Diverse Krankheitswellen ziehen sich gerade durch die Republik: Influenza, RS-Virus und natürlich Corona. Gerade Kinder, die in Schule und Kindergarten eng beieinander sitzen, stecken sich immer wieder an. Genauso wie ihre Eltern und das Lehr- und Erziehungspersonal. Alles schnieft und hustet. Und gleichzeitig stehen die Apotheken vor einem massiven Engpass.
Fiebersäfte, Antibiotika – all die kleinen Helferlein sind aktuell knapp. Und ähnlich begehrt, wie Mehl, Hefe und Klopapier im ersten Lockdown. Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hat deshalb dazu aufgerufen, einander innerhalb der Nachbarschaft mit der eigenen Hausapotheke zu unterstützen. Ein Vorschlag, der Apotheker:innen und Ärzt:innen sauer aufstößt. Genauso wie Oppositionschef Friedrich Merz (CDU).
Der findet drastische Worte – und nimmt die Ampel-Regierung in die Pflicht.
CDU-Chef Merz hat eine Apotheke in Sundern besucht, um sich ein Bild der Lage zu machen. Auf Instagram teilt er diese Begutachtung in seiner Story. Merz schreibt: "Die Apotheken in ganz Deutschland stehen vor einem bisher nicht gekannten Engpass bei der Versorgung mit Medikamenten." Das Problem der labilen Lieferketten sei seit Monaten bekannt, stellt Merz klar. Und prangert die Regierungskoalition an.
Merz schreibt: "Die Ampel tut abgesehen von vagen Ankündigungen nichts, um in der akuten Krise für Abhilfe zu sorgen." Die Union fordere daher einen Bund-Länder-Gipfel zu den Medikamentenengpässen. "Die Ampel muss dieses Thema noch vor Jahresende zur Priorität machen", fordert Merz.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ist sich des Missstandes bewusst. Um gegenzusteuern, will er in der Weihnachtswoche Eckpunkte für einen Gesetzentwurf vorlegen, wie eine Sprecherin bekräftigte. Das Ministerium weist darauf hin, dass nicht alle Lieferengpässe auch Versorgungsengpässe bedeuten.
Gleichzeitig ist auch die Lage in den Kliniken und Arztpraxen nach wie vor angespannt. Hier hat Lauterbach angekündigt, dass verschiebbare Eingriffe bei Erwachsenen zugunsten der Behandlung von Kindern verschoben werden sollen.
"Wir werden nicht zulassen, dass die Kinder, die in der Pandemie so viel aufgegeben haben, jetzt nicht ausreichend versorgt werden", stellt der Minister klar.
(Mit Material von dpa)