Silas Heineken ist der vermutlich größte Tesla-Fan Deutschlands. Der 14-Jährige wurde als "Tesla Kid" bekannt, weil er mit seiner Drohne den Bau der Tesla-Fabrik in Grünheide in Brandenburg begleitete. Dafür erhielt er sogar von Tesla-Chef Elon Musk persönlich die Erlaubnis. "Fine by me", twitterte der, auf Deutsch etwa: "Von mir aus gerne". Die Videos veröffentlichte Heineken anschließend auf Youtube.
Doch Silas hat noch größere Pläne. Sein Traum: Ein Praktikum bei Teslas Gehirnforschungsabteilung "Neuralink" in Kalifornien. Um das zu erreichen, nutzte der Schüler den Deutschlandbesuch des Unternehmers, um ihn persönlich zu treffen. Deswegen stand er am Mittwochmorgen um 8 Uhr geduldig vor der Werksbaustelle, um sein Idol abzupassen. Doch Musk erschien nicht. Erst als er den Tipp bekam, dass Musk zu einer CDU-Vorstandsklausur am Westhafen in Berlin sei, klappte es tatsächlich.
Der 14-Jährige nutzt seine Chance: Er sprach den Tesla-Chef an, als dieser gerade in seine Limousine steigen wollte. Elon Musk wirkte zunächst überrascht, willigte dann jedoch ein. "Klar, aber das ist in Kalifornien", gab Musk zu bedenken. Für Silas natürlich kein Hindernis. "Okay, ich komme nach Kalifornien", antwortete er schlagfertig. Als Beweis für die mündliche Zusage nahm Silas das kurze Gespräch mit Musk auf und postete die Audiodatei auf Twitter. Ob Musk sich später an das Gespräch erinnern wird und Silas tatsächlich zu seinem ersehnten Praktikum kommt, bleibt abzuwarten. Die Hoffnung dürfte allerdings gestiegen sein.
Der Tesla-Gründer befindet sich momentan auf Deutschlandreise. Am Dienstag besuchte er Curevac. Der Impfstoffhersteller erklärte am Mittwoch, dabei habe es sich um einen Arbeitsbesuch gehandelt. Das Unternehmen Tesla Grohmann Automation arbeitet mit Curevac bei der Entwicklung einer vollautomatisierten Impfstoffproduktion zusammen. Spekulationen über einen möglichen Einstieg des US-Unternehmers bei Curevac erteilte der Mitgründer des Software-Riesen SAP, Dietmar Hopp dagegen eine entschiedene Absage. Entsprechende Überlegungen seien "reine Fantasie".
Am Mittwoch traf sich Musk dann mit der Unionsfraktionsspitze in Berlin. Fraktionschef Ralph Brinkhaus begrüßte nach dem Treffen die Zusammenarbeit deutscher Unternehmen mit dem Tesla-Konzern. Es sei wichtig, dass Deutschland bei neuen Technologien international vernetzt sei, sagte der CDU-Politiker. Auch ein Gespräch mit Gesundheitsminister Jens Spahn stand auf dem Programm.
Nach Reuters-Informationen habe Musk zudem eine Stunde mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier gesprochen. Es sei dabei insbesondere um die Milliarden-Investitionen des US-Elektroauto-Pioniers in Deutschland gegangen, etwa die Fabrik in Brandenburg. Außerdem sei es um die Vorhaben von Musk in Bereichen wie Raumfahrt und autonomes Fahren gegangen. Konkrete Ergebnisse wurden aus dem Gespräch nicht bekannt.
(lau/mit Material von dpa, afp und reuters)