Politik
Deutschland

Laschet erklärt seine Kandidatur und verbündet sich mit Spahn

Jens Spahn und Armin Laschet am Dienstagmorgen in Berlin.
Jens Spahn und Armin Laschet am Dienstagmorgen in Berlin. Bild: picture alliance / NurPhoto
Deutschland

Laschet erklärt seine Kandidatur und verbündet sich mit Spahn

25.02.2020, 12:4225.02.2020, 12:42
Mehr «Politik»

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet hat seine Kandidatur für den CDU-Vorsitz erklärt und sich als Versöhner für die Partei angeboten. Er bewirbt sich als Team mit Jens Spahn. Der Bundesgesundheitsminister will der Stellvertreter Laschets sein, sollte dieser den Chefposten bekommen.

  • Laschet erklärte seine Kandidatur auf einer Pressekonferenz am Dienstagmorgen. Dabei hatte er auch einen Seitenhieb auf Mitbewerber Friedrich Merz parat:
  • Er habe in den vergangenen Tagen versucht, mehrere der Bewerber für den Chefposten einzubinden, betonte Laschet. "Ich bedauere, dass nicht alle Kandidaten sich diesem Team-Gedanken anschließen konnten." Unmissverständlich war Merz damit gemeint, der nach Laschet seine Kandidatur verkündete.

Das sagte Laschet auf der Pressekonferenz:

Er sieht sich als Kandidat der Mitte. Eine Position, die auch Spahn unterstrich. Der Minister erklärte gleich zu Beginn: "Die CDU befindet sich in der größten Krise ihrer Geschichte." Die Partei und auch die Gesellschaft brauche einen stärkeren Zusammenhalt.

Der 59-jährige Laschet sieht sich als möglicher Kanzlerkandidat der Union. Die Frage werde aber gemeinsam mit der CSU entschieden. Querschüsse gegen die Regierung oder Kritik an der großen Koalition werde es von ihm nicht geben, versprach er – wohl auch mit Blick auf die neue SPD-Spitze. Er betonte aber, "die Zukunft muss anders sein als der jetzige Koalitionsvertrag".

Laschet betonte: "Der Wettbewerb findet in der Mitte des politischen Spektrums statt." Seine CDU-FDP-Koalition in Nordrhein-Westfalen oder die schwarz-grüne Koalition in Sachsen seien Vorbilder. Er habe in seiner Landesregierung sowohl Vertreter des Wirtschafts- wie des Sozialflügels seiner Partei.

In seiner Erklärung nannte Laschet vier Punkte, die ihm wichtig sind. Er zählte die Energiewende, die Sicherheitspolitik, Bildung und Aufstiegschancen sowie "mehr Europa" als Felder an, in denen er Verbesserungsbedarf sehe.

(ll/dpa)

CDU setzt rechten Kulturkampf fort: Prien verbietet Gender-Sprache in Ministerium
Doppelpunkt, Sternchen, Binnen-I: All das wird es unter CDU-Politikerin Karin Prien im Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend nicht geben. Auch wenn die Ministerin es gut meinen sollte: Die Botschaft, die die Merz-CDU derzeit an sexuelle Minderheiten schickt, ist verheerend.

Wovon träumen Unions-Politiker:innen wohl nachts, wenn sie Albträume haben? Ein Hai-Angriff? Dass sie von einer Hand in den Boden gezogen werden? Ihr Mandat zu verlieren?

Zur Story