Aus Protest gegen den Vorsitzenden Roland Tichy verlässt Dorothee Bär die Ludwig-Erhard-Stiftung. Bild: imago images / Jens Schicke
Deutschland
23.09.2020, 17:0211.06.2024, 10:25
Die Staatsministerin für Digitales, Dorothee Bär
(CSU), hat ihre Mitgliedschaft in der Ludwig-Erhard-Stiftung aus
Protest gegen den Vorsitzenden Roland Tichy gekündigt. "Grund für
diese Entscheidung ist eine Publikation in dem Magazin "Tichys
Einblick", die frauenverachtende und in höchstem Ausmaß sexistische
Äußerungen gegenüber meiner Kollegin Sawsan Chebli enthält", sagte
Bär dem "Handelsblatt".
In dem Magazin heißt es über die SPD-Politikerin Chebli, die sich im
selben Berliner Wahlkreis wie der amtierende Berliner Bürgermeister
Michael Müller um eine Bundestagskandidatur bemüht: "Was
spricht für Sawsan?(...) Befreundete Journalistinnen haben bislang
nur den G-Punkt als Pluspunkt feststellen können in der
Spezialdemokratischen Partei der alten Männer."
"Widerlicher Dreck", schrieb Doro Bär auf Twitter
"Derartige Ausfälle sind unerträglich und mit den Zielen der Stiftung
absolut unvereinbar", erklärte Staatsministerin Bär ihren Austritt.
Ludwig Erhards Ansinnen wäre heute sicher nicht die Herabwürdigung
von Frauen, sondern das Fördern weiblicher Karrieren.
Roland Tichy und sein Magazin sind wegen rechtspopulistischen Artikeln umstritten.Bild: www.imago-images.de / Thomas Einberger
"Sofern die
Stiftung einen Vorsitzenden hat, unter dessen Federführung solche
Texte veröffentlicht werden, kann und will ich sie nicht weiter
unterstützen. Es zeigt eine gesellschaftspolitische Geisteshaltung,
die ich nicht akzeptiere", sagte Bär.
Chebli bedankte sich via Twitter bei Bär für deren "klare Haltung"
und schrieb: "Wir dürfen nicht länger Sexismus hinnehmen. Wir
brauchen aber auch die Männer, die mit uns an einem Strang ziehen."
(hau/dpa)
Nach dem iranischen Raketenangriff auf sein Land hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu Vergeltung angekündigt. "Der Iran hat heute Abend einen großen Fehler gemacht – und er wird dafür bezahlen", sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros. Wann ein Vergeltungsschlag auf den Iran erfolgen könnte, blieb zunächst offen. Bereits in der Nacht zum Mittwoch griff Israel im Kampf gegen die proiranische Hisbollah-Miliz aber erneut die libanesische Hauptstadt Beirut an. Der Iran selbst warnte Israel indes vor einem Vergeltungsschlag und drohte seinerseits eine heftige weitere Reaktion an. Angesichts der eskalierenden Lage in Nahost soll der UN-Sicherheitsrat am Mittwoch zu einer Dringlichkeitssitzung zusammenkommen.