Eigenlob stinkt bekanntlich. Daher sorgte ein Tweet des bayerischen Wirtschaftsministers Hubert Aiwanger (Freie Wähler) jetzt auch für große Häme im Netz.
Angeblich soll Aiwanger einen äußerst positiven Tweet über sich selbst gepostet haben – mit einem Fake-Account. Darin schreibt er, "wir bräuchten mehr Politiker wie Sie, mit Verstand und Pragmatik." Das Netz tobt, der Hashtag "Aiwanger" trendet auf Twitter und die Nutzer:innen amüsieren sich über den Politiker – darunter auch Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP).
Buschmann nimmt den Fall "Aiwanger" mit Humor. Dennoch warnt er vor Fake-Accounts und "Sockenpuppen", die im Internet Meinungen manipulierten. Laut des Ministers ist es gerade in den sozialen Netzwerken wichtig, die Quellen zu überprüfen und Informationen nicht ungefiltert aufzunehmen – vor allem bei unbekannten Absendern.
Aiwanger liefert in einem weiteren Post die angeblich richtige Quelle nach. Das Lob soll demnach von einem Peter Müller stammen. Dabei weist der Accountname viele Zahlen auf, was üblicherweise auf wenig Seriosität schließen lässt. Aiwanger verteidigt sich: "Viele von denen, die mir einen Zweitaccount andichten wollen, haben wahrscheinlich selbst einen."
Die Kommentare unter seinem Beitrag schließen darauf, dass die Twitter-Nutzer:innen ihm diesen Erklärungsversuch nicht abkaufen. "Hat der keinen Medienberater, damit er vor sich selber geschützt wird?", fragt ein Nutzer.
Der Parteivorsitzende der Grünen in Bayern, Thomas von Sarnowski, fordert, dass Aiwanger den Menschen in Bayern erklären solle, in welchem Verhältnis er zu Peter Müller stehe.
Der Spiegel-Journalist Oliver Das Gupta treibt Aiwanger weiter in die Enge. Er zeigt den gleichen "Eigenlob-Post" unter einem Video des Politikers, in dem er bei einem Interview zu sehen ist. In einem weiteren Tweet sagt Das Gupta: "Das ist schon sehr peinlich."
Ob es sich bei diesem Vorfall wirklich um einen Fake-Account von Aiwanger handelt oder um eine Attacke von Internet-Trollen ist unklar.
Zweitaccounts seien bei Politiker:innen und auch der Polizei nichts Außergewöhnliches. Das schreibt die CDU-kritische Seite "UnionWatch" auf Twitter und zeigt einen weiteren Vorfall bei der Polizei Aachen.
Demnach müssen Postings in sozialen Medien immer kritisch betrachtet werden.