Angela Merkel muss Deutschland auf einen harten Winter vorbereiten.Bild: imago images / photothek
Deutschland
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Bürgerinnen und
Bürger vor der am Montag geplanten Zwischenbilanz des Teil-Lockdowns
erneut auf schwierige Monate wegen der Corona-Krise eingestimmt. "Der
vor uns liegende Winter wird uns allen noch viel abverlangen", sagte
Merkel in ihrem am Samstag veröffentlichten Video-Podcast. "Das Virus
wird noch eine ganze Weile unser Leben bestimmen. Das bedeutet auch,
dass wir uns nicht unbeschwert direkt begegnen können." Zwar könnten
hier die Möglichkeiten neuer Kommunikationsmittel helfen, sie seien
"aber natürlich kein Ersatz für persönliche Begegnungen".
Am Montag wird Zwischenbilanz des Teil-Lockdowns gezogen
Merkel will an diesem Montag mit den Ministerpräsidenten der Länder
eine Zwischenbilanz zu dem seit Anfang November geltenden
Teil-Lockdown ziehen, mit dem die in die Höhe geschnellten
Corona-Infektionszahlen in den Griff bekommen werden sollen. Die
Bundesregierung hat bereits betont, dass sie derzeit noch keine
Möglichkeiten für Lockerungen sieht.
Vor ihrem Gespräch mit Pflegebedürftigen, pflegenden Angehörigen und
Pflegekräften in einer Reihe virtueller Bürgerdialoge an diesem
Donnerstag hob Merkel die Lage im Pflegebereich hervor. "Wir alle
haben den Älteren und ganz Alten viel zu verdanken – und auch denen,
die sich um sie kümmern", betonte sie. Die Pandemie mache das Leben
in Heimen und Einrichtungen einsamer und die Arbeitsbedingungen für
die Pflegekräfte noch belastender. "Schutz vor der Gefahr des Virus
ist notwendig, aber die Antwort soll auch nicht einfach Abschottung
heißen." Oft seien unter großem Einsatz Wege gefunden worden, dass
Besuche doch möglich gewesen seien.
Hoffnung auf Antigen-Schnelltests und Impfstoff
Antigen-Schnelltests böten in Pflegeheimen und Krankenhäusern die
Möglichkeit, mehr zu testen und schneller Infektionen zu erkennen,
sagte Merkel. Auf diese Weise sollten Patienten, Besucher, das
Pflegepersonal sowie die Ärzte besser geschützt werden. Wenn man in
der Phase sei, dass gegen Corona geimpft werden könne, werde dieser
Gruppe auch Priorität zukommen. "Sobald zuverlässige Impfstoffe
vorliegen, können sich diejenigen, die für die Versorgung von Kranken
und Betreuungsbedürftigen zuständig sind, zügig impfen lassen", sagte
Merkel. "Das gilt auch für Risikogruppen, also auch für
Pflegebedürftige."
Experten erwarten Anfang kommenden Jahres die vorläufige Zulassung
eines ersten Impfstoffs gegen das Coronavirus in Europa und den USA,
nachdem das Mainzer Unternehmen Biontech und der US-Pharmakonzern
Pfizer von einem hohen Wirkungsgrad des von ihnen gemeinsam
entwickelten Impfstoffes berichtet hatten.
(vdv/dpa)
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