Kevin Kühnert hatte für den SPD-Parteitag Anfang Dezember seine Kandidatur angekündigt.
Als die "Süddeutsche Zeitung" ihn kürzlich fragte, ob er sich den Posten des stellvertretenden Parteivorsitzenden vorstellen könnte, antwortete er:
Zumindest einen freute das so gar nicht. Nämlich den jetzigen stellvertretenden SPD-Vorsitzenden Ralf Stegner. Er kritisierte Kevin Kühnerts Überlegungen jetzt im Interview mit der "Osnabrücker Zeitung". "Aus Respekt vor dem Mitgliedervotum finde ich die Ankündigung eigener Karriere-Ambitionen bei anderen nicht gut und äußere mich auch selbst erst dann, wenn das Ergebnis des Votums feststeht."
Warum Kühnert jetzt überraschend für den Parteivorsitz kandidieren möchte, hatte der Juso-Chef auch erklärt. Er sagte, dass er nicht zwei Jahre für Änderungen im Kurs der SPD eingetreten sei, um jetzt die Verantwortung dafür in andere Hände zu legen. Er sagte, die Umsetzung anderen zu überlassen "wäre sehr bequem".
Wenn Kühnert SPD-Vize und Olaf Scholz Parteichef werden sollte, müssten die beiden eng zusammenarbeiten. Und das obwohl Scholz GroKo-Anhänger und Kühnert ihr größter Gegner ist. Doch Kühnert sieht darin kein Problem, wie er meinte: "kommt die Stärke daraus, Unterschiedlichkeiten zuzulassen". Kühnert hatte den Finanzminister Scholz zuletzt offen kritisiert und hat ihm unter anderem fehlende Transparenz vorgeworfen.
(joey mit dpa)