich ausweiten, so der Minister.
In den kommenden Monaten sollen etwa eineinhalb Millionen Bürger eine Auffrischimpfung bekommen. Ziel sei es, dass alle Bürger sechs Monate und 14 Tage nach ihrer zweiten Impfung eine dritte bekommen. Die Regierung begründet ihre Entscheidung mit Erkenntnissen der europäischen Gesundheitsbehörden.
Die nordafrikanischen Länder Tunesien, Marokko und Algerien gelten für Urlauber aus Deutschland ab diesem Sonntag nicht mehr als Corona-Hochrisikogebiete. Ebenfalls von der Risikoliste gestrichen werden dann auch Sri Lanka und Fidschi, wie das Robert Koch-Institut (RKI) nach entsprechenden Einstufungen der Bundesregierung am Freitag bekanntgab. Damit entfallen für Reisende aus diesen Ländern Quarantäne-Vorgaben bei Einreise nach Deutschland.
Neu als Hochrisikogebiete gelten ab Sonntag das afrikanische Gabun sowie der vor der Küste liegende Inselstaat Sao Tomé und Príncipe. Als Hochrisikogebiete werden Länder und Regionen mit einem besonders hohen Infektionsrisiko eingestuft. Dafür sind aber nicht nur die Corona-Infektionszahlen ausschlaggebend. Andere Kriterien sind das Tempo der Ausbreitung des Virus, die Belastung des Gesundheitssystems oder auch fehlende Daten über die Corona-Lage.
Generell müssen alle Menschen ab zwölf Jahren bei der Einreise nach Deutschland nachweisen können, dass bei ihnen das Übertragungsrisiko verringert ist - mit dem Nachweis einer Impfung, einem Nachweis als Genesener oder einem negativen Testergebnis.
Etwa 43 000 Menschen in England könnten wegen eines Laborfehlers versehentlich zu Unrecht negative Corona-Testergebnisse erhalten haben. Die Gesundheitsbehörde Health Security Agency teilte am Freitag mit, dass die Untersuchungen in einem Labor in der Stadt Wolverhampton ausgesetzt worden seien. Insgesamt seien dort rund 400 000 Tests ausgewertet worden.
"Die überwiegende Mehrheit davon werden negative Ergebnisse gewesen sein, aber schätzungsweise 43 000 Menschen könnten zwischen dem 8. September und 12. Oktober ein falsches negatives PCR-Testergebnis erhalten haben, hauptsächlich im Südwesten Englands", betonte die Behörde. Sie leitete eine Untersuchung ein. Es gebe keine technischen Probleme mit den Tests selbst, die weiterhin wie gehabt genutzt werden könnten. Die Behörden versuchen nun, die Menschen zu ermitteln, die noch immer infektiös sein könnten, und riefen zudem deren enge Kontaktpersonen auf, sich ebenfalls zu testen.
"Wir haben zuletzt eine steigende Zahl positiver Schnelltestergebnisse gesehen, denen negative PCR-Testergebnisse folgten", sagte Will Welfare von der Health Security Agency. Das habe die Behörde alarmiert.
Rechtzeitig zu den britischen Herbstferien lockert die Regierung in London erneut die Corona-Regeln für die Einreise nach England. Vom 24. Oktober an müssen vollständig Geimpfte nach der Ankunft nur noch einen Antigentest machen und keinen PCR-Test mehr. Damit halbieren sich auch die Kosten, die Reisende selbst tragen müssen.
PCR-Tests kosten mindestens 50 Pfund, das sind rund 59 Euro. Diese Kosten waren vor allem von Familien scharf kritisiert worden. Der Test muss vorab gebucht und spätestens am zweiten Tag nach Ankunft gemacht werden. Die meisten englischen Schulkinder haben am 22. Oktober ihren letzten Schultag vor den Ferien. Gesundheit ist im Vereinigten Königreich Sache der Landesteile. Für England, das keine eigene Regierung hat, ist die Zentralregierung in London zuständig.
Verkehrsminister Grant Shapps sagte dem Sender Sky News am Freitag, die Änderungen beruhten auf Vertrauen. "Natürlich bedingt das System, dass die Leute ehrlich sind, wie mit so vielen Gesetzen in diesem Land." Beim Sender Times Radio sprach Shapps von einem "robusten System". Es sei wichtig, die Tourismusbranche mit dem Schritt weiter anzukurbeln, sagte der Minister. Er verwies auf eine Studie, laut der Schnelltests deutlich korrektere Ergebnisse erbringen als gedacht.
Die Corona-Impfquote in Deutschland steigt langsam, aber stetig. In Deutschland sind nun 65,6 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Freitag hervorgeht. Die Quote unter den Erwachsenen liegt bei 76,2 Prozent. Mindestens einmal gegen das Virus geimpft sind demnach 68,8 Prozent aller Bürger und Bürgerinnen sowie 79,5 Prozent der Erwachsenen. Mehr als 54,5 Millionen Menschen sind nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums vollständig geimpft.
Unter den Kindern und Jugendlichen von 12 bis 17 Jahren haben inzwischen 44 Prozent mindestens eine erste Spritze bekommen, 38,2 Prozent sind vollständig geimpft.
Das RKI geht allerdings davon aus, dass unter Erwachsenen vermutlich mehr Menschen geimpft sind, als die Daten nahelegen. So hieß es in einem Bericht Anfang Oktober, dass die Quote bei einmal und vollständig Geimpften ab 18 Jahren bis zu fünf Prozentpunkte höher sein dürfte.
Der Chef des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, hat die Kritik von Grünen und FDP wegen einer zu großen Nähe zur Regierung zurückgewiesen. Die Forderung der Liberalen, das RKI künftig unabhängig vom Bundesgesundheitsministerium aufzustellen, sei zu kurz gedacht, sagte Wieler den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitagsausgaben).
"Wäre das RKI völlig losgelöst wie ein Max-Planck-Institut, dann hätten wir überhaupt nicht den Hebel, die gesundheitspolitischen Vorhaben fachlich so intensiv zu beraten." Das Institut sei wissenschaftlich unabhängig, der Auftrag der Bundesbehörde sei aber, das Gesundheitsministerium zu beraten. Eine enge Zusammenarbeit sei daher wichtig.
Auch den Vorwurf der Grünen, das RKI trage eine Mitverantwortung für die langen Schulschließungen, wies Wieler zurück. Das Institut habe öffentlich betont, dass Kinder keine Treiber der Pandemie seien. "Vielmehr zielen unsere Empfehlungen darauf ab, Schulen zu einem sicheren Ort zu machen und Schulschließungen zu vermeiden", sagte er. Es komme immer darauf an, was vor Ort aus diesen Empfehlungen gemacht werde.
Er persönlich habe in den vergangenen Monaten immer wieder Morddrohungen erhalten, sagte Wieler weiter. Diese nähmen zu, wenn öffentlich behauptet werde, er sei für Schulschließungen verantwortlich oder er wolle einen Lockdown. Die Drohungen hinderten ihn jedoch nicht an der Arbeit. Solange er Beamter sei, werde er dem Staat verantwortungsvoll dienen, sagte Wieler.
Das Robert Koch-Institut (RKI) registriert in einzelnen Regionen Deutschlands besonders viele Corona-Ansteckungen bei Kindern und Jugendlichen. In acht Landkreisen liege die Sieben-Tage-Inzidenz derzeit bei den 10- bis 19-Jährigen bei mehr als 500, twitterte das RKI am Donnerstagabend zu einer Auswertung im neuen Corona-Wochenbericht. Nähere Angaben zu den Landkreisen und deren jeweiligen Zahlen wurden nicht gemacht, auf einer Karte waren Kreise aber entsprechend eingefärbt. Auch zu möglichen Hintergründen für die regional hohen Zahlen machte das RKI keine Angaben.
Bundesweit sei die Sieben-Tage-Inzidenz vergangene Woche in den Altersgruppen unter 20 Jahren allerdings im Vergleich zur Woche zuvor leicht gesunken, hieß es zusammenfassend. Die Werte bei Menschen über 20 hingegen stiegen leicht an.
Das RKI sprach zudem bundesweit von 636 übermittelten Schulausbrüchen für die vergangenen vier Wochen – wegen möglicher Nachmeldungen seien insbesondere die vergangenen zwei Wochen aber noch nicht zu bewerten.
Bereits seit einiger Zeit werden zahlreiche Corona-Infektionen insbesondere bei Kindern ab dem Schulalter und bei Jugendlichen festgestellt. An Kitas und Schulen wird regelmäßig auf das Virus getestet. Die Covid-19-Impfstoffe sind bislang ab 12 Jahren zugelassen. Die Impfquote bei 12- bis 17-Jährigen ist noch wesentlich niedriger als bei Erwachsenen. Kinder und Jugendliche erkranken zwar deutlich seltener schwer an Covid-19 als ältere Menschen, es gibt aber noch offene Fragen rund um Langzeitfolgen.
Bei der Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland gibt es weiterhin wenig Dynamik. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Freitagmorgen mit 68,7 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 67,0 gelegen, vor einer Woche bei 63,8 (Vormonat: 77,9). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 11.518 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert bei 10.429 Ansteckungen gelegen.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 65 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 86 Todesfälle gewesen.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen – den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter – gab das RKI am Donnerstag mit 1,93 (Mittwoch 1,90) an. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.
Der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, sieht sich massiven Bedrohungen ausgesetzt. "Ich wünschte, die Lage wäre angenehmer, aber ich bekomme immer noch Drohungen", sagte Wieler den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Wenn etwa öffentlich behauptet werde, er sei dafür verantwortlich, dass Schulen geschlossen würden, oder wenn irgendwo die Behauptung stehe, er wolle Lockdown statt Freiheit, "dann nehmen die Drohungen, auch die Morddrohungen, massiv zu". Das hindere ihn aber nicht an seiner Arbeit. "Das Risiko hält mich aber nicht ab von meiner Pflicht. Solange ich Beamter dieses Staates bin, werde ich ihm verantwortungsvoll dienen", sagte Wieler.
Der RKI-Chef verteidigte sein Institut erneut gegen Kritik wegen unvollständiger Impfdaten. Ein RKI-Bericht, wonach unter Erwachsenen vermutlich mehr Menschen geimpft seien, als offizielle Daten nahelegen, hatte vergangene Woche für Wirbel gesorgt. Er teile den Ärger über die Meldeprobleme, doch sei dafür nicht das RKI verantwortlich.
"Aber die Meldung der impfenden Stellen ist in der Coronavirus-Impfverordnung gesetzlich vorgeschrieben, sie muss vollständig und zeitnah erfolgen, um den Impffortschritt in Deutschland so genau und aktuell wie möglich abbilden zu können. Es ist unfair, die Schuld auf das RKI abzuwälzen", sagte Wieler.
Die offiziell gemeldeten Daten seien die Mindestimpfquote, sagte der RKI-Chef. Mit dem Einstieg der niedergelassenen Ärzte beim Impfen könne man die Impfquote nicht mehr so genau erfassen wie in den Impfzentren. "Wir können nur sagen, dass bis Ende September bis zu 84 Prozent der Erwachsenen mindestens einmal geimpft wurden und bis zu 80 Prozent vollständig." Wie hoch die tatsächliche Quote jetzt sei, könne man nicht sagen.
Eine umfassende Nachweispflicht für alle Berufstätigen soll in Italien zum endgültigen Erfolg über Corona führen – die Regelung provoziert aber zugleich teils heftige Proteste. Von diesem Freitag an müssen alle Beschäftigten in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Bereich belegen, dass sie geimpft, genesen oder negativ getestet sind. Nur dann dürfen sie mit einem sogenannten "Grünen Pass" ihre Arbeitsstätte – etwa in Büros, Fabriken, Geschäften, öffentlichen Einrichtungen oder im Dienstleistungsgewerbe – betreten.
Rund 23 Millionen Beschäftigte sind von dem Gesetzesdekret betroffen. Ansteckungen bei der Arbeit und Kollektiv-Quarantäne sollen so vermieden werden. "Für die Unternehmen und die Angestellten erhöht der Green Pass die Sicherheit am Arbeitsplatz und garantiert die Produktion", sagt Maurizio Stirpe, der Vizepräsident der Arbeitgeberorganisation Confindustria, der Deutschen Presse-Agentur.
In einigen Sparten galt bereits eine Nachweispflicht des Covid-Pass, etwa in Schulen oder im Sanitätswesen. Nun nimmt Ministerpräsident Mario Draghi die ganze Arbeitswelt in die Pflicht. Wer keinen Pass hat, muss daheim bleiben und bekommt in Abwesenheit kein Gehalt mehr.
Am vergangenen Samstag demonstrierten Tausende Menschen in Rom gegen den "Grünen Pass", dabei kam es auch zu Ausschreitungen, Zusammenstößen mit der Polizei und Verletzten.
An diesem Freitag ist erneut eine Demonstration in der Hauptstadt geplant. Arbeiter im norditalienischen Triest kündigten an, den wichtigen Adria-Hafen zu blockieren. "Die Regierung darf sich nicht erpressen lassen", fordert Unternehmer Stirpe.
In Frankreich sind Corona-Tests für nicht geimpfte Erwachsene von diesem Freitag an nicht mehr kostenlos, es sei denn, medizinische Gründe sprechen gegen eine Impfung. Das Ziel sei, die Menschen zur Impfung anzuspornen, da diese den besten Schutz biete und einen dauerhaften Ausweg aus der Corona-Krise weise, erklärte die Regierung in Paris. Die Tests würden als Impfersatz missbraucht, dies müsse die Öffentlichkeit nicht länger finanzieren.
Ein Schnelltest kostet künftig zwischen 22 und 30 Euro, ein PCR-Test 44 Euro. In Deutschland greift eine ähnliche Regelung mit einem Ende kostenloser Tests für alle bereits seit Montag dieser Woche.
Seit März 2020 seien in Frankreich 150 Millionen Corona-Tests gemacht worden, im Monat August alleine sechs Millionen Tests pro Woche, hieß es. Dies hängt mit der Einführung des zunächst umstrittenen "Pass Sanitaire" zusammen. Dieser dient zum Nachweis von Impfung, Genesung oder negativem Test und ist Voraussetzung zum Besuch von Freizeit- und Sportstätten, Kinos, Restaurants und Cafés. Er wird außerdem bei Reisen per Fernzug oder Flugzeug verlangt.
Weiterhin von der Krankenkasse bezahlt werden in Frankreich auch künftig Tests, die im Rahmen der Kontaktnachverfolgung oder von Massentests etwa an Schulen vorgenommen werden oder wenn Menschen Krankheitssymptome aufweisen.
Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hat das Prüfverfahren für ein neues Corona-Medikament gestartet. Der schwedisch-britische Hersteller Astrazeneca habe das Kombinationspräparat Evusheld entwickelt, dass eine Erkrankung mit Covid-19 bei Erwachsenen verhindern soll, wie die EMA am Donnerstag in Amsterdam mitteilte. Erste Testergebnisse wiesen darauf hin, dass das Mittel wirksam sei als Schutz vor der Krankheit.
Die Experten bewerten nun fortlaufend Daten aus Tests und wägen Vorzüge und Nachteile des Präparates gegeneinander ab. Wann ein endgültiges Ergebnis vorliegen wird, ist nicht bekannt. Der Hersteller hat nach Angaben der Behörde noch keinen Antrag auf Zulassung zum europäischen Markt gestellt. Das Mittel besteht aus den Wirkstoffen Tixagevimab und Cilgavimab.
Bisher ist in der EU nur das Arzneimittel Remdesivir als spezielles Corona-Medikament zugelassen. Zurzeit laufen Zulassungsverfahren für fünf Präparate. Insgesamt drei Mittel werden derzeit noch von den Experten geprüft.
Die Videoplattform Youtube hat zwei weitere Videos der umstrittenen Aktion #allesaufdentisch gelöscht. Das bestätigte ein Youtube-Sprecher am Mittwochabend der Deutschen Presse-Agentur. Als Grund wurde ein Verstoß gegen eine Richtlinie des Unternehmens, in der es um Missinformation zur Corona-Pandemie geht, angeführt. Damit sind derzeit insgesamt vier Videos der Aktion gelöscht.
Youtube hatte vor kurzem bereits drei Clips gelöscht, eines davon aber nach einer erneuten Prüfung wieder hochgeladen.
Die Internetvideoaktion #allesaufdentisch, an der sich unter anderen auch die Schauspieler Volker Bruch und Wotan Wilke Möhring beteiligt haben, wurde Ende September gestartet. In vielen Videos, die im Netz hochgeladen wurden, werden unter anderem die Corona-Maßnahmen und die mediale Berichterstattung darüber kritisiert. Kritiker werfen den Machern vor, verschwörungsideologische Erzählungen zu bedienen.
Bei der Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland gibt es wenig Dynamik. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Donnerstagmorgen mit 67,0 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 65,4 gelegen, vor einer Woche bei 62,6 (Vormonat: 81,1). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 12.382 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert bei 11.644 Ansteckungen gelegen.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 72 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 68 Todesfälle gewesen. Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen – den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter – gab das RKI am Mittwoch mit 1,90 (Dienstag: 1,70) an. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.
In Italien wächst vor der geplanten Ausweitung des Corona-Passes auf die Arbeitswelt ab Freitag die Sorge vor Konsequenzen für die Wirtschaft. Vor allem Beschäftigte im Güterverkehr könnten dabei zum Problem werden. Medienberichten zufolge drohten die Arbeiter im wichtigen Hafen der norditalienischen Stadt Triest mit einer Blockade, sollte die Regierung in Rom nicht die Nachweispflicht für Corona-Impfung, Genesung oder einen negativen Test fallen lassen.
Massimiliano Fedriga, der Präsident der Region Friaul-Julisch Venetien, in der Triest liegt, warnte vor einem enormen Schaden für die Wirtschaft und ganz Italien, wie die Nachrichtenagentur Ansa am Mittwoch berichtete.
Ab dem 15. Oktober müssen Arbeitnehmer den sogenannten Grünen Pass vorzeigen, wenn Sie zur Arbeit kommen. Die Regelung sorgte bereits für landesweite Proteste und Ausschreitungen. In Italien hatten bis Mittwoch rund 85 Prozent der Menschen über zwölf Jahren zumindest die eine Impfdosis gegen Covid-19 erhalten.
Die Logistik-Branche warnte vor Lieferproblemen und leeren Verkaufsregalen. Viele Fahrer seien aus dem Ausland und hätten den "Grünen Pass" nicht, weil sie nicht geimpft seien oder die Impfung aus ihren Heimatländern nicht anerkannt würden, hieß es vom Verband Fiap.
Litauen will Senioren in der Corona-Krise mit einem finanziellen Anreiz zu einer Schutzimpfung motivieren. Das Parlament in Vilnius stimmte am Mittwoch einer von der Regierung beschlossenen Einmalzahlung von 100 Euro für neu geimpfte Menschen über 75 Jahre zu. Begründet wurde das Vorhaben mit der niedrigen Impfrate in dieser Altersgruppe.
Zustehen soll die Zahlung Senioren, die bis zum 1. September keine Impfung erhalten haben und bis zum 1. Dezember vollständig geimpft werden. Auch voll geimpfte Senioren, die sich bis zum 1. April eine weitere Dosis eines zugelassenen Corona-Vakzins zur Auffrischung verabreichen lassen, soll die finanzielle Hilfe gewährt werden.
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die Verantwortung für offenbar zu niedrige, offiziell gemeldete Corona-Impfquoten in Deutschland zurückgewiesen. "Das RKI kann nur die Impfdaten veröffentlichen, die ihm entsprechend übermittelt worden sind", sagte Präsident Lothar Wieler laut einer Mitteilung vom Mittwoch. Eine zu niedrige Erfassung stelle "keinen Fehler und kein Versäumnis des RKI dar", sondern gehe auf unterbliebene Meldungen einiger impfender Stellen zurück, hieß es. Man sei bei der Ermittlung der Impfquote auf das sogenannte Digitale Impfquotenmonitoring (DIM) angewiesen, schreibt das RKI. Die Anwendung und Zuverlässigkeit dieses Meldesystems liege "ausschließlich in der Hand der impfenden Stellen (Impfzentren, Impfteams, Krankenhäuser, Arztpraxen, Betriebsärzte)".
Deutschlands Intensivmedizinern zufolge gibt es auf den Corona-Intensivstationen nahezu keine geimpften Patientinnen und Patienten ohne Vorerkrankung. "Die allermeisten Patienten, die wir behandeln – das wissen wir aus den Gesprächen mit vielen Kollegen großer deutscher Intensivstationen – sind gar nicht oder nicht vollständig geimpft", sagte Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) vom Mittwoch.
Die Minderheit der Geimpften auf den Intensivstationen bestehe zu großen Teilen aus älteren Patientinnen und Patienten, deren zweite Impfung schon weit zurückliege. "Diese Menschen leiden in aller Regel zudem unter schweren chronischen Krankheiten", sagte Marx.
Die Kapazitäten für freie Betten auf den Intensivstationen seien aktuell relativ stabil, teilte der DIVI-Präsident weiter mit. "Im Moment sind wir in einer Plateau-Phase, wir stagnieren bei etwa 1300 Covid-Intensivpatienten." Die Lage sei "unter Kontrolle". "Wir sind inzwischen handlungsfähig und haben im Schnitt zwei freie Intensivbetten pro Standort", sagte Marx. Von einer Entspannung sei aber keineswegs zu sprechen. Weiterhin sei Covid-19 für die Intensivmedizin eine "große Belastung", die Lage auf den Intensivstationen werde inzwischen aber "nicht mehr immer und zuallererst von Corona bestimmt". Prognosen für die kommenden Monate sind dem Intensivmediziner zufolge aber "kaum möglich".
Die USA wollen Anfang November auch ihre Landgrenzen zu Mexiko und Kanada wieder für Reisende öffnen. Voraussetzung ist unter anderem eine nachgewiesene Impfung gegen das Coronavirus, wie ein hochrangiger Mitarbeiter des Weißen Hauses am Mittwoch mitteilte. Ende September hatte Washington bereits die Aufhebung der Einreisebeschränkungen für geimpfte EU-Bürger und Briten auf dem Luftweg angekündigt. Das genaue Datum für das Inkrafttreten der Regelung für Einreisen über den Land- und den Luftweg würden "sehr bald" bekannt gegeben. Diese würden nach demselben Zeitplan erfolgen.
Die seit eineinhalb Jahren geltenden Einreiseverbote waren auch in den USA zuletzt zunehmend umstritten. Der damalige Präsident Donald Trump hatte die Beschränkungen im März 2020 wegen der Pandemie verhängt. Trumps Nachfolger Joe Biden hielt nach seinem Amtsantritt im Januar zunächst an den Einreiseverboten fest. Das sorgte etwa in der EU und auch in den USA zunehmend für Kritik.
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist auf 65,4 gefallen. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Mittwoch unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter weiter mitteilte, wurden binnen eines Tages 11.903 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert. Am Vortag hatte die Sieben-Tage-Inzidenz bei 65,8 gelegen, vor einer Woche hatte sie 62,3 betragen. Der Wert gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an. Die Zahl der Todesfälle in Deutschland im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion stieg um 92 Fälle auf 94.389. Die Gesamtzahl der Infektionen seit Pandemiebeginn liegt laut RKI bei 4.330.258.
Wenige Monate nach der Veröffentlichung der vergleichsweise schwachen Wirksamkeit seines ersten Covid-Impfstoffs will sich das Tübinger Biotechunternehmen Curevac neu ausrichten. Vorstandschef Franz-Werner Haas kündigte am Dienstag an, den Impfstoff CVnCoV aus dem Zulassungsverfahren bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) zurückzuziehen.
Das Unternehmen will sich laut Haas mit seinem britischen Partner GlaxoSmithKline (GSK) auf die Entwicklung weiterer, besserer Covid-19-Impfstoffe konzentrieren. Diese sollen unter anderem einen langanhaltenderen Schutz gegen neue Varianten in einer einzigen Impfung bieten. "Wir sehen, dass wir mit CVnCoV nicht mehr Teil der ersten Welle von Pandemie-Impfstoffen sein können. Aber wir haben die feste Absicht, gemeinsam mit unserem Partner eine Vorreiterrolle bei der Entwicklung eines neuen, verbesserten Impfstoffs der zweiten Generation einzunehmen", erklärte Haas.
Man gehe davon aus, dass eine Zulassung für den ersten Impfstoff bei der EMA frühestens im zweiten Quartal 2022 erfolgt wäre, sagte Haas. Einen förmlichen Zulassungsantrag für den Impfstoff CVnCoV gab es allerdings nicht, CVnCoV befand sich noch im sogenannten rollierenden Verfahren für eine Zulassung. Die EMA teilte am Dienstag mit, dass sie dieses Verfahren der Prüfung fortlaufend eingereichter Daten zu dem Impfstoff nach einer entsprechenden Benachrichtigung von Curevac nun beendet habe.
Die Lebenserwartung in Deutschland ist durch Covid-19 erstmals seit Jahren leicht gesunken. Zwischen 2019 und 2020 sank der Wert bei Frauen um 0,1 Jahre, bei Männern um 0,3 Jahre, teilte das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) am Dienstag in Wiesbaden mit. Vor der Pandemie nahm die Lebenserwartung durchschnittlich jedes Jahr um 0,1 Jahr zu.
"Die Lebenserwartung wird selbstverständlich nicht nur durch Covid-19 beeinflusst," erklärte Pavel Grigoriev vom BiB. Allerdings habe die Krankheit in vielen Ländern laut detaillierten Sterbestatistiken einen erheblichen Einfluss auf die Lebenserwartung gehabt.
Ungefähr jeder zehnte der im August und September wegen Corona auf Intensivstationen behandelten Patienten war vollständig geimpft. Das geht aus einer Ende September übermittelten Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht hervor. Die Zeitungen der Funke-Mediengruppe hatten zuerst darüber berichtet. Die Angaben entsprechen in etwa auch früheren Aussagen von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Der hatte Anfang September im Werben für die Corona-Schutzimpfung gesagt, 90 Prozent der Covid-Patienten auf Intensivstationen seien ungeimpft. Später hatte er von 90 bis 95 Prozent gesprochen.
Das Robert Koch-Institut betonte auf Nachfrage der Funke-Zeitungen: "Dass im Laufe der Zeit mehr Impfdurchbrüche verzeichnet werden, ist erwartbar, da generell immer mehr Menschen geimpft sind und sich Sars-CoV-2 derzeit wieder vermehrt ausbreitet. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, als vollständig geimpfte Person mit dem Virus in Kontakt zu kommen."
In Deutschland sind 65,3 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Die Quote unter den Erwachsenen liegt bei 75,9 Prozent, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstag hervorgeht. Mindestens einmal gegen das Virus geimpft sind demnach 68,6 Prozent aller Bürger und Bürgerinnen, sowie 79,4 Prozent der Erwachsenen. Mehr als 54 Millionen Bürger sind nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums vollständig geimpft.
Unter den Kindern und Jugendlichen von 12 bis 17 Jahren haben inzwischen 43,3 Prozent mindestens eine erste Spritze bekommen, 37,2 Prozent sind vollständig geimpft.
Das RKI geht allerdings davon aus, dass unter Erwachsenen vermutlich mehr Menschen geimpft sind als die Daten nahelegen. So hieß es in einem Bericht Anfang Oktober, dass die Quote bei einmal und vollständig Geimpften ab 18 Jahren bis zu 5 Prozentpunkte höher sein dürfte.
Eine Auffrischungsimpfung haben inzwischen bereits über eine Million Menschen in Deutschland bekommen. Den Wert gab das RKI am Dienstag mit 1 044 188 an.
Die Coronatests haben den Bund bereits mehr als fünf Milliarden Euro gekostet. Wie Zahlen des Bundesamts für Soziale Sicherung zeigen, wurden über den Gesundheitsfonds bis Mitte September über 5,2 Milliarden Euro abgerechnet. Dabei zahlte der Bund allein für Antigen-Tests 1,4 Milliarden Euro. Am Montag hatte die Regierung aus "Fairness" gegenüber dem Steuerzahler die kostenlosen Bürgertests abgeschafft. Zuerst hatte die "Rheinische Post" (Dienstagausgabe) über die Zahlen berichtet.
Für labordiagnostische Leistungen gab der Bund demnach 1,1 Milliarden Euro aus. Weitere Leistungen wie die Abstrichnahmen kosteten 2,4 Milliarden Euro. Zusätzlich zahlte der Bund bis Mitte September rund 92 Millionen Euro für Tests in Einrichtungen der Eingliederungshilfe und in Obdachlosenunterkünften.
Seit Montag sind die Bürgertests nicht mehr kostenlos. So will die Politik den Druck auf Ungeimpfte erhöhen, sich impfen zu lassen. Ausnahmen gelten unter anderem für alle Gruppen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen und dies nachweisen können oder für die noch kein Impfstoff zur Verfügung steht.
Bei der Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland gibt es wenig Dynamik. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Inzidenz am Dienstag mit 65,8 an. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 4971 Corona-Neuinfektionen. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 88 Todesfälle verzeichnet.
Bund und Länder konnten sich nicht auf ein einheitliches Vorgehen für das Erlassen einer Corona-Testpflicht für Mitarbeiter in Unternehmen mit Publikumsverkehr einigen. Die Gesundheitsministerkonferenz beschloss am Montag in ihrer Schaltkonferenz lediglich, dass Paragraf 28 im Infektionsschutzgesetz als Rechtsgrundlage dafür geeignet sei. "Auf dieser Rechtsgrundlage kann eine Testvorlagepflicht für die Beschäftigten mit direktem Kundenkontakt durch das Landesrecht erlassen werden", heißt es im einstimmig gefassten Beschluss, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Der US-Pharmakonzern Merck & Co und sein Partner Ridgeback wollen ihr Corona-Medikament in den USA mit einer Notfallzulassung schnell zum Einsatz bringen. Die Unternehmen hätten einen entsprechenden Antrag für ihr Medikament Molnupiravir bei der US-Gesundheitsbehörde FDA eingereicht, teilten sie am Montag in Kenilworth und Miami mit. Damit könnten die Tabletten zur ersten oral verabreichten Arznei zur Behandlung von Covid-19 werden. Das Medikament soll bei Erwachsenen mit einer leichten bis mittelschweren Covid-19-Erkrankung zum Einsatz kommen, denen schwere Symptome oder auch ein Krankenhausaufenthalt drohen. Die Arznei soll das Risiko einer Krankenhauseinweisung oder eines Todes der Patienten um etwa die Hälfte senken.
Malaysia hat mit seiner Impfkampagne ein wichtiges Etappenziel erreicht: 90 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in dem südostasiatischen Land sind mittlerweile zweifach gegen das Coronavirus geimpft. Weil die Infektionszahlen zudem weiter sinken, traten am Montag Lockerungen eines im Mai verhängten strikten Lockdowns in Kraft.
Vollständig Geimpfte dürfen jetzt wieder innerhalb von Malaysia und auch ins Ausland reisen, ohne eine Genehmigung der Behörden zu benötigen. "Wir befinden uns auf dem Abstieg vom Gipfel der Katastrophe und der Verzweiflung", teilte Gesundheitsminister Khairy Jamaluddin am Montag auf Twitter mit.
Wann Touristen wieder in das beliebte Urlaubsland dürfen, ist noch unklar. Die Grenzen Malaysias sind seit März 2020 geschlossen. In dem Staat mit 33 Millionen Einwohnern wurden bisher mehr als 2,3 Millionen Infektionen bestätigt. Rund 27 000 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben.
Bund und Länder beraten derzeit über einheitliche Vorschriften für eine Testpflicht für Mitarbeiter in Unternehmen mit Publikumsverkehr. "Die Länder sind sich einig, dass die mittlerweile in vielen Bundesländern geregelte 3G-Nachweispflicht als Voraussetzung zum Zugang zu Betrieben, Einrichtungen oder sonstigen Angeboten mit direktem Kundenkontakt nicht nur für Kundinnen und Kunden, Besucherinnen und Besucher oder sonstige externen Personen, sondern auch für Beschäftigte gelten soll", heißt es in einem Beschlussentwurf, über den die Gesundheitsminister am Montagnachmittag bei ihrer Konferenz abstimmen wollen.
Das Papier, über das zuvor der "Business Insider" berichtete, liegt auch der dpa vor. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur gibt es unter den Ländern aber bisher noch keine einheitliche Linie zum Abstimmungsverhalten, weshalb auch noch Änderungen möglich sind.
Mit einem "grundsätzlich einheitlichen Vorgehen" im ganzen Bundesgebiet solle eine Diskrepanz der Testvorschriften für die Beschäftigten bei beruflichen Tätigkeiten mit direktem Kundenkontakt möglichst vermieden werden, heißt es weiter im Entwurf. Dazu sollten alle Länder, die diesbezüglich noch keine Regelungen erlassen haben, diese zeitnah in ihren Corona-Verordnungen umsetzen.
Demnach müssten dann alle Menschen, die nicht geimpft sind oder keinen Nachweis für eine Genesung haben, sich einem Test unterziehen, wenn sie zur Arbeit gehen. Die Testpflicht könne zudem an weitere Parameter wie Inzidenzen geknüpft werden, heißt es in dem Papier. Und: "Über die Häufigkeit von Testnachweisen sowie die Möglichkeit von gleichwertigen alternativen Maßnahmen kann für jeden Bereich einzeln entschieden werden."
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat die neuseeländische Regierung eine weitgehende Impfpflicht für Mitarbeiter im Gesundheitswesen sowie für Lehrer angekündigt. "Wir können nichts dem Zufall überlassen", sagte Chris Hipkins, der im Kabinett von Premierministerin Jacinda Ardern sowohl Bildungsminister als auch für das Corona-Krisenmanagement zuständig ist, am Montag. Deshalb werde die Impfung für bestimmte Berufsgruppen obligatorisch.
"Impfungen bleiben unser stärkstes und effektivstes Instrument, um uns gegen Infektionen und Erkrankungen zu schützen", betonte Hipkins.
Den neuen Regelungen zufolge müssen Ärzte, Krankenpfleger und andere Mitarbeiter im Gesundheitswesen bis zum 1. Dezember zweifach gegen das Coronavirus geimpft sein. Menschen im Bildungssektor mit direktem Kontakt zu Schülern haben bis zum 1. Januar Zeit, um sich vollständig immunisieren zu lassen.
Weiterführende Schulen werden dazu verpflichtet, eine Datenbank über den Impfstatus ihrer Schüler zu führen. Eine Entscheidung zu einer möglichen Impfpflicht an Hochschulen steht noch aus.
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach unterstützt das Ende der kostenlosen Corona-Schnelltests. "Das Auslaufen der kostenlosen Corona-Tests ist richtig", sagte Lauterbach der Düsseldorfer "Rheinischen Post". "Es wäre falsch, denjenigen, die sich selbst der Solidarität des Impfens verweigern, unbegrenzt solidarisch die Tests zu bezahlen." Die seit dem Frühjahr für alle Bürger kostenlos möglichen Corona-Schnelltests müssen ab Montag meist selbst bezahlt werden. Generell gratis bleiben sie noch für Menschen, die sich nicht impfen lassen können, darunter Kinder unter 12 Jahren. Das legt eine neue Bundesverordnung fest, die am Montag in Kraft tritt. Auch die Kommunen begrüßen den Schritt. "Wir gehen nicht davon aus, dass die wegfallenden kostenlosen Tests zu ernsthaften sozialen Konflikten führen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am Montag. "Angesichts einer Impfquote von 80 Prozent bei Erwachsenen ist das der richtige Schritt", sagte auch der Präsident des Deutschen Landkreistags, Reinhard Sager, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Montagmorgen mit 66,5 an. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 3111 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.21 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 3088 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden sieben Todesfälle verzeichnet.
Die Corona-Lockdowns haben aus Sicht des österreichischen Literaturnobelpreisträgers Peter Handke die Einsamkeit der Alten dramatisch gesteigert. "Mir kommt alles so falsch vor. Man sieht fast nur noch die Jungen unterwegs, und es gibt unendlich vereinsamte Alte", sagte der in Frankreich lebende Schriftsteller dem Wiener "Kurier" (Sonntag). "Wenn ich daran denke, wie man die Leute im Altersheim hat sterben lassen! Für mich müsste man die Verantwortlichen vor das Völkergericht stellen." Er selbst habe für mehr Bewegungsfreiheit von seinem Verlag einen "Schwindelzettel" bekommen. Darauf habe gestanden, er sei nachts unterwegs, um ein großes Werk zu schreiben.
Als er "mit meinem Flachmann allein vor der Fassade von Notre Dame" gesessen habe, habe dieser Zettel bei einem Polizisten tatsächlich genutzt. Nicht hingegen, als er in Chaville im Departement Hauts-de-Seine, wo der 78-Jährige lebt, auf der Straße ging: "Auf der anderen Straßenseite fängt das Departement Yvelines an. Ich ging dort, da kam ein Polizeiwagen: 'Ist Ihnen bewusst, dass Sie das andere Departement in Gefahr bringen?' Ich dachte, der Polizist macht einen Witz. Zwei Wochen später bekam ich den Strafbescheid", sagte Handke dem Blatt weiter.
Auf den deutschen Flughäfen werden zurzeit etwa halb so viele Passagiere abgefertigt wie vor der Corona-Pandemie. In der 39. Kalenderwoche (27. September bis 3. Oktober) wurden rund 2,7 Millionen Fluggäste gezählt, wie der Flughafenverband ADV am Samstag in Berlin mitteilte. Das waren 51,6 Prozent weniger als in der entsprechenden Woche 2019, aber 158,1 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Im Vergleich zur Vorwoche seien fast 100.000 zusätzliche Passagiere gekommen, stellte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel heraus. "Die Erwartungen bestätigen sich und machen Mut auf ein Oktoberhoch in der Nachfrageentwicklung." Das Wachstum konzentriere sich auf typische Businessziele und Flughäfen an Orten, an denen die Herbstferien bereits begonnen hätten.
Bei Protesten gegen die Corona-Politik der italienischen Regierung ist es in Rom zu schweren Ausschreitungen gekommen. Mehrere Tausend Demonstranten zogen am Samstag durch die Straßen der Hauptstadt und gerieten immer wieder mit der Polizei aneinander.
Es kam es zu heftigen Zusammenstößen, die Ordnungskräfte setzten Schlagstöcke, Pfefferspray und Wasserwerfer ein. Die Demonstranten versuchten, Absperrungen zu durchbrechen und warfen ihrerseits mit Stühlen und Knallbomben, wie auf Videos zu sehen war.
Am frühen Abend stürmten die Protestierenden den Sitz der größten italienischen Gewerkschaft CGIL. Amateuraufnahmen zeigten, wie sie die Wachleute und Polizisten mit Stöcken und Fahnenstangen attackierten und dann durch die Tür in das Gebäude vordrangen.
Die Politik war geschockt. Ministerpräsident Mario Draghi verurteilte die Gewalt auf den Straßen und unterstrich, dass Gewerkschaften Garanten der Demokratie und Rechte der Arbeiter seien und dass jeder Versuch der Einschüchterung hart zu ahnden sei.
CGIL-Generalsekretär Maurizio Landini nannte die Attacke einen "organisierten Akt faschistischer Gewalt, einen Angriff auf die Demokratie und auf die ganze Arbeitswelt, den wir abwehren werden. Niemand darf glauben, unser Land in die Faschistenzeit zurückstoßen zu können."
In Italien treten in der nächsten Woche weitere Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie in Kraft. Vom 15. Oktober muss jeder Beschäftigte in der Privatwirtschaft oder im öffentlichen Dienst einen sogenannten "Grünen Pass" haben, also einen Nachweis der Impfung, Genesung oder eines – zu bezahlenden – negativen Tests. Die Kritiker dieses Passes und Impfgegner machten zuletzt Stimmung gegen die Maßnahme.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat verteidigt, dass Corona-Schnelltests ab Montag in der Regel nicht mehr für alle gratis sind. "Kostenlose Bürgertests abzuschaffen, gebietet die Fairness vor dem Steuerzahler", sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Jeder, für den es empfohlen ist und der will, konnte sich mittlerweile impfen lassen", argumentierte Spahn. "Deshalb werden Bürgertests ab Montag nur noch für diejenigen kostenlos sein, für die es keine empfohlene Impfung gibt. Das sind insbesondere Kinder und Jugendliche."
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach erhofft sich vom Ende der Gratis-Tests auch positive Auswirkungen auf die Impfquote. "Kostenpflichtige Tests werden dazu führen, dass sich sehr viele noch impfen lassen, weil sie eine regelmäßige Testung vermeiden wollen", sagte er den Funke-Zeitungen. Nicht-Geimpfte brauchen aktuelle Schnelltests inzwischen häufig für den Zugang zu Restaurants oder Veranstaltungen.
Spahn verwies auch darauf, dass es Tests in Pflegeheimen, Krankenhäusern, Schulen oder auf der Arbeit weiterhin kostenlos gebe. "Das ist wichtig, um gut durch Herbst und Winter zu kommen." Er hob zudem hervor, dass jeder sich weiterhin kostenlos gegen Corona impfen lassen könne.
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten hatten im August vereinbart, dass das vom Bund seit März finanzierte Angebot mit kostenlosen "Bürgertests" für alle auch ohne Corona-Symptome enden soll. Für viele Ungeimpfte wird der Corona-Alltag damit ab Montag komplizierter und teurer.
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist im Vergleich zum Vortag erneut leicht gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Sonntagmorgen mit 66,1 an. Am Vortag hatte der Wert bei 64,4 gelegen, vor einer Woche ebenfalls bei 64,2 (Vormonat: 83,8). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 7612 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert bei 6164 Ansteckungen gelegen.
Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 24 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 9 Todesfälle gewesen.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter – gab das RKI zuletzt am Freitag mit 1,67 an. Das entspricht in etwa dem Wert der Vorwoche. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit rund 4.087.700 an.
Vor dem Wegfall der kostenlosen Corona-Schnelltests an diesem Montag hat die Deutsche Stiftung Patientenschutz Sonderregelungen für Alten- und Pflegeheime gefordert. Bund und Länder müssten Besuchern dort gebührenfreie Testmöglichkeiten bieten, sagte Vorstand Eugen Brysch der Deutschen Presse-Agentur. Denn viele der bundesweit rund 12.000 stationären Einrichtungen verlangten auch von vollständig geimpften Besuchern einen aktuellen und zertifizierten negativen Schnelltest.
Wenn viele der rund 20.000 Testzentren in Deutschland ihre Arbeit einstellten, sei ein anerkannter Negativ-Nachweis besonders in ländlichen Gebieten schwer zu bekommen, sagte Brysch. "Manchmal zwanzig Kilometer Anfahrtsweg sind für Angehörige unzumutbar", ergänzte er. "Das Chaos aus dem letzten Herbst darf sich nicht wiederholen." Damals sei Besuchern der Zutritt zu Alten- und Pflegeheimen untersagt worden, weil sie kein Ergebnis eines Schnelltests vorweisen konnten.
Die Einrichtungen müssten per Verordnung verpflichtet werden, Schnelltests vor Ort anzubieten, forderte Brysch. Die Kosten sollten ihnen von den Krankenkassen oder dem Gesetzgeber zeitnah erstattet werden. Es müsse sichergestellt sein, dass die bundesweit rund 900.000 Pflegeheimbewohner ungehindert besucht werden könnten.
Ab diesem Montag gibt es nach einem Bund-Länder-Beschluss keine kostenlosen Bürgertests mehr – von wenigen Ausnahmen abgesehen. Dazu zählen unter anderem Kinder und Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können. Wie viele private Schnelltest-Stellen ihren Service weiter anbieten, ist noch unklar. Ein Schnelltest auf Sars-CoV-2 soll künftig um die zwölf Euro kosten.
Große Vorlesungen an Universitäten könnten auch nach der Corona-Pandemie dauerhaft per Video übertragen werden. Derartige Veranstaltungen gehörten zu den Angeboten, die für ein dauerhaftes Digitalangebot infrage kämen, sagte der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Peter-André Alt, der Deutschen Presse-Agentur.
An vielen Hochschulen in Deutschland beginnt an diesem und am kommenden Montag die Vorlesungszeit. Nach drei Corona-Online-Semestern können die Studierenden die Mehrzahl der Lehrveranstaltungen wieder direkt an der Uni oder der Fachhochschule erleben. Dafür müssen sie nachweisen, dass sie entweder geimpft, genesen oder getestet sind (3G). Große Vorlesungen fänden aber weiter zu einem großen Teil digital statt, sagte Alt.
Er nannte die durch die Corona-Zeit "erzwungenen" Erfahrungen mit der Online-Lehre auch hilfreich. "Es sollte keine einfache Rückkehr zur Situation vor der Pandemie geben. Die Fächer stehen jetzt vor der Herausforderung, einen didaktisch sinnvollen Mix von digitalen und Präsenzveranstaltungen zu gestalten." Körperlich beeinträchtigte Studierende oder solche mit familiären Verpflichtungen würden auch davon profitieren, wenn sie nicht zu jeder Veranstaltung anreisen müssten.
Russland hat am Samstag erneut einen Höchststand bei der Zahl der täglichen Corona-Toten verzeichnet. Nach Angaben der Regierung starben innerhalb von 24 Stunden 968 Menschen an den Folgen der Virus-Erkrankung. Zudem wurden knapp 29.400 Neuinfektionen gemeldet.
Seit Beginn der Pandemie wurden in Russland offiziell 215.453 Corona-Tote gezählt – das ist die höchste Zahl in Europa. Die Statistikbehörde Rosstat nennt allerdings regelmäßig deutlich höhere Zahlen: Nach ihren Angaben vom Freitag starben bis Ende August mehr als 400.000 Menschen in Russland an Covid-19.
Rosstat fasst die Definition breiter als die Regierung: Während Moskau nur die Fälle zählt, in denen das Virus als primäre Todesursache registriert wurde, berücksichtigt die Statistikbehörde auch Fälle in Verbindung mit dem Virus. Experten gehen ebenfalls von einer hohen Dunkelziffer aus.
Russland ist besonders stark von der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus betroffen. Zugleich stockt die russische Impfkampagne: Der Kreml hatte sich ursprünglich das Ziel gesetzt, bis September 60 Prozent der Bevölkerung vollständig zu impfen, nach Angaben der Website Gogov haben derzeit aber nur 30,7 Prozent der Russen beide Impfdosen erhalten. Umfragen zufolge will sich mehr als die Hälfte der Russen nicht impfen lassen.
Politiker von FDP und Grünen haben eine mangelnde Distanz des Robert-Koch-Institutes zur Bundesregierung beklagt und Unzufriedenheit mit Instituts-Chef Lothar Wieler geäußert. Anlass für die Kritik ist das Eingeständnis des Instituts vom Donnerstag, dass die Zahl der geimpften Menschen in Deutschland lange zu niedrig angegeben worden sei. Bei Wieler gebe es "von Fehlereinsicht keine Spur", sagte die FDP-Gesundheitsexpertin Christine Aschenberg-Dugnus (FDP) der "Bild" vom Samstag.
Wieler sei "zu nah dran an der Linie der Bundesregierung", kritisierte sie. Die FDP wolle, dass die Behörde nicht länger dem Bundesgesundheitsministerium untersteht: "Wir machen uns dafür stark, dem RKI künftig politische Unabhängigkeit zu garantieren."
Aschenberg-Dugnus sagte weiter: "Wir haben schon vor Monaten geahnt, dass die Impfrate zu niedrig ausgewiesen wird." Doch die Bundesregierung habe dies stets bestritten. "Jetzt haben wir Oktober, und Herr Wieler korrigiert die Quote um fünf Prozent nach oben. Und es wird so getan, als wäre das ein Erfolg."
Der Grünen-Politiker Dieter Janecek kritisierte in "Bild": Andere Länder "kennen solche Probleme mit der Erfassung der Impfquote nicht: Deutschland ist mal wieder überfordert." Janecek sieht auch eine Mitverantwortung Wielers für die langen Schulschließungen in Deutschland: "Das RKI hat einen Kurs mitgetragen, der auf Kinder als angebliche Infektionstreiber ein besonderes Augenmerk gelegt hat."
Das RKI hatte in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht selbst Zweifel an seiner bislang offiziell bekannt gegebenen Impfquote geäußert: Es müsse hierbei eine "Unterschätzung von bis zu fünf Prozentpunkten für den Anteil mindestens einmal Geimpfter beziehungsweise vollständig Geimpfter angenommen werden".
Es sei "in der Erwachsenenbevölkerung von einem Anteil mindestens einmal Geimpfter von bis zu 84 Prozent und einem Anteil vollständig Geimpfter von bis zu 80 Prozent auszugehen". Die bislang offiziell dem RKI gemeldeten Zahlen dagegen ergaben bei den Erwachsenen aktuell eine Impfquote von 79,1 Prozent für mindestens einmal Geimpfte und 75,4 Prozent für vollständig Geimpfte.
Die Fälle von Depressionen und Panikattacken sind im ersten Jahr der Corona-Pandemie einer Studie zufolge weltweit um mehr als ein Viertel angestiegen. Die am Samstag in der medizinischen Fachzeitschrift "The Lancet" veröffentlichte Studie schätzte, dass vergangenes Jahr weltweit 52 Millionen Menschen mehr an einer schweren depressiven Störung erkrankten, als es ohne Pandemie der Fall gewesen wäre. Die Zahl der unter Angstzuständen leidenden Menschen lag demnach um 76 Millionen höher.
Die Forscher analysierten für die Schätzung Daten aus Nordamerika, Europa und Ostasien und erstellten ein Modell für das erwartete Auftreten von Depressionen und Angstzuständen. Die Studie zeigte, dass die am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder mit der größten psychischen Belastung konfrontiert waren. Dabei bestand ein enger Zusammenhang zwischen hohen Covid-Fallzahlen, Bewegungseinschränkungen und erhöhten Raten von Depressionen und Angstzuständen.
Wäre die Pandemie nicht aufgetreten, hätten die Forscher weltweit mit 193 Millionen Fällen von Depression gerechnet. Tatsächlich wurden im vergangenes Jahr 246 Millionen Fälle beobachtet. Bei den Angstzuständen sagten die Modelle 298 Millionen Fälle weltweit ohne Covid-19 voraus, während die tatsächliche Zahl der Fälle im vergangenen Jahr 374 Millionen betrug. Der relative Anstieg der beiden Erkrankungen betrug demnach 28 beziehungsweise 26 Prozent.
Die Ergebnisse machten deutlich, dass die psychosozialen Dienste "dringend gestärkt werden müssen, um die wachsende Belastung durch schwere Depressionen und Angststörungen weltweit zu bewältigen", sagte der Hauptautor der Studie, Damian Santomauro, von der School of Public Health der University of Queensland in Australien. Die Deckung des zusätzlichen Bedarfs an Psychologen, Psychiatern und Sozialarbeitern "wird eine Herausforderung sein", sagte Santomauro – aber nichts zu unternehmen sei keine Option.
Die Analyse ergab zudem, dass Frauen unverhältnismäßig stark betroffen sind. Das ist demnach vor allem darauf zurückzuführen, dass die Pandemiemaßnahmen in den meisten Ländern die bestehenden gesundheitlichen und sozialen Ungleichheiten noch verschärfen. Die zusätzlichen Betreuungs- und Haushaltspflichten wurden hauptsächlich von Frauen übernommen. Frauen sind zudem weitaus häufiger Opfer häuslicher Gewalt, die während der Pandemie stark zugenommen hatte.
Bei der Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland gibt es momentan wenig Dynamik. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Samstagmorgen mit 64,4 an. Am Vortag hatte der Wert bei 63,8 gelegen, vor einer Woche ebenfalls bei 64,4 (Vormonat: 83,5). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 8854 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert bei 8517 Ansteckungen gelegen.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 65 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 66 Todesfälle gewesen.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen – den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter – gab das RKI am Freitag mit 1,67 an. Das entspricht in etwa dem Wert der Vorwoche. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4.082.100 an.
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat eine neue Bund-Länder-Runde angeregt, um die Corona-Regeln teilweise zu verschärfen. "Es wäre sinnvoll, dass sich die Ministerpräsidenten zeitnah mit der Kanzlerin noch einmal treffen", sagte Lauterbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). "In der Pandemie stehen sehr viele Entscheidungen an – von den Corona-Regeln bis zu den Booster-Impfungen. Wir dürfen in der Zeit, in der Koalitionsverhandlungen laufen, nicht den Überblick verlieren", sagte er mit Blick auf die Gespräche zur Regierungsbildung.
Zwar werde die Pandemie, wenn keine gefährlichere Virusvariante auftrete, im späten Frühjahr 2022 vorbei sein. "Wir werden aber einen schweren Winter haben, wenn wir nicht die nötige Impfquote erreichen." Daher könnten die Schutzmaßnahmen nicht maßgeblich beendet werden. Aus seiner Sicht gehe es zum Teil sogar um Verschärfungen. "Wir sollten die 2G-Regel intensiver nutzen, also nur Geimpften und Genesenen den Zugang zu Restaurants, Kinos oder Veranstaltungen ermöglichen", erklärte Lauterbach. So schaffe man einen Anreiz, sich doch noch impfen zu lassen.
Auf eine Frage, die darauf abzielte, ob er sich das Amt des Bundesgesundheitsministers in einer Regierung aus SPD, Grünen und FDP vorstellen könne, sagte Lauterbach: "Ich spekuliere nicht über Ministerposten – weder öffentlich noch im Privaten." Er ergänzte auf Nachfrage aber: "Falls jemand gesucht wird, der in dem Bereich eine gewisse Erfahrung mitbringt, dann würde ich darüber nachdenken." Als Sozialdemokrat würde er andere Schwerpunkte in dem Amt setzen. Es gebe drei große Themen, die angegangen werden müssten: der Personalmangel in der Pflege, der Personalmangel bei Ärzten und die Entbürokratisierung der Medizin, ambulant wie stationär.
Die Bundesregierung stuft Estland, Lettland und die Ukraine von Sonntag an als Corona-Hochrisikogebiete ein. Auch Brunei Darussalam und Jemen fallen dann unter diese Kategorie, wie das Robert-Koch-Institut am Freitag mitteilte.
Zugleich werden eine ganze Reihe von Staaten und Regionen nicht mehr so eingestuft: Aserbaidschan, die französischen Überseegebiete Französisch-Polynesien, Guadeloupe, Martinique, St. Barthélemy und St. Martin sowie Indonesien, Kasachstan, Kolumbien und in Norwegen die Provinzen Oslo und Viken. Damit entfallen alle Quarantäneregeln für Einreisende aus dieser Region.
Die Kultusministerinnen und Kultusminister der Länder setzen sich weiterhin dafür ein, dass es in der Corona-Pandemie nicht zu erneuten Schulschließungen kommt. Es sei "unerlässlich, die Schulen offen zu halten und den Präsenzunterricht dauerhaft zu sichern", heißt es in einem Beschluss, den die Minister am Freitag nach Beratungen in Potsdam fassten. Sie bekräftigen damit im Wesentlichen ihre bereits im Juni und August formulierten Beschlüsse für einen "Schulischen Regelbetrieb im Schuljahr 2021/2022".
Im aktuellen Schuljahr sei es gelungen, trotz Pandemie und Delta-Variante durchweg in allen Ländern vollständigen und kontinuierlichen Präsenzunterricht sicherzustellen. Das Recht der Kinder und Jugendlichen auf Bildung, Freizeitgestaltung und Zusammenkünfte sei weitestgehend ohne Einschränkungen gesichert.
Die Kultusministerkonferenz (KMK) sprach sich zudem für eine zurückhaltende Quarantäne-Politik durch die Gesundheitsämter aus: Auch bei einer weitgehenden Abschaffung der Maskenpflicht an Schulen sollten Quarantäneanordnungen "im Interesse eines verlässlichen Präsenzunterrichts" auf tatsächlich infizierte Personen beziehungsweise enge Kontaktpersonen eingegrenzt werden.
Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, erwartet nach der Korrektur der offiziellen Impfquote durch das Robert Koch-Institut baldige Lockerungen von Corona-Restriktionen. "Mit einer zu niedrigen Impfquote kann man nun nicht mehr für Corona-Maßnahmen argumentieren", sagte Gassen der "Bild"-Zeitung (Freitagsausgabe). Der "Freedom-Day" rückt näher.
"Die Impfquote unter den Erwachsenen in Deutschland ist einer neuen Erhebung des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolge höher als bislang angenommen. Es sei "in der Erwachsenenbevölkerung von einem Anteil mindestens einmal Geimpfter von bis zu 84 Prozent und einem Anteil vollständig Geimpfter von bis zu 80 Prozent auszugehen", hieß es am Donnerstag in der Auswertung des neuen Impfquoten-Monitorings (Covimo).
"Schön, dass das RKI diese erfreulichen Zahlen nun liefert", sagte Gassen der "Bild". "Viel mehr als 80 Prozent gibt es nirgendwo auf der Welt."
Bei der Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland gibt es derzeit wenig Dynamik. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Freitagmorgen mit 63,8 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 62,6 gelegen, vor einer Woche bei 64,3 (Vormonat: 82,7). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 10.429 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.01 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 10.118 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 86 Todesfälle verzeichnet.
Covid-19-Risikopatienten können während der Isolation auch daheim gut von ihren Ärzten betreut werden. Dies haben Wissenschaftler der Technischen Universität München mit einer Studie belegt, bei der die Erkrankten mittels Telemedizin zu Hause überwacht wurden.
Für die Kontrolle des Zustands der Patientinnen und Patienten seien Ohrsensoren eingesetzt worden, die wichtige Gesundheitswerte an das Klinikum übermittelt hätten, berichtete die Uni am Donnerstag. Zusätzlich wurde jeder Patient einmal täglich angerufen und befragt. Insgesamt 150 Covid-19-Patienten, die sich wegen ihrer Infektion in häusliche Isolation begeben mussten, wurden von der Hochschule betreut.
"Mit minimalem Aufwand realisierte das Team so eine Überwachungsqualität, die der Monitorüberwachung in einer Klinik sehr nahe kommt", berichtete die Universität. Ungefähr jeder achte Teilnehmer der Studie habe in ein Krankenhaus eingewiesen werden müssen. "Interessanterweise gab die Mehrzahl dieser Patienten später an, dass sie selber zu dem Zeitpunkt noch gar nicht gemerkt hatten, wie schlecht es ihnen ging", betonten die Forscher.
Wer mit dem Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson geimpft wurde, sollte laut der Ständigen Impfkommission (Stiko) eine zusätzliche mRNA-Impfstoffdosis für einen besseren Schutz erhalten. Dies könne ab vier Wochen nach der Johnson & Johnson-Impfung erfolgen, teilte das Expertengremium am Donnerstag mit. Zur Begründung verwies die Stiko auf sogenannte Impfdurchbrüche: Im Verhältnis zur Zahl der verabreichten Dosen würden in Deutschland die meisten dieser Ansteckungen bei Geimpften mit Johnson & Johnson verzeichnet. Die Wirksamkeit gegen die hierzulande vorherrschende Delta-Variante sei im Unterschied zu den anderen Corona-Impfstoffen vergleichsweise gering, hieß es. Die Stiko spricht letztlich von ungenügendem Impfschutz.
Carsten Watzl, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, hatte vor einiger Zeit betont, dass der Johnson-&-Johnson-Impfstoff vor einer schweren Corona-Erkrankung jedoch sehr wohl schützen könne. Es handelt sich noch nicht um eine endgültige Stiko-Empfehlung. Ein entsprechender Beschlussentwurf sei in die Abstimmung mit Fachkreisen und Bundesländern gegangen, hieß es. Änderungen seien daher noch möglich.
Beim Impfstoff von Johnson & Johnson galt bislang eine Dosis als ausreichend für den vollen Impfschutz, während bei den anderen zugelassenen Impfstoffen zunächst zwei Spritzen verabreicht werden. In Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) mit Stand Donnerstag sind bislang mehr als 3,2 Millionen Impfungen mit Johnson & Johnson verzeichnet.
Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat grundsätzlich eine Corona-Auffrischungsimpfung für Menschen ab 70 Jahren empfohlen. Zudem soll Bewohnern und Bewohnerinnen von Altenheimen sowie Pflegepersonal und anderen Mitarbeitern mit direktem Kontakt zu Betreuten in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen eine Auffrischungsimpfung angeboten werden, wie die Stiko am Donnerstag in Berlin mitteilte. Gleiches gelte für das Personal in medizinischen Einrichtungen mit direktem Patientenkontakt.
Fast ein Fünftel der Erwerbstätigen in Deutschland teilt laut einer aktuellen Studie Zweifel an der Gefährlichkeit der Corona-Pandemie und glaubt an Verschwörungserzählungen. Der Glaube an solche Verschwörungen hängt auch eng mit einer erhöhten Bereitschaft zu riskantem Verhalten zusammen, wie die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung am Donnerstag erklärte. Besonders ausgeprägt waren Corona-Zweifel demnach bei Menschen mit niedrigem Einkommen oder Schulabschluss, sowie bei Menschen, die finanziell unter der Pandemie gelitten hatten.
Für die Studie wertete die Hans-Böckler-Stiftung eine aktuelle Erwerbspersonenbefragung unter mehr als 5000 Arbeitnehmerinnen, Arbeitnehmern und Arbeitssuchenden aus. Die Teilnehmer wurden von Ende Juni bis Mitte Juli 2021 befragt, dieselbe Gruppe war bereits im April, im Juni und im November 2020 sowie im Januar 2021 interviewt worden.
Das Robert Koch-Institut (RKI) geht von bereits mehr Corona-Geimpften aus, als in der offiziellen Meldestatistik erfasst sind. Es sei anzunehmen, dass unter Erwachsenen bis zu 84 Prozent mindestens einmal und bis zu 80 Prozent vollständig geimpft sind, heißt es in einem aktuellen RKI-Bericht (Stichtag 5.10.). Die Schätzung beruht auf Bürgerbefragungen und Meldedaten. Nach Meldungen der Impfstellen haben bisher knapp 80 Prozent der Über-18-Jährigen eine erste Spritze bekommen, gut 75 Prozent bereits die zweite.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte der Deutschen Presse-Agentur mit Bezug auf die RKI-Angaben, die Impfkampagne sei noch erfolgreicher als gedacht. "Das gibt uns zusätzliche Sicherheit für Herbst und Winter. Wir wollen mit Umsicht und Vorsicht Schritt für Schritt zurück in Freiheit und Normalität." Die erreichten Impfquoten machten es möglich, draußen auf bestimmte Corona-Regeln zu verzichten - insbesondere das Tragen medizinischer Schutzmasken. In Innenräumen seien Zutrittsvorgaben für Geimpfte, Genesene und Getestete (3G) mit der Option für 2G nur für Geimpfte und Genesene weiterhin wichtig - ebenso das Einhalten von Hygieneregeln mit Abstand und Masken.
Bei der Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland gibt es derzeit wenig Dynamik. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Donnerstagmorgen mit 62,6 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 62,3 gelegen, vor einer Woche bei 63,0. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 11.644 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5.38 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 12.150 Ansteckungen gelegen.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 68 Todesfälle verzeichnet.
Wegen der Verbreitung von Falschnachrichten zum Coronavirus hat die britische Medienaufsicht dem religiösen TV-Sender Loveworld eine Geldstrafe von 25 000 Pfund (knapp 30 000 Euro) auferlegt. Die Moderatoren hätten in zwei Sendungen am 11. und 12. Februar "eine Reihe von nicht belegten, irreführenden und potenziell schädlichen Aussagen" zur Corona-Pandemie und zu Impfstoffen gemacht, teilte die Behörde Office of Communications (Ofcom) am Mittwoch in London mit. So nannten sie etwa falsche Behauptungen zu Nebenwirkungen und medizinischen Komplikationen der Impfungen.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat einen richterlichen Rüffel für sein Vorgehen zu Beginn der Corona-Pandemie bekommen. Der bayerische Verwaltungsgerichtshof erklärte Maßnahmen der bayerischen Landesregierung vom März vergangenen Jahres für im Nachhinein unwirksam. Die erheblichen Einschränkungen der persönlichen Bewegungsfreiheit seien unverhältnismäßig gewesen und außerdem auch formell nicht korrekt veröffentlicht worden.
Das bayerische Gesundheitsministerium hatte Ende März vergangenen Jahres eine Verordnung veröffentlicht, nach der das Verlassen der eigenen Wohnung in Bayern nur bei Vorliegen triftiger Gründe erlaubt war. Triftige Gründe waren etwa die Arbeit, Arztbesuche oder die Versorgung von Tieren. Die nun einkassierte Verordnung galt knapp drei Wochen lang.
Der Corona-Impfstoff von Moderna wird in Schweden vorerst keinen Menschen unter 30 Jahren mehr verabreicht. Die Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten hat beschlossen, den Einsatz des Präparats des US-Unternehmens für die Jahrgänge 1991 und jünger vorsichtshalber vorläufig bis zum 1. Dezember auszusetzen. Grund dafür sind Anzeichen eines erhöhten Risikos von Nebenwirkungen wie die Entzündung des Herzmuskels (Myokarditis) oder Herzbeutels (Perikarditis), wie die Behörde am Mittwoch mitteilte. Das Risiko, davon betroffen zu sein, sei jedoch äußerst gering. Die betroffene Altersgruppe sollte stattdessen den Impfstoff von Biontech /Pfizer erhalten, empfahl die Behörde.
Die Aufhebung der Maskenpflicht an Schulen in manchen Bundesländern stößt beim Präsidenten des Robert Koch-Instituts (RKI) auf Ablehnung. Man sehe keinen Anlass, zumindest bis zum Frühjahr 2022 an der Empfehlung zu Corona-Schutzmaßnahmen an Schulen, Kitas und in Alten- und Pflegeheimen zu rütteln, sagte Institutschef Lothar Wieler am Mittwoch in Berlin. In der Hauptstadt etwa ist seit Montag die Maskenpflicht bis einschließlich der sechsten Klasse aufgehoben.
Im Herbst und Winter sei wegen der Zunahme von Kontakten in Innenräumen auch mit steigenden Infektionszahlen zu rechnen. Man sei wegen des Risikos von Langzeitfolgen (Long Covid) unverändert der Ansicht, "dass wir Kinder zu schützen haben". Er betonte: "Wir wollen, dass Kitas und Schulen auf bleiben, aber bitte unter Beibehaltung von Schutzmaßnahmen."
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte, es sei richtig, dass über die Frage regional je nach Inzidenz vor Ort entschieden werde. "Es generell für ganz Deutschland jetzt sein zu lassen, das kann nicht der richtige Ansatz sein." Er sprach sich dafür aus, dass man weiterhin regelmäßig - zwei bis dreimal pro Woche - teste.
Auf Nachfrage von watson, für wie real die drei Experten die Gefahr halten, dass das Gesundheitssystem durch schwere Wellen von Corona und Grippe belastet werden könnte, begann Spahn mit: "Das ist schwer einzuschätzen" und verwies auf verschiedene Influenza-Wellen in der Vergangenheit.
Ziel wäre es, es wie im Jahr 2020 zu gestalten und dabei helfe auch die Impfung gegen Influenza. "Deshalb werben wir auch dafür, sich und andere damit zu schützen. Allein das Risiko, dass es dazu kommen könnte, ist aber Grund genug, aufzupassen - so kann man viel Leid und Tod vermeiden."
"Es gilt für mich heute deutlich zu sagen, dass es beim Impfen nicht nur um Covid-19 geht, sondern auch um andere Krankheiten." Dies sei im Zuge der Pandemie zurückgegangen, weil Eltern teilweise eine Scheu gegen Impfungen entwickelt hätten.
Mertens geht auf Influenza-Impfstoffe ein: Unter anderem erklärt er, dass es Vakzine extra für ältere Menschen gebe, die für eine stärkere Immunantwort bei Senioren sorgen. Seit Jahresbeginn seien Hochdosis-Impfstoffe von der Stiko empfohlen, die speziell für Menschen über 60 Jahre vorgesehen seien.
Auch erklärt er die Doppelimpfungen näher: "Dies bedeutet nicht, dass beide Impfungen in eine Spritze aufgezogen werden können, sondern sind zur gleichen Zeit, aber an unterschiedlichen Körperstellen möglich."
Die Impfquote ist für ihn in Deutschland "zu wenig". Daher ruft Mertens noch einmal zur Impfung auf.
Wieler betont ebenfalls, dass vor allem für Berufsgruppen mit viel Kontakt zu anderen eine Grippe-Impfung wichtig sei. "Wenn sie es noch nicht getan haben: Bitte lassen sie sich gegen Covid-19 impfen", fordert Wieler auf.
Er geht auch auf die Gesundheit der Kinder ein: "Kinder und Jugendliche sind stärker betroffen als im letzten Jahr." Es läge in unserer Verantwortung, die Gesundheit der Kinder zu schützen.
Jens Spahn wirbt ausdrücklich für eine Grippe-Impfung: "Wir möchten heute verstärkt für die Grippe-Impfung werben, gerade im Blick auf Herbst und Winter." Wegen geringerer Grundimmunität besteht ein höheres Risiko für eine Grippe-Infektion. Zeitgleich erinnert er an das zuverlässige Tragen der Schutzmasken und dem Einhalten der AHA-Regeln.
Spahn geht mit positivem Beispiel voran und ließ sich kurz vor der PK selbst in einer Hausarztpraxis gegen Grippe impfen.
Vor allem für Berufsgruppen, die viel Kontakt zu anderen haben, sei eine Impfung gegen die Grippe wichtig. "Deshalb habe ich mich heute gegen Grippe impfen lassen. Ich will damit ein Zeichen setzen", sagt Spahn. Eine Doppel-Impfung gegen Grippe und Corona ist möglich.
Der befürchtete Anstieg an Corona- und Grippe-Infektionen im Herbst und Winter rückt an diesem Mittwoch in Berlin in den Blick. Dazu treten Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, am Vormittag gemeinsam vor die Öffentlichkeit. Im Zentrum soll das Thema Impfen stehen.
Das RKI hatte in seinem jüngsten Wochenbericht eine Zunahme bei den Corona-Zahlen vorhergesagt. Als Gründe nannte das RKI, dass es noch immer eine große Zahl ungeimpfter Menschen gebe und Kontakte in Innenräumen im Herbst zunähmen. Zudem fürchten Ärzte eine Grippewelle. Derzeit gibt es bereits eine Häufung an Atemwegsinfekten bei Minderjährigen. Ärzte berichten davon, dass nun Infekte nachgeholt würden, die es wegen des teilweisen Lockdowns im vergangenen Winter und Frühjahr nicht gegeben habe.
In der Hochphase der Corona-Pandemie waren Spahn und Institutschef Wieler teils im Wochenrhythmus miteinander aufgetreten. Mit dabei ist dieses Mal der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens. Die Stiko hatte im September eine Empfehlung herausgegeben, nach der Impfungen gegen Corona und Grippe an einem Termin erfolgen können. Geraten wird zu einem Zeitpunkt ab Oktober.
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist im Vergleich zum Vortag leicht gefallen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Mittwochmorgen mit 62,3 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 63,6 gelegen, vor einer Woche bei 61,0. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 11.547 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 4.46 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 11.780 Ansteckungen gelegen.
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Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist im Vergleich zum Vortag leicht gefallen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Mittwochmorgen mit 62,3 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 63,6 gelegen, vor einer Woche bei 61,0. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 11.547 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 4.46 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 11.780 Ansteckungen gelegen.
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist im Vergleich zum Vortag leicht gefallen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Mittwochmorgen mit 62,3 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 63,6 gelegen, vor einer Woche bei 61,0. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 11.547 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 4.46 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 11.780 Ansteckungen gelegen.
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