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Corona-News: Fünf Hotspots in Deutschland mit Inzidenzen über 200

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Während in vielen Teilen Deutschland Lockerungen kommen, kann in fünf Hotspots davon keine Rede sein. (Symbolbild)Bild: imago images / Michael Gstettenbauer
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Corona-News – Fünf Deutsche Hotspots mit Inzidenzen über 200 +++ Tschechien öffnet Impfungen für alle ab 40

17.05.2021, 11:3917.05.2021, 12:45
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Noch bis Ende Juni greift die sogenannte Bundes-Notbremse in Deutschland: Diese schreibt vor, dass ab einem bestimmten Inzidenzwert Ausgangssperren, Schließungen im Einzelhandel und auch Schulschließungen automatisch greifen. So umstritten die Notbremse auch ist, sie scheint Wirkung zu zeigen. Denn Anfang Mai gehen die Infektionszahlen runter – gleichzeitig werden immer mehr Menschen gegen das Coronavirus geimpft. Wie sich die Corona-Lage in Deutschland entwickelt, liest du in unserem News-Ticker:

Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Fälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie liegt nach Angaben des RKI mittlerweile bei 3.598.846 (Stand Montag). Die Zahl der insgesamt registrierten Todesfälle stieg auf 86.160.

17. Mai

12.45 Uhr: Mehr als 40 Millionen Corona-Impfungen in Deutschland

In Deutschland hat die Zahl der Corona-Impfungen die 40-Millionen-Marke überschritten. Damit seien 30,7 Millionen Menschen in Deutschland mindestens einmal geimpft, teilte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Montag im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Dies entspricht demnach einem Anteil von 37 Prozent. Mehr als 9,3 Millionen Menschen haben laut Spahn schon einen vollen Impfschutz. Dies sind 11,2 Prozent der Bevölkerung.

11.29 Uhr: Tschechien impft alle ab 40 Jahren

In Tschechien können sich seit heute alle Menschen ab 40 Jahren für einen Corona-Impftermin registrieren. Zu Beginn in der Nacht führte der große Andrang für knapp eine Stunde zum Kollaps des Online-Anmeldesystems. Inzwischen laufe wieder alles normal, teilten die Betreiber mit. Ministerpräsident Andrej Babis hatte die Nachfrage mit einem Tweet selbst angeheizt: "Ihr seid eine starke Altersgruppe und ich hoffe, dass ihr die Registrierung im Sturm nehmt", schrieb er kurz vor Mitternacht bei Twitter.

Zugleich warten mehr als 100 000 Senioren immer noch auf einen Impftermin bei ihrem Hausarzt. Die Impfzentren befinden sich fast ausschließlich in großen Städten. In Tschechien wurden nach offiziellen Angaben bereits mehr als 4,1 Millionen Einzeldosen verabreicht. Mehr als eine Million der knapp elf Millionen Einwohner ist vollständig geschützt.

Mit knapp 30.000 Corona-Todesfällen seit Pandemiebeginn zählt Tschechien zu den stark betroffenen Ländern in Europa. Inzwischen sind die Infektionszahlen stark gesunken. Innerhalb von sieben Tagen steckten sich noch 71 Menschen je 100 000 Einwohner an. Am Montag öffnete die Außengastronomie, aber nur für Getestete, Geimpfte und Genesene mit einem Nachweis. Polizei und Gesundheitsämter sollen das kontrollieren.

10.44 Uhr: Erzgebirgskreis und Schweinfurt bundesweite Corona-Hotspots

Der sächsische Erzgebirgskreis und das bayerische Schweinfurt sind zurzeit die bundesweiten Corona-Hotspots – mit jeweils 228,4 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Dicht gefolgt von Coburg, Hildburghausen und dem Zollernabkreis. Dies zeigt die Übersicht des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Montag. Im Vergleich der Bundesländer liegt Thüringen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 122,5 an der Spitze, gefolgt von Sachsen (112,3) und Baden-Württemberg (101,1). Den mit Abstand niedrigsten Wert verzeichnet weiter Schleswig-Holstein mit 35,1.

09.55 Uhr: Großbritannien lockert Corona-Beschränkungen deutlich

Trotz Warnungen vor einer Ausbreitung einer sehr ansteckenden Variante des Coronavirus genießen die Menschen in weiten Teilen Großbritanniens wieder deutlich größere Freiheiten. Im größten Landesteil England dürfen sich seit Montag bis zu sechs Menschen oder zwei Haushalte in geschlossenen Räumen treffen und müssen dabei auch keinen Abstand mehr halten. Im Freien sind sogar Treffen mit bis zu 30 Personen erlaubt. Umarmungen und Küsse zwischen Freunden und Verwandten sind wieder gestattet.

Museen, Zoos, Kinos, Theater und Sportstätten können ebenso öffnen wie Hotels und die Innengastronomie. Pubs und Restaurants dürfen aber nur am Tisch bedienen. Zudem ist Urlaub im Ausland wieder erlaubt. Allerdings ist eine Wiedereinreise nach Großbritannien ohne Quarantäne nur aus wenigen Ländern möglich, aus der EU steht nur Portugal auf dieser "grünen Liste". Wer aus Deutschland ankommt, muss sich weiterhin zehn Tage selbst isolieren und auf eigene Kosten zwei Corona-Tests machen.

07.27 Uhr: Impfpriorisierungen enden in einigen Ländern

In mehreren Bundesländern endet in dieser Woche die Priorisierung bei den Corona-Impfungen in Arztpraxen. Baden-Württemberg und Berlin beginnen an diesem Montag. Bayern folgt voraussichtlich im Laufe der Woche, Sachsen am 24. Mai. Allerdings dürfte vielerorts noch nicht ausreichend Impfstoff zur Verfügung stehen, dass alle Impfwilligen auch schnell einen Impftermin erhalten. In den Impfzentren bleibt die Priorisierung noch bestehen.

Zudem werden in einigen Bundesländern in dieser Woche die Corona-Regeln gelockert. So öffnet Schleswig-Holstein ab diesem Montag unter strengen Auflagen für Touristen. Auch in weiteren Bereichen wird das öffentliche Leben wieder hochgefahren. Bisher waren touristische Übernachtungen nur in einzelnen Modellregionen möglich.

07.15 Uhr: Unicef fordert zu Impfspenden auf

Reiche Staaten könnten der Covax-Initiative nach Ansicht des UN-Kinderhilfswerks Unicef mehr als 150 Millionen Impfdosen bereitstellen, ohne ihre eigenen Impfprogramme zu gefährden. Die sieben führenden Industrienationen (G7) und die EU könnten dazu beitragen, die weltweite Impflücke zu schließen, indem sie 20 Prozent ihrer Vorräte für Juni, Juli und August der Covax-Initiative für die weltweite Verteilung von Corona-Impfstoffen überließen, heißt es in einer am Montag von Unicef veröffentlichten Studie der britischen Firma Airfinity.

Dabei könnten die reichen Staaten noch immer ihre eigenen Impfprogramme wie geplant fortsetzen, betonte Unicef-Direktorin Henrietta Fore. Im Juni findet in Großbritannien ein G7-Gipfel statt. Bis dahin fehlen dem Covax-Programm laut Unicef 190 Millionen Dosen. Dies liegt unter anderem an der dramatischen Corona-Lage in Indien, das eigentlich einen Großteil der Covax-Dosen produzieren und exportieren sollte, sie nun aber für die eigene Bevölkerung braucht. Der Chef der Weltgesundheitsorganisation WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, hatte reiche Staaten bereits am Freitag eindringlich aufgefordert, Impfdosen lieber Covax bereitzustellen, anstatt bereits die weniger gefährdeten Kinder und Jugendliche in den eigenen Ländern zu impfen.

Die unter anderem von Deutschland und den USA mitgetragene Covax-Initiative soll die massive Ungleichheit zwischen den reichen Industrieländern und den armen Schwellen- und Entwicklungsländern bei den Corona-Impfungen wenigstens ein bisschen verringern. Geleitet wird Covax gemeinsam von der WHO, der Impfallianz Gavi und dem Bündnis Cepi zur Impfstoffforschung. Etwa 190 Länder haben sich der Initiative angeschlossen, darunter mehr als 90 mit niedrigem und mittlerem Einkommen wie Indien, Nigeria, Pakistan und Vietnam.

06.10 Uhr: RKI meldet 5412 Neuinfektionen

Das RKI meldet binnen eines Tages 5412 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 6922 Ansteckungen gelegen. Aufgrund des Feiertags am 13. Mai sei bei der Interpretation der Fallzahlen zu beachten, dass an Feier- und Brückentagen weniger Personen einen Arzt aufsuchen, wodurch auch weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt werden, hieß es im Lagebericht des RKI vom Sonntag. "Dies führt dazu, dass weniger Erregernachweise an die zuständigen Gesundheitsämter gemeldet werden.

"Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Montagmorgen bundesweit bei 83,1 (Vortag: 83,1; Vorwoche: 119,1). Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 64 neue Todesfälle verzeichnet. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Sonntag bei 0,82 (Vortag: 0,84).

16. Mai

17.12 Uhr: Lauterbach: "Ich glaube, die große Zeit der Pandemie ist vorbei"

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach glaubt, dass "die große Zeit der Pandemie vorbei ist. Gott sein Dank." Das sagte er im Interview dem Nachrichtenportal "t-online". Zwar werde das Problem die Gesellschaft noch eine ganze Zeit begleiten. Aber jetzt gehe es darum, die Gesellschaft zu heilen, so Lauterbach.

Zugleich warnte der SPD-Politiker und Epidemiologe vor einer erneuten "komplizierten Situation" im Herbst. Es müsse jetzt darum gehen, auch jene zu erreichen, die noch zögerten, sich impfen zu lassen. "Harte Verweigerer erreicht man tatsächlich nicht", sagte Lauterbach. "Aber wir dürfen es uns nicht zu einfach machen, indem wir Impf-Verunsicherte in die gleiche Ecke stellen." Es brauche deshalb Impfkampagnen, "nicht unbedingt von Politikern, sondern von Führungspersönlichkeiten, die in den jeweiligen Gemeinschaften Vertrauen genießen."

Es gehe nicht nur um einen Dienst an der Gemeinschaft, sondern in erster Linie um die Menschen selbst. Auch jetzt noch seien bestimmte Gruppen auf den Intensivstationen deutlich überproportional vertreten. "Wir müssen da unbedingt etwas unternehmen. Wir können nicht sagen, die Pandemie ist für uns, die Impf-Willingen, beendet und für die anderen eben nicht."

8.54 Uhr: Stiko-Chef: Aktuelle Corona-Impfungen werden nicht die letzten sein

Die Ständige Impfkommission (Stiko) geht davon aus, dass Impfungen gegen das Coronavirus im kommenden Jahr aufgefrischt werden müssen. "Das Virus wird uns nicht wieder verlassen. Die aktuellen Corona-Impfungen werden deswegen nicht die letzten sein", sagte der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntagsausgaben). Es sei "sinnvoll", wenn die Produktion von Covid-19-Impfstoffen auch in Deutschland angekurbelt werde.

Wann genau eine Auffrischung des Impfschutzes gegen Covid-19 nötig sein könne, sei angesichts der Datenlage noch nicht klar, sagte Mertens weiter. "Wir müssen sicherlich noch einige Monate warten, um zu sehen, ob möglicherweise bei einzelnen Gruppen der Impfschutz bereits wieder nachlässt oder generell zu schwach war."

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach rechnet damit, dass Corona-Schutzimpfungen in den kommenden Jahren zur Routine werden. "Ich gehe davon aus, dass die Immunität nach einer Impfung gegen Covid-19 rund sechs Monate hält. Die erste Auffrischung wird deshalb für einige bereits im Herbst fällig sein." Generell gelte: "Es wird mit Sicherheit nicht bei einer Auffrischung bleiben. Das Coronavirus und seine Mutanten werden uns noch auf absehbare Zeit beschäftigen. Wir werden in den nächsten Jahren regelmäßig gegen Covid-19 impfen müssen."

8.12 Uhr: RKI registriert 8500 Corona-Neuinfektionen und 71 neue Todesfälle

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 8500 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Sonntagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.34 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 12.656 gelegen. Am Sonntag sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird.

Aufgrund des Feiertags am 13. Mai sei bei der Interpretation der Fallzahlen zu beachten, dass an Feier- und Brückentagen weniger Personen einen Arzt aufsuchen, wodurch auch weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt werden, hieß es im Lagebericht des RKI vom Samstagabend. "Dies führt dazu, dass weniger Erregernachweise an die zuständigen Gesundheitsämter gemeldet werden.

"Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Sonntagmorgen bundesweit bei 83,1 (Vortag: 87,3; Vorwoche: 118,6). Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 71 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 127 Tote gewesen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie insgesamt 3.593.434 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 3.286.400 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 86.096.

15. Mai

8.20 Uhr: RKI registriert 7894 Corona-Neuinfektionen und 177 neue Todesfälle

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 7894 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Samstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.58 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Am Samstag vor einer Woche hatte der Wert bei 15.685 gelegen. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Samstagmorgen bundesweit bei 87,3 (Vortag: 96,5; Vorwoche: 121,5).

Aufgrund des Feiertags am 13. Mai sei bei der Interpretation der Fallzahlen zu beachten, dass an Feier- und Brückentagen weniger Personen einen Arzt aufsuchen, wodurch auch weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt werden, hieß es im Lagebericht des RKI vom Freitagabend. "Dies führt dazu, dass weniger Erregernachweise an die zuständigen Gesundheitsämter gemeldet werden.

"Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 177 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 238 Tote. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.584.934 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.275.500 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 86.025.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Freitag bei 0,87 (Vortag: 0,87). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 87 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

14. Mai

18.01 Uhr: Tschechien erkennt deutsche Corona-Impfnachweise an

Tschechien will von diesem Samstag an ausländische Corona-Impfnachweise aus Deutschland, Österreich, Ungarn, Slowenien, Polen und der Slowakei anerkennen. Das sei eine Übergangslösung bis zur Einführung des geplanten digitalen EU-Corona-Passes, sagte Außenminister Jakub Kulhanek am Freitag in Prag. Von der Regelung profitieren unter anderem Deutsche mit Wohnsitz in Tschechien und Geschäftsreisende. Für sie entfallen die strengen Test- und Quarantänepflichten bei der Einreise. Voraussetzung ist, dass die erste Impfung mindestens 22 Tage zurückliegt.

Touristische Reisen ohne triftigen Grund sind nach derzeitigem Stand weiterhin nicht erlaubt. Tschechien ermöglicht nur den kleinen Grenzverkehr zum Beispiel zum Einkaufen, wenn der Aufenthalt nicht länger als 12 Stunden dauert. Dabei entfällt die Quarantäne- und Testpflicht ohnehin, auch für Ungeimpfte. Die Lage in dem früheren Corona-Hotspot hat sich inzwischen sehr gebessert. Die Sieben-Tage-Inzidenz - also die Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche - liegt inzwischen bei 79.

17.45 Uhr: Großbritannien wird wieder als Corona-Risikogebiet eingestuft

Die Bundesregierung stuft Großbritannien trotz niedriger Infektionszahlen ab Sonntag wieder als Corona-Risikogebiet ein. Grund ist das "zumindestens eingeschränkte Vorkommen" der zuerst in Indien festgestellten Virusvariante, wie das Robert Koch-Institut am Freitag im Internet bekanntgab. Die Variante B.1.617.2 hat in Indien zu dramatischen Infektionszahlen beigetragen. Die Nachbarländer Sri Lanka und Nepal werden von der Bundesregierung am Sonntag ebenfalls hochgestuft: Sri Lanka zum Risikogebiet und Nepal zum Virusvariantengebiet, der höchsten Risikostufe, für die weitgehende Reisebeschränkungen gelten.

Es gibt aber auch neun Länder und Regionen, die am Sonntag auf der Corona-Risikoskala zurückgestuft werden - vom Hochinzidenz- zum Risikogebiet: Serbien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Nordmazedonien, Estland, Ukraine, Jordanien, Libanon und die Palästinensischen Autonomiegebiete. Wer von dort einreist, muss nicht mehr zwingend in Quarantäne, sondern kann stattdessen bei Einreise einen negativen Test vorweisen.

Mit den Kanarischen Inseln wird außerdem ein weiteres beliebtes Urlaubsziel der Deutschen ganz von der Liste der Corona-Risikogebiete gestrichen. Das hat für Touristen aber keine praktischen Auswirkungen mehr, da die Quarantänepflicht für von dort zurückkehrenden Urlauber mit Inkrafttreten einer neuen Einreiseverordnung bereits am Donnerstag gefallen ist. Die Testpflicht beim Rückflug nach Deutschland gilt weiter.

16.47 Uhr: Gesundheitsminister Spahn mit Astrazeneca gegen Corona geimpft

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich am Freitag von seinem Hausarzt im münsterländischen Legden gegen Corona impfen lassen. Der 40-Jährige erhielt den Impfstoff der Firma Astrazeneca. Er habe sich nach einem Gespräch mit dem Arzt bewusst dafür entschieden, erklärte er nach Angaben eines Sprechers. Für den kompletten Schutz brauche Spahn nur eine Impfung, da er bereits eine Corona-Erkrankung durchgemacht habe, sagte der Sprecher weiter.

"Nach diesen langen Monaten der Pandemie fühlt es sich gut an, geimpft und damit geschützt zu sein. Alle bei uns zugelassenen Impfstoffe wirken sehr gut und sind sicher", betonte Spahn. "Ich kann nur jedem empfehlen, der ein Impfangebot bekommt, sich auch impfen zu lassen." Der Weg raus aus der Pandemie führe nur über mehr Impfungen und geringere Inzidenzen.

Nach Angaben seines Ministeriums hätte Spahn auch in Berlin die Möglichkeit gehabt, sich als Mitglied der Bundesregierung in der Prioritätsgruppe 3 mit anderen Impfstoffen impfen zu lassen. Der Astrazeneca-Impfstoff kann seit dem 6. Mai unabhängig von Prioritätsgruppen verimpft werden.

14.50 Uhr: Griechenland eröffnet Urlaubssaison und lockert Corona-Beschränkungen

Mit der Lockerung zahlreicher Corona-Beschränkungen hat Griechenland am Freitag die Urlaubssaison eröffnet. "Wir lassen die dunklen Wolken der Angst und Unsicherheit hinter uns", sagte Tourismusminister Harry Theoharis am Donnerstagabend vor dem antiken Poseidontempel am Kap Sunion und verkündete den offiziellen Neustart für den Tourismus in seinem Land. Italien kündigte unterdessen das Quarantäne-Ende für Besucher aus der EU, Großbritannien und Israel an.

Die griechische Reisesaison war im vergangenen Jahr wegen der Corona-Pandemie fast gänzlich ausgefallen, was ein harter Schlag für das stark vom Tourismus abhängige EU-Land war. Auf der Insel Kreta wurden am Freitag allein 15 Flüge erwartet, weitere 24 am Samstag - die meisten davon aus Deutschland. Insgesamt erwarteten die griechischen Inseln an den beiden Tagen rund 150 internationale Flüge.

Auf Kreta genossen bereits am Freitag deutsche Touristen die Sonne und das türkisblaue Meer. "Die Restaurants haben geöffnet, wir können an den Strand gehen, wir können das gute Wetter genießen, wir können ein bisschen shoppen gehen. Es ist wunderbar, wieder ausgehen zu können", freute sich Caroline Falk, eine 28-jährige Flugbegleiterin.

Es gebe keine Quarantäne für Touristen, sagte ihr Freund und nannte damit den Grund, warum sie sich für einen Urlaub in Griechenland entschieden haben. "Kaum zu glauben, wie schön es hier ist", schwärmte auch ihre gemeinsame Freundin Anne Marie Buhrer.

Griechenland hob in der Nacht zu Freitag auch die Reiseverbote zwischen den Regionen auf. Einheimische müssen zudem das Verlassen ihrer Wohnungen nicht mehr per SMS bei den Behörden anmelden. Museen dürfen nach siebenmonatigem Lockdown wieder öffnen. Wer auf eine der griechischen Inseln mit dem Schiff oder Flugzeug reist, muss allerdings einen Impfnachweis oder einen negativen Corona-Test vorlegen.

Doch noch sind nicht alle touristischen Ziele wieder frei zugänglich. Für die südliche Ägäis-Insel Kalymnos etwa gilt angesichts einer großen Zahl von Neuinfektionen weiter ein strikter Lockdown - sehr zum Ärger vieler Bewohner, die sich bereits auf die neue Saison vorbereitet hatten.

13.30 Uhr: Quarantäne-Pflicht bei Einreise fällt in Italien weg

Für Italien-Urlauber aus Deutschland und anderen europäischen Ländern entfällt am Sonntag die bisher notwendige Corona-Quarantäne nach der Ankunft. Das teilte das Gesundheitsministerium am Freitag in Rom mit. Künftig sei für Einreisen aus den Ländern der Europäischen Union, dem Schengenraum sowie Großbritannien und Israel nur noch ein negativer Test erforderlich. Bisher musste man fünf Tage in Quarantäne und am Ende einen zweiten Test machen.

Das 60-Millionen-Einwohner-Land zählte am Donnerstag in 24 Stunden rund 8000 Corona-Neuinfektionen und etwa 200 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Sars-CoV-2-Virus. Von Montag an werden voraussichtlich fast alle Regionen Italiens zur Gelben Zone mit moderatem Corona-Risiko gehören.

10.39 Uhr: Neuer Impfrekord: 1,35 Millionen Menschen an einem Tag geimpft

In Deutschland sind am Mittwoch so viele Menschen gegen das Coronavirus geimpft worden wie noch nie. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Freitag (Stand: 09.35 Uhr) wurden an dem Tag 1.353.453 Impfspritzen gesetzt, an Christi Himmelfahrt waren es 408.260. Wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf Twitter mitteilte, wurden damit an beiden Tagen zusammen fast 2 Prozent der deutschen Bevölkerung geimpft.

Damit seien 35,9 Prozent (29,8 Millionen) der Menschen in Deutschland mindestens einmal geimpft und 10,6 Prozent (8,8 Millionen) voll geschützt. Laut RKI hatte es vor dem neuen Tagesrekord in den vergangenen Wochen bereits drei Tage gegeben, an denen über eine Million Impfspritzen gesetzt wurden. Insgesamt wurden demnach bis einschließlich Donnerstag etwa 38,6 Millionen Impfdosen verabreicht.

Je nach Bundesland variiert die Impfquote. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften hat das Saarland mit 40,4 Prozent. Sachsen liegt mit 31,1 Prozent leicht hinter den anderen Bundesländern zurück.

Die Impfkampagne in Deutschland hatte Ende vergangenen Jahres begonnen. Zunächst waren Menschen über 80, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal an der Reihe. Unter anderem werden auch chronisch Kranke mit erhöhtem Risiko für einen schweren und tödlichen Verlauf bevorzugt geimpft.

7.24 Uhr: Balearen-Regierungschefin erteilt Party-Sommer auf Mallorca eine Absage

Die Regierungschefin der Balearen, Francina Armengol, hat einem Party-Sommer auf Mallorca eine vorläufige Absage erteilt. "Erst mit einer höheren Impfrate können wir das Nachtleben wieder öffnen", sagte Armengol den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitagsausgaben). "Durch zu schnelle Öffnungsschritte würden wir die großen Opfer, die unsere Bevölkerung bei der Bekämpfung der Pandemie erbracht hat, gefährden." Priorität habe jetzt der verantwortungsvolle Tourismus, sagte die Regierungschefin. "Wir wünschen uns viele Familien, Sport-, Kultur- und Gastronomietouristen." Schwierig sei es hingegen mit Partyurlaub. "Das Nachtleben folgt später, wahrscheinlich nicht mehr in diesem Sommer", stellte Armengol klar.

Die Regierungschefin versprach grundsätzlich eine sichere Sommersaison 2021. "Unsere Bürgerinnen und Bürger haben in den vergangenen Monaten große Opfer gebracht, um ein niedriges Infektionsgeschehen zu erreichen", sagte sie den Funke Medien. Seit sieben Tagen liege die Inzidenz unter 25. "Damit können wir die Sicherheit für die Touristen und die einheimische Bevölkerung garantieren.

"Dabei profitieren die Behörden laut Armengol auch von den Erfahrungen mit der Öffnung für deutsche Touristen seit Ostern, die "sehr positiv" gewesen seien. Eine Prognose, wie viele Touristen in diesem Jahr die vier Balearen-Inseln besuchen werden, wagte die Regierungschefin nicht. Zumindest gehe sie davon aus, dass die Sommersaison sehr viel besser sein werde als im vergangenen Jahr.

Die Corona-Pandemie bezeichnete Armengol auch als "Chance, in der Krise etwas Positives zu gestalten". "Für die Balearen ist die Pandemie eine Chance, den Exzesstourismus hinter uns zu lassen", sagte die Regierungschefin.

6.50 Uhr: Maas hält Sommerurlaub für möglich

Angesichts der jüngsten Entwicklungen in der Corona-Pandemie wird nach den Worten von Außenminister Heiko Maas (SPD) im Sommer wieder Urlaub möglich sein. "Wir dürfen uns Hoffnung machen, dass sich das Leben bald wieder normalisiert, wenn die Infektionszahlen weiter sinken und die Impfkampagne Fortschritte macht", sagte Maas den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagsausgabe). Er erwarte dann wieder ein Leben "in normaleren Verhältnissen", so Maas. "Und das schließt Sommerurlaub ein." Dies könne auch für Nicht-Geimpfte gelten. Eine abermalige Rückholaktion für Bundesbürger, die wegen der Pandemie im Ausland stranden, lehnte der Minister ab.

6.10 Uhr: Bundesweite Inzidenz sinkt erstmals seit März wieder unter 100

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist erstmals seit dem 20. März unter hundert gefallen. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Freitagmorgen mitteilte, wurden in den vergangenen sieben Tagen landesweit 96,5 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner nachgewiesen. Am Donnerstag hatte der Inzidenzwert noch bei 103,6 gelegen, am Mittwoch bei 107,8 und vor einer Woche bei 125,7.

Wie das Robert Koch-Institut unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter weiter mitteilte, wurden innerhalb eines Tages 11.336 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert. Das sind gut 7000 weniger als vor einer Woche. Außerdem wurden 190 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem neuartigen Erreger gemeldet. Damit liegt die Zahl der Corona-Toten in Deutschland mittlerweile bei 85.848. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Fälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie stieg nach Angaben des RKI auf 3.577.040. Die Zahl der von einer Covid-19-Erkrankung Genesenen bezifferte das RKI auf 3,259 Millionen.

13. Mai

10.43 Uhr: Norwegen stellt Corona-Impfungen mit Astrazeneca dauerhaft ein

Auch Norwegen stellt die Corona-Impfungen mit dem Impfstoff von Astrazeneca dauerhaft ein. Zudem werde das Vakzin von Johnson & Johnson Menschen nur noch auf deren ausdrücklichen Wunsch verabreicht, teilte Regierungschefin Erna Solberg am Mittwoch in Oslo mit. Zur Begründung nannte sie das Auftreten von seltenen, aber schwerwiegenden Nebenwirkungen bei den beiden Vektorviren-Impfstoffen. Oslo hatte die Impfungen mit Astrazeneca am 11. März ausgesetzt.

Im April hatte die dänische Regierung als erstes Land in Europa die Impfungen mit Astrazeneca dauerhaft eingestellt, Anfang Mai wurde dann entschieden, auch Johnson & Johnson aus dem dänischen Impfprogramm zu streichen. Hintergrund beider Entscheidungen waren seltene Fälle von Blutgerinnseln bei Geimpften.

Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) hatte im April entschieden, trotz der Berichte über Blutgerinnsel grundsätzlich an ihrer positiven Risikobewertung des Corona-Impfstoffs von Johnson & Johnson festzuhalten. Es gebe zwar "eine mögliche Verbindung" zwischen dem Vakzin und dem vereinzelten Auftreten von Blutgerinnseln, erklärte die EMA. Der Nutzen des Impfstoffes überwiege aber die Risiken.

09.29 Uhr: RKI: Rund zwei Prozent Corona-Variante aus Indien – Tendenz steigend

Auf sehr niedrigem Niveau beobachtet das Robert Koch-Institut (RKI) in Deutschland einen wachsenden Anteil der in Indien entdeckten Corona-Variante. Die neu als besorgniserregend eingestufte Mutante B.1.617 sei bisher nur in wenigen Proben nachgewiesen, "aber ihr Anteil stieg in den letzten Wochen stetig an", heißt es in einem RKI-Bericht vom Mittwochabend. Ihr Anteil an den untersuchten Proben beträgt demnach weniger als zwei Prozent (Untervariante B.1617.1: 0,6 Prozent; B.1617.2: 0,9 Prozent). Das RKI betont, dass die absoluten Zahlen der Nachweise in der Woche vom 26. April bis 2. Mai lediglich im zweistelligen Bereich lägen: bei gut 30.

Bislang sei keine Abschwächung des hohen Anteils der in Großbritannien entdeckten, deutlich ansteckenderen Variante B.1.1.7 zu beobachten, schreibt das Institut weiter. Diese macht wie schon in den Vorwochen mehr als 90 Prozent der untersuchten Proben aus. Die ebenfalls als besorgniserregend eingestuften Varianten B.1.351 (Südafrika) und P.1 (Brasilien) spielen weiter eine untergeordnete Rolle: Laut RKI lag ihr Anteil in den vergangenen Wochen konstant bei 0 bis 1 Prozent beziehungsweise bei 0 bis 0,3 Prozent. In Deutschland wird nur ein kleiner Teil der Proben auf Varianten untersucht.

Die indische Variante wird seit kurzem von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als besorgniserregend eingestuft. Das RKI schreibt: Die Einstufung solcher Varianten erlaube eine verstärkte Überwachung, "beispielsweise durch gezielte PCR-Untersuchung und Gesamtgenomsequenzierung im Rahmen der Coronavirus-Surveillanceverordnung (CorSurV)".

Die indische Variante zeichnet sich laut RKI durch Mutationen aus, die mit einer reduzierten Wirksamkeit der Immunantwort in Verbindung gebracht werden. Erste Daten aus Laborexperimenten deuteten jedoch darauf hin, dass die Wirksamkeit von Impfstoffen "nicht substanziell beeinträchtigt" sei, heißt es. Zudem gebe es Hinweise auf eine erhöhte Übertragbarkeit.

09.00 Uhr: Dänemark beginnt mit Exhumierung von Nerz-Kadavern

In Dänemark hat am Donnerstag die Exhumierung von mehreren Millionen getöteten Nerzen begonnen. Sie waren im vergangenen Jahr gekeult worden, nachdem in den Nutztieren mutierte Coronavirus-Varianten aufgetreten waren, die sich auch auf Menschen übertrugen.

Die Kadaver waren zunächst an mehreren Standorten vergraben worden, wurden aber durch Fäulnisgase teilweise wieder an die Oberfläche gebracht. Wie die dänische Nachrichtenagentur Ritzau berichtete, sollen sie nun in mehreren Etappen verbrannt werden. Insgesamt handelt es sich um vier Millionen Tiere, die wegen ihres Pelzes gezüchtet wurden. Sie wiegen geschätzt mehr als 13.000 Tonnen.

Die eigentlichen Arbeiten sollen erst Ende des Monats beginnen und sich bis Mitte Juli hinziehen. Am Donnerstag begann lediglich eine Testphase, weil keine der 13 beteiligten Müllverbrennungsanlagen Erfahrungen mit der Mischung aus Nerz-Kadavern, Kalk, Erde und Salz habe, hieß es in dem Ritzau-Bericht.

Auch das Erdreich unter den Nerz-Gräbern müsse abgetragen und ersetzt werden, hieß es weiter. Erst dann sei mit einem Ende der Geruchsbelästigung für Anwohner zu rechnen. Ein Mitarbeiter der dänischen Umweltbehörde riet den Menschen in angrenzenden Ortschaften laut dem dänischen Rundfunksender DR von Gartenpartys bis zum Abschluss der Arbeiten ab. Auch nur die Fenster offenzulassen oder Wäsche im Freien aufzuhängen, sei nicht empfehlenswert.

08.22 Uhr: Medienbericht: Berlin will Impfpriorisierung ab Montag aufheben

Auch Berlin will einem Medienbericht zufolge die Impfreihenfolge aufheben. Priorisierungen nach Alter, Vorerkrankung oder Zugehörigkeit zu einer bestimmten Berufsgruppe sollen ab Montag wegfallen, wie das Wirtschaftsmagazin "Business Insider" berichtete. Zuvor hatten bereits Bayern, Brandenburg und Baden-Württemberg diesen Schritt angekündigt.

Nach dem Wegfall der Priorisierung kann sich prinzipiell jeder impfen lassen, der will. Allerdings – und das gilt für alle Bundesländer: Ab kommender Woche gibt es noch nicht genug Impfstoff für jeden. Erst ab Juni sollen wöchentlich deutlich mehr Dosen zur Verfügung stehen. Von da an seien laut dem Magazin fünf bis sechs Millionen Impfdosen pro Woche für Praxen und Impfzentren angekündigt.

Für die Hauptstadt gilt nach Informationen von "Business Insider" dann, dass Hausärzte auch jenseits der Impfpriorisierung nach eigenem Ermessen Impfstoff an Patienten verabreichen dürfen. Sollten Patienten aber zu einer der drei Prioritätengruppen zählen und noch nicht geimpft sein, haben diese trotzdem weiter Vorrang.

08.13 Uhr: RKI registriert 17.419 Corona-Neuinfektionen

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 17.419 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Donnerstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.08 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 21.953 Neuansteckungen gelegen.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Donnerstagmorgen bundesweit bei 103,6 (Vortag: 107,8; Vorwoche: 129,1). Deutschlandweit wurden den Angaben zufolge binnen 24 Stunden 278 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 250 Tote gewesen.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Mittwochabend bei 0,82 (Vortag: 0,83). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 82 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

06.44 Uhr: Polizeivertreter warnen vor gefälschten Impfpässen

Polizeivertreter haben angesichts der Lockerungen für Corona-Geimpfte und Genesene vor gefälschten Impfpässen gewarnt. "Das Problem besteht schon heute und wird noch eine ganze Weile aktuell bleiben, da mit einer vollständigen Impfung entweder eine Befreiung von Grundrechtseinschränkungen oder perspektivisch zunehmend auch Ein- oder Ausreisevorteile verbunden sein werden", sagte der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), Sebastian Fiedler, dem Handelsblatt.

Abnehmer solcher Fälschungen könnten laut Fiedler etwa Impfverweigerer und Ein- oder Ausreisewillige sein, die sich Quarantäne-Pflichten entziehen möchten. Fiedler warf der Politik in diesem Zusammenhang Versäumnisse vor. "Ich halte das Problem mit gefälschten Impfpässen für ein typisches Beispiel für ein sicher prognostizierbares neues Phänomen", sagte er.

Auch der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt, warnte vor gefälschten Impfpässen. "Impfpässe oder andere Impfbescheinigungen sind alles andere als fälschungssicher", sagte er der "Osnabrücker Zeitung". "Für die Polizei ist eine Fälschung auf dem Papier aber äußerst schwer zu erkennen, wenn sie nicht allzu plump ist."

Wendt forderte deshalb, Polizisten, Grenzbeamten und kommunalen Ordnungskräften Zugriff auf die Impf-Datenbank des Robert-Koch-Instituts (RKI) zu gewähren. Bislang würden diese Daten nur anonymisiert von den Impfstellen gemeldet, das sollte sich jetzt ändern, forderte Wendt. "Die Daten müssten dem RKI komplett, also mit Namen, Personaldaten und Impfdatum übermittelt und dort auch abrufbar gespeichert werden."

Seit einigen Tagen haben geimpfte oder von der Krankheit genesene Menschen in Deutschland wieder mehr Freiheiten. Für die Geimpften und Genesenen entfallen Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen, sie werden zudem Menschen mit negativem Testergebnis gleichgestellt.

06.15 Uhr: Studie: Nebenwirkungen bei gemischter Corona-Impfung etwas häufiger

Wer zwei unterschiedliche Corona-Impfstoffe bei seiner Erst- und Zweitimpfung erhält, hat eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für milde und moderate Nebenwirkungen nach der zweiten Dosis. Das geht aus vorläufigen Daten einer Studie der Universität Oxford hervor, die am Donnerstag im Fachmagazin "The Lancet" veröffentlicht wurden. Anlass zur Sorge um die Patientensicherheit gebe es deswegen aber nicht, betonten die Wissenschaftler. Ob die Immunreaktion davon betroffen ist, könne noch nicht beurteilt werden. Daten dazu würden aber in den kommenden Monaten erwartet.

Untersucht wurden Fälle, bei denen im Abstand von vier Wochen entweder zuerst das Präparat von Astrazeneca verabreicht wurde und dann der Impfstoff von Biontech/Pfizer oder umgekehrt. In beiden Fällen war die Häufigkeit der leichten und moderaten Nebenwirkungen erhöht. "Die Ergebnisse dieser Studie legen nahe, dass die Vergabe zweier unterschiedlicher Dosen zu vermehrten Arbeitsausfällen am Tag nach der Impfung führt", sagte Matthew Snape von der Uni Oxford, der die Studie leitet. Das sei etwa wichtig für die Planung von Impfungen bei Beschäftigten im Gesundheitsbereich.

Betrachtet wurden 830 Freiwillige im Alter von über 50 Jahren, die in vier Gruppen jeweils zwei Impfdosen gleicher Art und in unterschiedlicher Reihenfolge je zuerst das eine und dann das andere Präparat erhielten. Es sei möglich, dass die Nebenwirkungen bei jüngeren Menschen noch verbreiteter seien, hieß es in der Mitteilung weiter. Im April wurde die Studie um weitere Varianten mit den Impfstoffen Moderna und Novavax als Zweitdosis nach einer Erstimpfung mit Astrazeneca oder Biontech/Pfizer erweitert – die Ergebnisse dazu stehen noch aus.

1000 Tage Krieg: Warum die Ukraine nicht verloren ist
Nach bald drei Jahren hat die Ukraine kaum noch Optionen, um den Krieg gegen Aggressor Russland militärisch zu gewinnen. Besiegt ist das geschundene Land deswegen aber nicht.

Am Dienstag ist es 1000 Tage her, seit der russische Autokrat Wladimir Putin den Befehl zur Invasion der Ukraine gab. Nun beginnt der dritte Kriegswinter. Er droht in der Ukraine "besonders kalt und dunkel zu werden", so der österreichische "Standard". Denn russische Luftschläge haben die Energieversorgung hart getroffen, zuletzt am Wochenende.

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