Markus Söder bei der Pressekonferenz. Bild: SVEN SIMON/dpa / FrankHoermann/SVEN SIMON
Deutschland
Die Coronavirus-Krise nimmt in Bayern immer dramatischere Formen an. Die Wirtschaft soll mit Milliarden am Leben gehalten werden. Das öffentliche Leben kommt beinahe zum Stillstand.
16.03.2020, 11:1316.03.2020, 11:30
Zum Schutz der Wirtschaft vor den Folgen der Coronavirus-Krise stellt Bayern ein Hilfspaket in Höhe von zehn Milliarden Euro bereit. Dies teilte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag in München mit. Um die Geldmittel bereitstellen zu können, werde die in der Verfassung verankerte Schuldenbremse zeitlich begrenzt für zunächst ein Jahr außer Kraft gesetzt. In Bayern gelte ab sofort der Katastrophenfall. Seit Montag sind alle Schulen und Kindergärten im Freistaat geschlossen.
"Die Lage ist sehr ernst und verändert sich täglich, leider nicht zum Guten", betonte Söder.
Mit dem Zehn-Milliarden-Euro-Schutzschirm solle die Wirtschaft geschützt werden, unter anderem gebe es spezielle Bürgschaftsrahmen und finanzielle Soforthilfen zwischen 5000 und 30.000 Euro. "Wir werden keinen hängen lassen", sagte Söder. Priorität habe derzeit der Erhalt der Liquidität von Unternehmen und auch von Kulturschaffenden.
Einschränkungen in Bayern
Darüber hinaus weitet der Freistaat die Beschränkungen wegen der Ausbreitung des Coronavirus weiter aus.
- Auch Sportplätze und Spielplätze sollen gesperrt werden.
- Ab Dienstag werden Bars, Kinos und Schwimmbäder geschlossen
- Ab Mittwoch ausgewählte Geschäfte, die nicht zur Grundversorgung notwendig sind.
- Die Ladenöffnungszeiten werden ausgeweitet. Unter anderem dürfen Supermärkte, Lebensmittelgeschäfte, Drogerien, Apotheken, Tankstellen, Banken bis 22 Uhr öffnen
- Auch am Sonntag dürfen die Geschäfte von 12 bis 18 Uhr geöffnet sein.
- Speiselokale sollen nur noch von 6 bis 15 Uhr öffnen dürfen.
- Unikliniken werden von der Forschung abgezogen und sollen sich auf die Corona-Lage konzentrieren. Auch ältere Ärzte und Ärzte in Elternzeit sollen wieder in den Dienst genommen werden.
Als Reaktion auf das sich ausbreitende Coronavirus hatte Söder am Sonntagabend die Ausrufung des Katastrophenfalls im Freistaat angekündigt. Man werde das tun, weil man eine einheitliche Strategie unter einer einheitlichen Führung brauche, sagte er im BR Fernsehen. "Die Herausforderung wächst täglich, also müssen wir konsequent, aber angemessen reagieren."
Ausgangssperren soll es in Bayern zunächst nicht geben
"Das ist derzeit nicht geplant", sagte Söder. Er appellierte aber an alle Bürger, sich genau zu überlegen, welche Orte man besuchen wolle. "Ich kann nicht versprechen, dass es die letzten Maßnahmen sind", so Söder. Aber, betonte er: "Das öffentliche Leben wird runtergefahren". Es sei die einzige Möglichkeit, die es derzeit gebe.
Die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus nimmt in Bayern seit Tagen rasch zu. Bis Sonntagmittag meldete das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit 886 Fälle.
(lin/dpa)
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