Politik
Deutschland

Kevin Kühnert ist vergeben: SPD-Politiker will seinen Freund nicht vorstellen

SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert, Deutschland, Berlin, Willy-Brandt-Haus, Bildtermin Versprochen.Gehalten. mit der SPD-Spitze anlässlich der bevorstehenden Mindestlohn-Erhöhung und anschließender Pre ...
Kevin Kühnert (SPD) sagt im Interview mit der Zeitschrift "Bunte", dass er einen Partner hat. Mit ihm über den Roten Teppich laufen möchte er aber nicht.Bild: IMAGO / Metodi Popow
Deutschland

Beziehungsstatus klar: SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert ist vergeben

19.10.2022, 12:2219.10.2022, 12:52
Mehr «Politik»

Mit den historischen Worten "ich bin schwul und das ist auch gut so" ist Klaus Wowereit in den Berliner Wahlkampf 2001 gezogen. Ein anderer Sozialdemokrat hat zu seiner sexuellen Orientierung kein großes Aufsehen gemacht. Kevin Kühnerts Coming-out geschah eher beiläufig.

Der SPD-Generalsekretär mag vom Schritt seines Berliner Genossen vor mehr als 20 Jahren profitiert haben. Fragen zu seinem Privatleben, vor allem zu einem Partner an seiner Seite, ließ er allerdings unbeantwortet. Nun zitiert die Zeitschrift "Bunte" den Politiker mit den Worten: "Ich habe einen Partner."

Wer ist der Partner? Und: Gibt es bald Fotos von Kühnert und seinem Freund?

Der 33-jährige Kühnert dämpft die Erwartungen mancher Interessierter: Es werde keine Bilder vom roten Teppich geben, sagte er der Zeitschrift "Bunte".

Er führt aus, warum:

"Bei den klischeehaften Gelegenheiten wie Bayreuther Festspiele oder Bundespresseball, bei denen andere ihre Partner präsentieren, gehen wir sowieso nicht über den roten Teppich. Schon allein, weil festliche Kleidung erwartet wird. Da sind wir raus."

Warum er nun doch über seine Partnerschaft spricht? Kühnert wolle ein Zeichen für junge Menschen setzen. Ein Coming-out sei nicht überall ohne Hindernisse oder Probleme verbunden.

ARCHIV - 04.07.2022, Berlin: Kevin Kühnert, SPD-Generalsekretär, gibt eine Pressekonferenz nach den Gremiensitzungen seiner Partei. Kühnert hat das Wirtschaftsministerium aufgefordert, rechtlich auszu ...
SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert will ein Vorbild für junge homosexuelle Menschen sein. Bild: dpa / Kay Nietfeld

Der Politiker sagt:

"Ich weiß, dass insbesondere auf manchem Dorf auch im Jahr 2022 immer noch einige zu Hause rausfliegen, wenn sie ihre sexuelle Orientierung offenbaren."

Diesen Menschen möchte er mit seinem Schritt Mut machen. Sie bräuchten "Vorbilder, und sie müssen erfahren, dass es völlig okay ist, einen Mann oder eine Frau gleichen Geschlechts zu lieben", meint der SPD-Politiker.

Die Begründung, sein Schwulsein öffentlich zu machen, dürfte einige Queer-Aktivist:innen eher enttäuschen.

Kühnert selbst äußerte sich im März 2018 zu seiner Homosexualität – im Interview mit dem queeren Berliner Stadtmagazin "Siegessäule". In einem Interview mit der "Berliner Zeitung" sagte er zu seiner Motivation, seine sexuelle Orientierung öffentlich zu machen: "Wer in der Öffentlichkeit steht, muss sich darauf einstellen, im Zweifel immer wieder nach einer Freundin gefragt zu werden."

Er hätte also "die Möglichkeit gehabt, dann jedes Mal verlegen auf den Boden zu schauen. Oder eben einfach offen und selbstverständlich darüber zu sprechen, dass ich schwul bin." Er hat sich für letzteres entschieden.

(Mit Material von dpa)

1000 Tage Krieg: Warum die Ukraine nicht verloren ist
Nach bald drei Jahren hat die Ukraine kaum noch Optionen, um den Krieg gegen Aggressor Russland militärisch zu gewinnen. Besiegt ist das geschundene Land deswegen aber nicht.

Am Dienstag ist es 1000 Tage her, seit der russische Autokrat Wladimir Putin den Befehl zur Invasion der Ukraine gab. Nun beginnt der dritte Kriegswinter. Er droht in der Ukraine "besonders kalt und dunkel zu werden", so der österreichische "Standard". Denn russische Luftschläge haben die Energieversorgung hart getroffen, zuletzt am Wochenende.

Zur Story