Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder Bild: dpa-Pool / Peter Kneffel
Deutschland
04.09.2020, 14:4404.09.2020, 15:03
Von der jüngsten Panne bei der Übermittlung von
Corona-Testergebnissen in Bayern sind rund 10.000 Menschen betroffen.
- Diese waren zwischen Samstag und Dienstag an bayerischen Flughäfen auf das Coronavirus getestet worden und bekamen nicht innerhalb der versprochenen Frist von 48 Stunden ein Ergebnis, wie ein Sprecher des bayerischen Gesundheitsministeriums am Freitag in München mitteilte.
- Grund sei ein EDV-Problem beim privaten Dienstleister Ecolog gewesen, der im Auftrag des Freistaats an den Flughäfen München, Nürnberg und Memmingen die Tests durchführt.
- Der Sprecher ging davon aus, dass im Laufe des Freitags alle in dem Zeitraum getesteten Menschen ihre Ergebnis-Benachrichtigungen erhalten werden.
Am Donnerstagabend hatte das Bayerische Landesamt für Gesundheit und
Lebensmittelsicherheit (LGL) die Verzögerungen bei den Teststationen
an Flughäfen eingeräumt. Grund sei "ein Schnittstellenproblem in der
Datenverarbeitung" bei Ecolog. Schon in der Vergangenheit hatte es
Probleme bei der Übermittlung an mehreren Teststellen in Bayern
gegeben. Mitte August war bekannt geworden, dass Zehntausende
Menschen tagelang auf das Ergebnis ihres Corona-Tests gewartet hatten
– darunter auch mehr als 900 positiv Getestete.
Das Corona-Testzentrum am Flughafen MünchenBild: dpa / Peter Kneffel
Am Freitag berichteten Betroffene über Chaos bei den bayerischen
Teststationen auch an der Autobahn und zeigten sich verärgert über
tagelange Wartezeiten. Auch die Opposition kritisierte fehlendes
Management. "Ministerpräsident Söders Corona-Test-Debakel geht in die
zweite Runde", erklärte die Fraktionsvorsitzende der Landtags-Grünen,
Katharina Schulze.
Am Freitag warnte auch das Landratsamt Kitzingen vor Verzögerungen.
"Bereits Anfang der Woche meldete der Verband der akkreditierten
medizinischen Labore in Deutschland, dass es einen erheblichen
Rückstau bei den Tests gebe", teilte die Behörde mit. Auch die
Kapazitäten beim örtlichen Gesundheitsamt seien "nahezu
ausgeschöpft". Die Ergebnisse könnten deshalb nicht immer innerhalb
der vorgesehenen ein bis zwei Tage vorliegen.
(se/dpa)
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