Christan Lüth macht der AfD schon wieder Ärger. Gegen den ehemaligen Pressesprecher der AfD-Bundestagsfraktion liegt der Berliner Staatsanwaltschaft eine Strafanzeige vor – wegen schwerer Körperverletzung. Nach Informationen der "Welt am Sonntag" soll der AfD-Politiker eine junge Frau angegriffen haben. Die Staatsanwaltschaft bestätigte dem Blatt, dass die Strafanzeige bereits im Juni eingegangen sei.
Damit nicht genug. Wie mehrere verantwortliche AfD-Politiker der "Wams" bestätigten, hat die Führungsspitze der Partei, genauso wie die der Bundestagsfraktion, von den Vorwürfen gegen Lüth gewusst. AfD-Bundessprecher Chrupalla teilte der Zeitung mit, dass er die Rechtsabteilung der Bundesfraktion über die Strafanzeige von Lüth informiert habe.
Dem Bericht zufolge soll es Treffen zwischen dem AfD-Bundessprecher Tino Chrupalla, seinem Parteikollegen Roman Reusch und dem mutmaßlichen Opfer gegeben haben. Die Frau sprach offenbar mit den beiden Männern über die Vorwürfe gegen Christian Lüth. Auch Fraktionschef Gauland soll sie einige Wochen später getroffen haben.
AfD-Fraktionschefin Alice Weidel soll laut "Wams" ebenfalls informiert gewesen sein. Sie ließ demnach über ihren Pressesprecher mitteilen, dass sie bereits vor Monaten davon erfahren hat. Er habe der Frau damals zu einer Anzeige geraten.
Im April hatte die Partei Christian Lüth von seinem Amt als Fraktionssprecher abgezogen, weil der sich in einem Chat offenbar als "Faschist" geäußert hat.
Vor etwa einer Woche wurde Christian Lüth von der AfD fristlos entlassen, weil eine Dokumentation auf ProSieben Filmaufnahmen zeigt, wie der Ex-Pressesprecher über die Möglichkeit spricht, Migranten zu erschießen und zu vergasen.
(vdv)